Blauzungenkrankheit bei Rindern in Luxemburg entdeckt
Blauzungenkrankheit bei Rindern in Luxemburg entdeckt
Am vergangenen 8. September wurde in Luxemburg ein Verdachtsfall auf Blauzungenkrankheit bestätigt. Das teilte das Landwirtschaftsministerium in einem offiziellen Schreiben mit.
Von der Krankheit betroffen sind hierzulande derzeit etwa zehn Tiere, so Dr. Félix Wildschutz, Leiter der Veterinärinspektion. „Der erste Fall wurde anhand einer Blutanalyse entdeckt. Die betroffenen Kälber sind alle asymptomatisch. Nicht so wie in den Jahren 2007 oder 2008. Da erkrankten so einige Tiere und verstarben sogar an den Folgen der Blauzungenkrankheit.“
Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung, die Schafe, Ziegen und vor allem Rinder befallen kann. Für den Menschen gilt sie jedoch als ungefährlich. Seit 2012 hatte es in Luxemburg keinen positiven Fall mehr gegeben. In den Jahren davor (vor allem 2008) waren unter anderem viele Schafe daran erkrankt.
Seitdem am 8. September im Großherzogtum erneut ein Fall entdeckt wurde, gelten für hiesige Viehzüchter strengere Regeln - vor allem, was den Transport der Tiere angeht. Für Rinder aus Luxemburg, die in ausländische Gebiete, welche nicht von der Krankheit betroffen sind (zum Beispiel: Niederlande), transportiert werden sollen, gilt unter anderem:
- Sind die Tiere älter als drei Monate, müssen sie gegen die Blauzungenkrankheit geimpft sein, bevor sie in ein sogenanntes freies Gebiet (ohne Krankheit) exportiert werden dürfen. Der Impfprozess muss zur Zeit des Exportes seit mindestens 60 Tagen abschlossen sein.
- Jungtiere unter 90 Tagen, die exportiert werden sollen, müssen ein negatives Ergebnis einer Blutprobe (nicht älter als sieben Tag) aufweisen sowie zum Zeitpunkt der Blutentnahme mit einem Insektizid, das gegen Culicoides wirksam ist, behandelt sein. Die Blutproben können im Herkunftsbetrieb durch den Hof-Tierarzt entnommen werden, oder von einem Tierarzt in einer Sammelstelle.
Bereits erkrankte Tiere müssen laut Félix Wildschutz nicht automatisch geschlachtet werden: „Exportiert werden, dürfen sie jedoch nur in Ländern, in denen die Krankheit bereits vorhanden ist. Beispielsweise nach Belgien.“
Kostenlose Impfungen
In einer parlamentarischen Frage wollte der ADR-Abgeordnete Jeff Engelen wissen, inwiefern das Landwirtschaftsministerium die betroffenen Viehzüchter finanziell unterstützen wird. In seiner Antwort erklärte Romain Schneider, Minister für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung, dass in dieser Angelegenheit bereits eine tatkräftige Unterstützung vonseiten des Staates bestünde.
Der Impfstoff gegen die Krankheit würde den Bauern zurzeit kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch würde die Analyse der Blutproben, die im Veterinärlabor in Düdelingen stattfindet, für den Viehzüchter keine weiteren Kosten mit sich tragen. Zudem würden die Tierärzte für die jeweiligen Blutentnahmen vom Staat entschädigt werden.
„Der Bauer muss lediglich die Kosten für den Impfvorgang tragen, was natürlich einige davon abhält, die Tiere zu impfen. Obligatorisch ist es aber ohnehin nur im Falle einer Exportation“, fügt Félix Wildschutz hinzu.
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