Bewährungsstrafe für Ex-Richter
Bewährungsstrafe für Ex-Richter
(SH) - Sechs Monate Haft auf Bewährung. So lautete am Donnerstagmorgen das Urteil in erster Instanz gegen Sandro L. Der ehemalige Vormundschaftsrichter musste sich wegen Amtsmissbrauchs vor Gericht verantworten.
Dem 47-Jährigen wird vorgeworfen, eine sexuelle Beziehung zu einer Schutzbefohlenen gehabt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft durfte der Richter wohl eine Beziehung zu der Frau haben, allerdings hätte er das Dossier sofort an einen anderen Richter abgeben müssen. "Bei einem Interessenkonflikt muss er sich enthalten, wenn er das nicht tut, dann ist das strafbar", so die Aussage des Vertreters der Staatsanwaltschaft.
Der Angeklagte hatte während der Verhandlung erklärt, seine Entscheidungen als Richter von seinen Handlungen als Privatperson getrennt zu haben: "Ich habe meine Arbeit immer richtig gemacht." Besonders tragisch an dem Fall: Sandro L. hatte der 29-jährigen Frau gestattet, ein Auto zu kaufen. Mit diesem Wagen war die Alkoholabhängige am 17. Juli 2014 zwischen Reichlingen und Everlingen tödlich verunglückt. Die Schadenersatzklage der Eltern wurde jedoch abgewiesen.
Berufliche Folgen hatte die Beziehung für Sandro L. bereits. Er wurde zu Beginn dieses Jahres disziplinarisch sanktioniert und in den Ruhestand geschickt.
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