Cargolux/Luxair/LuxAirport: viel Diskussionsbedarf
Cargolux/Luxair/LuxAirport: viel Diskussionsbedarf
(mig) - Zur Strategie der Fluggesellschaften Cargolux und Luxair konnten und wollten die beiden Minister Wiseler (Transport) und Schneider (Wirtschaft) am Mittwoch nach ihrer Sitzung mit dem LCGB im Nachhaltigkeitsministerium nichts sagen.
Nur so viel: Die betriebsinternen Strategiegespräche dürften in den kommenden Wochen abgeschlossen sein. Die Gespräche am Mittwoch beschränkten sich demnach auf die Situation des Flughafens Findel.
Keine Auskunft über Kapitalerhöhung
Auch über die bevorstehende Kapitalerhöhung gab die Regierung keine Auskunft. Der LCGB besteht darauf, in die Strategiegespräche einbezogen zu werden. Ansprechpartner hierfür ist Paul Helminger, der neue Verwaltungsratspräsident bei Cargolux und Luxair, mit dem der LCGB nun Kontakt aufnehmen will. Die Suche nach einem geeigneten Partner für Cargolux geht derweil weiter.
Die Diskussion über eine Kapitalerhöhung finde in den kommenden Wochen statt, sei aber Sache der Aktionäre, sagte Claude Wiseler unmittelbar nach der Sitzung. Auch die strategische Ausrichtung sei eine betriebsinterne Angelegenheit.
Konkrete Antworten gab es gestern demnach nur zur Situation des Flughafens, in Fragen, ''die die Regierung direkt betreffen'', so Wiseler.
Die administrativen Probleme, insbesondere die langsamen Prozeduren, die nach Meinung des LCGB die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens beeinträchtigen, seien behoben.
Nachtflugproblem gelöst
Auch das Nachtflugproblem sei gelöst, habe man ihnen mitgeteilt, sagte LCGB-Präsident Patrick Dury. Die Nachtflüge würden nicht ausgeweitet.
Vielmehr sei ein Kompromiss gefunden worden, der der Lebensqualität der Anwohner einerseits und den Bedürfnissen der am Flughafen operierenden Gesellschaften andererseits Rechnung trage.
Der LCGB zeigte Verständnis, dass die Regierung keine Details zur künftigen Strategie der Gesellschaften Cargolux, Luxair und LuxAirport gab. ''Die Strategiegespräche gehören in die Verwaltungsräte'', stellte Wiseler klar.
Mit den Strategieberichten sei in den nächsten Wochen zu rechnen. Dem LCGB ist nicht entgangen, dass die Frachtfluggesellschaft Cargolux dabei ist, sich etwas zu erholen. Die Airline schloss das Jahr 2012 mit einem weit weniger hohen Defizit ab, als befürchtet.
Das Frachtgeschäft lief im letzten Quartal 2012 besser als erwartet. Statt 80 Millionen Euro soll es ein Minus von knapp 30 Millionen sein. Um daraus eine klare Tendenz abzulesen, sei es aber noch zu früh, sagte Dury.
Wer passt am besten zu Cargolux?
Die Suche nach einem neuen strategischen Partner für Cargolux geht in die nächste Runde. Die ersten Sondierungsgespräche mit Interessenten, darunter die russische Fracht-Airline Volga Dnjepr und die chinesische Gruppe HNA, sind abgeschlossen.
Es gebe aber auch noch andere Interessenten, sagte Wiseler. Mit allen würden nun in einer nächsten Etappe detaillierte Gespräche geführt, auch um zu sehen, ''wer strategisch am besten zu Cargolux passt''.
LCGB-Präsident Patrick Dury wiederholte die Forderung seiner Gewerkschaft, die Personaldelegationen in die Strategiegespräche einzubinden, weil die Erfahrung und Kompetenz der Mitarbeiter von großer Bedeutung sei, und ''weil sie es sind, die die Strategie später umsetzen müssen''.
LCGB verlangt ''cellule de reclassement''
Dem LCGB geht es in erster Linie um die Absicherung der Arbeitsplätze. Die Gewerkschaft fordert schon seit längerem eine ''cellule de reclassement'', wie sie in der Stahlindustrie üblich ist.
Die erstmals vor zwei Jahren geäußerte LCGB-Forderung nach einer Findel-Tripartite steht für die Regierung momentan nicht zur Debatte. ''Die Gespräche müssen im gewohnten Sozialdialog mit den gewohnten Sozialpartnern stattfinden“, befand Wiseler.
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