Blannenheem: Jean-Paul Grün nicht mehr Generaldirektor
Blannenheem: Jean-Paul Grün nicht mehr Generaldirektor
"Angesichts der aktuellen Stimmung innerhalb der Stiftung haben der Verwaltungsrat und Generaldirektor Jean-Paul Grün gemeinsam entschieden, ihre Zusammenarbeit zu beenden", heißt es am Montag in einem offiziellen Schreiben des Verwaltungsrats der Fondation der Lëtzebuerger Blannevereenegung.
Damit ziehen die Verantwortlichen Konsequenzen aus den Ereignissen der vergangenen Tage, an denen Kritik von Familien von Bewohnern an die Öffentlichkeit gelangt war. Am Wochenende war der Verwaltungsrat eigens wegen dieser Angelegenheit zusammengekommen.
Man bedanke sich bei Jean-Paul Grün für dessen Arbeit und Dienste, die er seit Januar 2017 als Generaldirektor des Blindenheims in Rollingen geleistet habe, heißt es in dem Schreiben vom Montag. Nachdem man die Erklärungen von Jean-Paul Grün in Hinsicht auf die Kritik der Familien gehört hatte, sei für den Verwaltungsrat klar gewesen, dass diese nicht auf Objektivität beruhten. "Der Verwaltungsrat will hiermit auch sein Vertrauen gegenüber dem Personal des Blannenheems bekräftigen", heißt es. Das Personal des Blindenheims in Rollingen würde professionell und wertschätzend arbeiten, das sowohl vor als auch nach dem Eintreten der Pandemie.
Christian Ehrang, ehemaliger Generaldirektor verschiedener Senioren-Einrichtungen, wird vorerst der Nachfolger von Grün sein, bis die Nominierung eines neuen, offiziellen Nachfolgers erfolgt.
Distanzierung von Roger Hoffmann
Im Schreiben distanziert sich der Verwaltungsrat auch von den Äußerungen des ehemaligen Generaldirektors Roger Hoffmann. Dieser hatte vergangene Woche mehrmals Kritik gegenüber Grün geäußert. "Wir sind zutiefst enttäuscht über das Verhalten des ehemaligen Generaldirektors, der in den Medien unangemessene und aggressive Äußerungen gegenüber Jean-Paul Grün getätigt hat", heißt es im Schreiben.
Kritik vonseiten der Familien
30 Familien von Bewohnern des Blindenheims in Rollingen hatten vergangene Woche über die Missstände in der Einrichtung berichtet. Es hieß, die Bewohner würden wie Objekte statt wie Menschen behandelt werden. Der Direktor nahm die Vorwürfe gelassen zur Kenntnis.
Ein Bewohner hätte zeitweilig sogar, außer einem Joghurt am Morgen, einer Suppe mittags und abends, nur noch mit einer Magensonde ernährt werden sollen. Es gebe einen Mangel an Aktivitäten für die Senioren und auch die Kommunikation zwischen der Einrichtung und den Familien lasse zu wünschen übrig.
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