Busspuren für den Bd. Roosevelt und eine autofreie "Gëlle Fra"
Busspuren für den Bd. Roosevelt und eine autofreie "Gëlle Fra"
Mit der Ankunft der Tram im Stadtzentrum wird sich auch aus urbanistischer Sicht einiges ändern. Der Boulevard Roosevelt erhält Busspuren und einen bidirektionalen Radweg, die Place de la Constitution bei der Gëlle Fra wird komplett umgestaltet und zur autofreien Zone. Der öffentliche Raum wird demnach neu aufgeteilt - unter Berücksichtigung der verschiedenen Verkehrsteilnehmer. Am Donnerstag stellten das Mobilitiätsministerium und die Stadt Luxemburg das Projekt vor.
Dabei erinnerte Mobilitätsminister François Bausch an die zahlreichen Änderungen, die auf das Bussystem zukommen. "Wenn die Tram durch die Avenue de la Liberté fährt, werden neben ihr nicht auch noch Busse fahren", so der Minister. Vielmehr werden die städtischen Busse späterhin in erster Linie durch die Avenue de la Gare und über den Boulevard Roosevelt verkehren. Die RGTR-Busse hingegen sollen komplett aus dem Stadtzentrum rausbleiben und stattdessen die Pôles d'échange anfahren. "Damit werden wir täglich rund 2.400 RGTR-Busse aus der Stadt holen."
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Bislang ist auf dem Boulevard Roosevelt, der von der Al Bréck aus an der Kathedrale und der Gëlle Fra vorbei in Richtung Nei Bréck beziehungsweise Boulevard Royal führt, keine Fahrspur für den öffentlichen Transport vorgesehen. Dies soll sich nun ändern. Auf beiden Seiten des Boulevards wird bis November dieses Jahres eine separate Fahrspur eingerichtet. Die Fußgängerüberwege und die Bushaltestellen vor der Kathedrale werden im Zuge dessen ebenfalls umgebaut und behindertengerecht gestaltet.
Auch für die Radfahrer gibt es in dem Bereich bislang nur Kompromisslösungen. Ein bidirektionaler Radweg soll Abhilfe schaffen. Auch er soll bis Anfang November fertiggestellt sein.
Die Bäume, die am Rande des Boulevard Roosevelt stehen, bleiben größtenteils erhalten. Jene auf dem sogenannten "îlot", dem kleinen Grünstreifen in der Mitte der Fahrbahn, unweit des Eingangs zum Tunnel du Saint-Esprit, müssen für die Umgestaltungsarbeiten entfernt werden. Im Anschluss werden jedoch wieder neue Bäume gepflanzt. Ein Landschaftsingenieurbüro ist gerade dabei, ein Konzept für die Begrünung auszuarbeiten.
Mit dem Lift von der Gëlle Fra ins Petrusstal
Die Place de la Constitution mit der Gëlle Fra erhält derweil ebenfalls ein neues Gesicht. "Wir, der Staat und die Stadt Luxemburg, sind uns schon seit Längerem einig, dass der Platz aufofrei werden muss. Sie haben dort nicht mehr ihren Platz", unterstrich Bürgermeisterin Lydie Polfer mit Verweis auf den Ausbau der Tiefgarage Knuedler, die zurzeit um rund 270 Stellplätze erweitert wird.
Wichtig sei jedoch, so Lydie Polfer, dass die Verbindung vom Boulevard Roosevelt aus ins Hyperzentrum gewährleistet bleibt, dies etwa für die Lieferanten des neuen Royal-Hamilius-Komplexes.
Die Attraktivität des Platzes bei der Gëlle Fra soll aber auch noch durch ein anderes Element erheblich gesteigert werden: einen Lift. Dieser neue Fahrstuhl, der in etwa die Größe des Pfaffenthal-Aufzugs haben soll, wird eine direkte Verbindung ins bis dahin renaturierte Petrusstal herstellen.
Der Platz bei der Gëlle Fra selbst soll dank seiner Umgestaltung in Zukunft viel flexibler genutzt werden können. Schon heute wird der Weihnachtsmarkt und auch der Mäertchen teilweise auf dem Platz abgehalten. Vorgesehen ist auch ein Pavillon für Touristen, an dem diese unter anderem Tickets für die Petrusskasematten, die zurzeit neu ausgestattet werden, kaufen können - der Eingang zu diesen befindet sich direkt bei der Gëlle Fra. Ein kleiner Imbiss sowie öffentliche Toiletten vervollständigen das Vorhaben.
Ein entsprechender Wettbewerb wird im Herbst lanciert, im April kommenden Jahres wählt die Jury das Gewinnerprojekt. Ab nächstem Sommer soll das Vorhaben dann umgesetzt werden.
