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Bommeleeër-Prozess beginnt
Lokales 2 Min. 25.02.2013 Aus unserem online-Archiv

Bommeleeër-Prozess beginnt

Das Verfahren wird voraussichtlich bis Ende Mai verhandelt werden.

Bommeleeër-Prozess beginnt

Das Verfahren wird voraussichtlich bis Ende Mai verhandelt werden.
Foto: Marc Wilwert
Lokales 2 Min. 25.02.2013 Aus unserem online-Archiv

Bommeleeër-Prozess beginnt

An diesem Montag beginnt vor der Kriminalkammer Luxemburg der mit Spannung erwartete Prozess um die Attentatsserie der Bommeleeër. Zwei ehemalige Mitglieder der „Brigade mobile de la Gendarmerie“ müssen sich wegen 20 Taten verantworten.

Von Eric Hamus

An diesem Montag beginnt vor der Kriminalkammer Luxemburg der mit Spannung erwartete Prozess um die Attentatsserie der Bommeleeër. Zwei ehemalige Mitglieder der „Brigade mobile de la Gendarmerie“ müssen sich wegen 20 Taten verantworten. Sie riskieren bei einem Schuldspruch die Höchststrafe. Das Interesse der Öffentlichkeit ist groß. Neben Journalisten aus 19 Redaktionen wird auch mit einem regen Publikumsandrang gerechnet.

20 Taten, 19 Strafbestände, bis zu 90 Zeugen und eine Prozessdauer von rund drei Monaten: Der sogenannte Bommeleeër-Prozess schlägt sämtliche Rekorde. Seit mehr als einem halben Jahr arbeiten die Mitarbeiter des Parquet an den organisatorischen und logistischen Details. Einer dieser Aspekte befasst sich mit dem Interesse seitens der Öffentlichkeit.

Kaum ein Fall hat in der Geschichte Luxemburgs so viel Aufsehen erregt, als die Attentatsserie der Bommeleeër. Normal also, dass die Staatsanwaltschaft Luxemburg von einem großen Andrang auf die Zuschauerplätze ausgeht. Einen Vorgeschmack darauf erhielt das Büro der Gerichtskanzlei in den vergangenen Tagen: Die Mitarbeiter mussten zahlreiche Personen abweisen, die sich einen Platz für den Prozess des Jahrhunderts reservieren wollten.

Video-Übertragung

„Das ist aber nicht möglich“, betonte der Justizsprecher auf Nachfrage des „Luxemburger Wort“. Der Prozess ist tatsächlich öffentlich. Im Gerichtssaal selbst (TL 1.10 im „Tribunal d'arrondissement“) wurden 50 Plätze vorgesehen, während 70 weitere Menschen den Prozess in einem Videoübertragungssaal verfolgen können. Letzterer befindet sich im ersten Stock des „Bâtiment Commun“ im Saal BC 1.38, gleich neben den Schaltern des Vorstrafenregisters (Casier judiciaire). Die Verhandlungen sind von montags bis donnerstags angesetzt und beginnen immer um 15 Uhr.

An den Feiertagen sowie in den Osterferien ruht der Prozess. Um Zugang zu den beiden Sälen zu erhalten, müssen die Zuschauer ihren Ausweis abgeben. Damit soll u.a. auch verhindert werden, dass vorgeladene Zeugen den Prozess verfolgen können. Die Säle sind täglich ab 14 Uhr geöffnet. Justizsprecher Eippers ist aber auch formell, was die Regeln für Journalisten und Zuschauer angeht: „Es ist strengstens verboten, während der Verhandlungen zu fotografieren oder Ton- und Videomaterial aufzuzeichnen“.

Umorganisation beim „Casier“

„Wegen der Übertragung der Verhandlungen in den benachbarten Saal könnte sich der Zugang zum Vorstrafenregister als schwierig erweisen“, erklärt Justizsprecher Eippers weiter. Aus diesem Grund sollten die Betroffenen ihre Dokumente vornehmlich zwischen 8 und 11.30 Uhr abholen. Henri Eippers weist aber auch darauf hin, dass Menschen, die nicht vorbestraft sind, ihren Auszug aus dem Vorstrafenregister auch online auf guichet.lu oder per Fax mit einer Kopie des Ausweises unter der Nummer 47 59 81 248 anfragen können.

Was nun die Sitzung von heute angeht, so werden eingangs die beiden Angeklagten identifiziert und nochmals mit der Anklage konfrontiert. Anschließend stehen eine Reihe organisatorischer Fragen im Raum, wie z.B. der Zeitplan für die Zeugenaussagen und Expertenvorträge. Auch rechnen Dossierinsider damit, dass die Verteidigung noch verschiedene Anträge formulieren wird. Gegenüber dem „Luxemburger Wort“ hatte Me Gaston Vogel einen „harten Tag“ angekündigt.


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Viel Spektakel wird für den Auftakt des Bommeleeër-Prozesses am Montag vor der hauptstädtischen Kriminalkammer erwartet. Das Interesse der Öffentlichkeit an dem Verfahren ist sehr groß – so groß, dass jetzt schon Zuschauer versuchen, sich Sitzplätze für die Verhandlungen zu reservieren.