"Black Friday" in Luxemburg: Mit Maske zur Schnäppchenjagd
"Black Friday" in Luxemburg: Mit Maske zur Schnäppchenjagd
Der „Black Friday“ genießt im Luxemburger Einzelhandel bereits Traditionsstatus. Trotz Corona-Pandemie wird auch dieses Jahr zur fröhlichen Schnäppchenjagd geblasen. Wie bereits am Wochenende davor waren auch am Freitag viele Flaneure auf den Geschäftsstraßen im Zentrum der Hauptstadt unterwegs – wohl auch wegen des prächtigen Herbstwetters.
In zahlreichen Läden auf der Groussgaas sah man „Black Friday“-Rabattschilder in den Auslagen. Ein riesiger Besucheransturm in den Geschäften war jedoch mittags nicht zu erkennen. Gegen 12 Uhr bildeten sich Warteschlangen hauptsächlich vor Imbissständen und Takeaway-Restaurants.
Ähnlich war die Situation im Einkaufszentrum Auchan in Kirchberg: Die meisten Besucher, darunter viele Geschäftsleute im Anzug, schienen statt nach einem Schnäppchen auf der Suche nach einer warmen Mahlzeit zum Mitnehmen zu sein. Was bleibt dem herkömmlichen Büromenschen auch anderes übrig? Seit gestern, Donnerstag, sind Restaurants und Cafés aufgrund der neuen Restriktionen geschlossen.
„Hatten am Freitag nur einen Kunden“
„Die Situation ist katastrophal“, berichtet indes Marc Muller, Geschäftsführer des Traditionsunternehmens Maroquinerie du Passage. Vom Umsatz her sei der diesjährige Black Friday nicht mit den Vorjahren zu vergleichen. Es seien zwar viele Menschen auf den Straßen unterwegs, aber nur die wenigsten gingen auch in die Geschäfte hinein. Manche ältere Kunden verbrächten die Zeit zudem lieber zuhause als unter Menschenmassen. Andere Konsumenten wiederum gehen lieber im Internet auf Schnäppchenjagd.
„Wir hatten in der Hauptstadt bis Freitagnachmittag gerade mal einen Kunden. Trotz Rabatten von bis zu 50 Prozent“, erzählt Muller am Telefon. In der Filiale in Ettelbrück sei die Situation ähnlich schlecht – und auch in der Belle Etoile halte sich der Kundenandrang in Grenzen. Für die nächsten Wochen bleibt nur die Hoffnung auf Besserung. „Das Weihnachtsgeschäft ist für uns genauso wichtig wie das Autofestival für Autohändler.“
Belle Etoile mit Besucherzahlen zufrieden
Im Einkaufszentrum Belle Etoile in Bartringen herrschte am Freitag auf den ersten Blick kein übermäßiger Besucherverkehr. Die Verantwortlichen zogen trotzdem eine positive Bilanz über den Auftakt des Weihnachtsgeschäfts. „Wir sind ganz zufrieden“, sagt Manu Konsbruck, Direktor des Einkaufszentrums, im „Wort“-Gespräch. „Wie ich höre, machen die Händler gute Geschäfte.“ Die Besucherfrequenz sei durchaus mit jener des Vorjahres vergleichbar, allerdings gebe es dieses Jahr am „Black Friday“ kein Mitternachtsshopping.
Viele der Händler brauchen eine Umsatzaufbesserung derzeit so notwendig einen Bissen Brot. Konsbruck vernimmt aber auch die Kritik an der Konsumlust in Pandemie-Zeiten. Man habe im Shoppingzentrum ein Schutzkonzept eingeführt, das sich seit Monaten bewähre, betont er. “Wir halten uns an die Regeln.“
In der gesamten Belle Etoile besteht Maskenpflicht, die auch streng kontrolliert werde. Zudem sind coronabedingt maximal 3.300 Besucher im Gebäude zugelassen, davon 1.500 im Cactus-Markt. Das Besucherlimit hat in der Praxis aber kaum Auswirkungen: Vor den Türen auf Einlass warten muss deswegen niemand. „Wir wollen nicht Polizei spielen und zählen auch auf den gesunden Menschenverstand der Kunden. Einige kommen nun vermehrt außerhalb der Spitzenzeiten zum Shoppen.“
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