Beschädigte Straßen im Müllerthal bald wieder offen
Beschädigte Straßen im Müllerthal bald wieder offen
Mit den Nachwehen der Sturzflut vor einem Jahr sind die Einwohner von mehreren Dörfern im Müllerthal noch immer geplagt. Jetzt naht die Erlösung: In rund zwei Wochen wird die Landstraße von Berdorf nach Echternach eröffnet, kurz darauf ist die Baustelle zwischen Berdorf und Vogelsmühle abgeschlossen. Beide Straßen waren durch Unterspülung stark beschädigt.
Wer in den letzten zwölf Monaten von Berdorf nach Echternach – zum Beispiel zum Einkaufen – fahren wollte, hatte nur zwei Wege zur Auswahl. Ein langer Umweg führte auf der reparaturbedürftigen Landstraße über Consdorf und Scheidgen, die meisten Autofahrer nutzten aber den wesentlich kürzeren Schleichweg über den Melickshaff. Auf dem engen Sträßchen sah man Verkehrsteilnehmer in atemberaubender Geschwindigkeit den steilen Anstieg hinauf oder hinab fahren. Besonders bei Regenwetter zogen sich tiefe Reifenspuren durch den Schlamm links und rechts der Fahrbahn, weil zwei Autos kaum aneinander vorbei kommen.
Anfang Juni fertig
Der Notstand hat nun bald ein Ende. Wie die Straßenbauverwaltung auf Anfrage mitteilt, wird die Landstraße CR 364 zwischen Berdorf und Echternach bereits in der ersten Woche im Juni fertig sein. „Gerade ist an der betreffenden Stelle eine Asphaltschicht eingebaut worden. Bis Ende Mai werden noch die oberste Deckschicht aufgetragen, die Leitplanken installiert und die Markierungsarbeiten ausgeführt. Dann ist die Straße fertig“, sagt ein Sprecher der Straßenbauverwaltung. „Das Wetter muss allerdings mitspielen, denn der Untergrund muss trocken sein.“
Einige Wochen länger dauert es beim anderen Teilstück des CR 364 von Berdorf nach Vogelsmühle. Auf der malerischen Strecke hatten die sintflutartigen Regenfälle unterhalb des Predigtstuhls den Untergrund der Straße fortgerissen. An dieser Stelle, die früher kaum ein Tourist im Müllerthal ausließ, brummen derzeit die Bagger und Radlader hin und her. „Dort finden noch Stabilisationsarbeiten statt und der Kanal wird fertig gebaut“, sagt der Sprecher. Die Straße soll aber vor Beginn des Kollektivurlaubs im Bausektor, dem 26. Juli, wieder offen sein.
Stabil dank Gittern
Wegen des schwierigen Untergrunds verwendete die Straßenbauverwaltung Geogitter aus dem Kunststoff Polypropylen. Mit diesen Matten wird der Boden ausgelegt, dann kommen mehrere Schichten Schüttmaterial und weitere Geogitter darauf. Ein anderes Gitter wird vertikal als Schutz vor Erosion angebracht. Da der Kunststoff im Boden verbleibt und somit vor UV-Strahlung geschützt ist, ist er sehr lange haltbar, versichert die Straßenbauverwaltung.
Kurz nach der Überschwemmungskatastrophe im Müllerthal hatte Transportminister François Bausch gesagt, er werde alles tun, damit die Arbeiten vor dem Sommer 2019 abgeschlossen werden können. Er sprach aber auch von einem „sportlichen Zeitplan“. Ursprünglich sollten die Arbeiten noch vor dem Kollektivurlaub 2018 beginnen, daraus wurde aber nichts.
Auch bei der dritten Straße, die durch das Unwetter stark beschädigt wurde, dauert die Reparatur nicht mehr lange: Der CR 128 zwischen Haller und Befort, wo eine Brücke zerstört war, wird voraussichtlich vor dem Kollektivurlaub wieder für den Verkehr freigegeben. Der weniger stark beschädigte CR 118 zwischen Breidweiler und Christnach war schon im vergangenen Sommer, fünf Wochen nach der Sturzflut, wieder befahrbar. Danach wurden kleinere Reparaturen ausgeführt.
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