Biancalana soll's richten
Biancalana soll's richten
(L.E.) - Im Streit um die Düdelinger Pflegestation meldete sich am Dienstag die Trägervereinigung "natur & ëmwelt" zu Wort. Man sei zutiefst betrübt darüber, wie sich die Sache entwickelt habe und betont gleichzeitig, dass die Pflegestation für Wildtiere nur mit einem professionellen Rahmen auch in Zukunft überlebensfähig sei. Gleichzeitig sei man auch auf die rund 30 ehrenamtlichen Helfer angewiesen.
Präsident Roby Biwer hob den "unwahrscheinlich hohen Einsatz" des Gründers der Pflegestation Jean François hervor. Er lobte auch den freiwilligen Einsatz der rund 30 ehrenamtlichen Personen, von denen, laut Biwer, zwei bis vier unzufrieden seien, ihrem Unmut nun auf Facebook kundgetan und der Station den Rücken gekehrt hätten. Unter ihnen befindet sich auch die Tochter von Jean François.
Vergrößerung statt Schließung
Diese zwei bis vier Ehrenamtlichen, an deren Einsatz und Idealismus Biwer keinen Zweifel ließ, seien nicht einverstanden damit, dass "natur & ëmwelt" eine Biologin eingestellt hat, die nun die Verantwortung für die Station trage. Anders als auf Facebook dargestellt, heiße dies nicht, dass man das Ehrenamt zu Gunsten des Professionalismus abschaffen wolle.
Vielmehr bestätigte Biwer die "Wort"-Meldung vom Vortag, dass die Pflegestation vergrößert werden soll. Auch von einer Schließung könne keine Rede sein. Freiwillige Helfer würden weiterhin gebraucht und stünden auch zur Verfügung.
Vor dem Hintergrund der geplanten Vergrößerung und unter Berücksichtigung der legalen Verpflichtungen denen "natur & ëmwelt" als Träger der Pflegestation nachkommen müsse, sei der Schritt eine hauptberufliche Verantwortliche einzustellen, unumgänglich.
"Nehmen Biancalanas Angebot an"
Der ehemalige Präsident der "Lëtzebuerger Natur a Vulleschutzliga", Tom Conzemius brachte es auf den Punkt: "Es geht darum eine professionelle Struktur zu schaffen, die Jahrzehnte lang Bestand haben wird und nicht darum, ob zwei Personen nicht miteinander können." Er selbst habe alles versucht, den Freiwilligen das Projekt schmackhaft zu machen und sie von dessen Notwendigkeit zu überzeugen. Das sei ihm aber nicht gelungen.
Sowohl Biwer wie Conzemius erklärten, man nehme das Angebot des Düdelinger Bürgermeisters in der Sache zu vermitteln, dankbar an. Zumal die Stadt Düdelingen die Station stets unterstützt habe, ohne sich in das Tagesgeschäft einzumischen. Biancalana hatte seine Vermittlung am Montag auf wort.lu und am Dienstag im "Luxemburger Wort" angeboten.
Station wird wesentlich größer
Die Pflegestation für wilde Tiere wurde 1988 mit privaten Geldern, von Jean François, gegründet. Später erhielt sie öffentliche Unterstützung. Dafür übernahm die „Natur- a Vulleschutzliga“ (heute „natur & ëmwelt“) die Trägerschaft. Seit 2002 befindet sie sich die Station im Park Le'h.
Derzeit laufen Überlegungen, die Station zu vergrößern, wie Bürgermeister Dan Biancalana am Montag dem „Wort“ gestern sagte. Eine Meldung die am Dienstag von den Verantwortlichen von „natur & ëmwelt“ bestätigt wurde. Präsident Roby Biwer zufolge soll die Station um rund 85 Ar Land vergrößert werden, um Fluggehege zu errichten. Derzeit verfügt die Station lediglich über 37 Ar. Biwer rechnet damit, dass das Projekt im Frühjahr 2016 spruchreif sei und möglicherweise ab 2017 umgesetzt werden könnte.
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