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Carsharing-Projekt Carloh: Neue Station in Betrieb
Lokales 2 Min. 16.10.2019 Aus unserem online-Archiv

Carsharing-Projekt Carloh: Neue Station in Betrieb

An der Station an der Place de Nancy können zwei Carloh-Fahrzeuge gemietet werden.

Carsharing-Projekt Carloh: Neue Station in Betrieb

An der Station an der Place de Nancy können zwei Carloh-Fahrzeuge gemietet werden.
Foto: Steve Eastwood
Lokales 2 Min. 16.10.2019 Aus unserem online-Archiv

Carsharing-Projekt Carloh: Neue Station in Betrieb

Nadine SCHARTZ
Nadine SCHARTZ
Nach der Kapitalerhöhung im April wird das Carsharing-Projekt Carlo derzeit in der Hauptstadt ausgebaut. Bis Ende 2020 sollen 52 zur Verfügung stehen.

Mehr Autos, mehr Haltepunkte und mehr Präsenz in den einzelnen Stadtteilen. Mit sieben neuen Carloh-Stationen soll das bis dato neun Stationen umfassende Carsharing-Angebot in der Hauptstadt vervollständigt und verbessert werden.  Den Anfang machte am Mittwoch die erste neue Station an der Place de Nancy in Hollerich.

Vom Ausbau des Projektes erwarten sich die Verantwortlichen viel. Immerhin geht es um das Überleben eines Projektes, das noch Anfang des Jahres beinahe dem Untergang geweiht war. Im Februar war nämlich bekannt geworden, dass das hauptstädtische Carsharing-Projekt nicht so gut läuft wie bei dessen Einführung im Oktober 2015 vorgesehen.

Trotz der zu diesem Zeitpunkt 630 Mitgliedschaften sah die Finanzsituation aber alles andere als rosig aus. So war etwa das bei der Einführung für die Dauer von zehn Jahren vorgesehene Kapital in Höhe von 1,5 Millionen Euro bereits binnen kurzer Zeit aufgebraucht. „Wir können das Projekt entweder aufgeben oder müssen investieren“, hatte der Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt (DP) damals diesbezüglich erklärt.

Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt (DP) und Rätin Claudine Konsbrück (CSV) testeten die neuen Fahrzeuge, die statt Diesel- nun Benzinmotoren haben, am Mittwoch bei der Einweihung.
Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt (DP) und Rätin Claudine Konsbrück (CSV) testeten die neuen Fahrzeuge, die statt Diesel- nun Benzinmotoren haben, am Mittwoch bei der Einweihung.
Foto: Steve Eastwood

Von 17 auf 52 Autos bis Ende 2020

Anfang April sprach der Gemeinderat sich schließlich dafür aus, dem Vorhaben eine zweite Chance zu geben, dies verbunden mit einer Kapitalerhöhung von 2,86 Millionen Euro. Die eigens für das Projekt gegründete Gesellschaft „Carsharing Luxembourg“ wird seitdem auch zu 99 Prozent von der Stadt Luxemburg finanziert – alleiniger Partner ist nach dem Rückzug des Automobile Club Luxembourg (ACL) im April nun nur noch Cambio, einer der größten Carsharing-Anbieter in Europa.

Laut Paul Hoffmann, Präsident des Carloh-Verwaltungsrates und Mobilitätsdirektor der Hauptstadt, könnten die aktuellen Resultate sich aber durchaus sehen lassen. So gebe es derzeit 680 aktive Kunden, die bislang insgesamt 900.000 Kilometer absolviert hätten. Nun gehe es darum, durch ein verbessertes Angebot in den Vierteln mehr Bürger dazu zu bewegen, die Mietfahrzeuge zu nutzen.

Aus diesem Grund werden bis Ende 2020 insgesamt 26 Stationen auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg in Betrieb sein. Statt der derzeit 19 Autos können dann 52 Fahrzeuge genutzt werden.


Carsharing Carloh mit finanziellen Schwierigkeiten - Foto : Pierre Matgé/Luxemburger Wort
Carloh bleibt in der Hauptstadt
Der hauptstädtische Gemeinderat hat mit einer Kapitalerhöhung von 2,86 Millionen Euro die Zukunft des Carsharing-Dienstes Carloh gesichert.

„2019 und 2020 sind demnach sehr wichtige Jahre für Carloh“, betonte der hauptstädtische Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt bei der Einweihung. Der Erfolg des Konzepts sei aber auch an ein Umdenken der Bürger geknüpft. Immerhin sei es billiger, ein Auto zu mieten, statt sich ein eigenes zu kaufen, das nur selten genutzt wird, aber mit hohen Ausgaben verbunden ist.

Umstellung auf Benzinmotoren

Nach der Inbetriebnahme der nunmehr zehnten Station stehen vom Freitag an auch jeweils zwei Fahrzeuge der Flotte in der Allée du Carmel in Cents und an der Place Maurice Pescatore in Rollingergrund zur Verfügung.


e-trotinette vu “bird“ um Glacis beim Pescatore - Foto: Pierre Matgé/Luxemburger Wort
Ärger um Elektroroller - keine Vereinbarung
Die Verantwortlichen der Stadt Luxemburg sind für Gespräche mit dem Betreiber offen - auch wenn man nicht informiert war und es keine Abmachung gibt.

Am 30. Oktober werden ebenfalls Bonneweg (Rue Sigismond), Cessingen (Rue des Frênes), Kirchberg (rue Marcel Noppeney) sowie das Bahnhofsviertel (Rue de Strasbourg) angeschlossen, sodass die Flotte dann aus 31 Autos besteht.

Neu dabei ist, dass statt Diesel- nur noch Benzinmotoren eingesetzt werden. Auch die bestehende Flotte, von denen einige Wagen deutlich über 100.000 Kilometer auf dem Tacho haben, soll nach und nach umgestellt werden. 


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Lokales, Electro-Roller. Trotinette éléctrique, Luxembourg city, foto: Chris Karaba/Luxemburger Wort
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Carsharing Carloh mit finanziellen Schwierigkeiten - Foto : Pierre Matgé/Luxemburger Wort