Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Bericht zu Trierer Bischof Stein für Herbst angekündigt
Lokales 03.02.2022 Aus unserem online-Archiv
Missbrauch in der deutschen Kirche

Bericht zu Trierer Bischof Stein für Herbst angekündigt

Der Domfreihof in Trier. Zum Bischof-Stein-Platz hinter dem Dom geht es durch die Windstraße am linken Bildrand.
Missbrauch in der deutschen Kirche

Bericht zu Trierer Bischof Stein für Herbst angekündigt

Der Domfreihof in Trier. Zum Bischof-Stein-Platz hinter dem Dom geht es durch die Windstraße am linken Bildrand.
Foto: Serge Waldbillig
Lokales 03.02.2022 Aus unserem online-Archiv
Missbrauch in der deutschen Kirche

Bericht zu Trierer Bischof Stein für Herbst angekündigt

Opferverbände fordern eine Umbenennung des nach Bernhard Stein benannten Platzes. Die Aufarbeitungskommission bittet um Geduld.

(KNA) - Der Vorsitzende der Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauch im Bistum Trier, Gerhard Robbers, rechnet im Herbst mit belastbaren Ergebnissen zu Vorwürfen gegen den früheren Trierer Bischof Bernhard Stein. Stein (1904-1993) wird vorgeworfen, in seiner Amtszeit von 1967 bis 1980 von sexuellem Missbrauch durch Kleriker an Kindern gewusst und Täter gedeckt zu haben. Robbers sagte am Mittwochabend vor dem Trierer Stadtrat, er gehe davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie zur Ära Stein vorlägen und auch ein Abschlussbericht veröffentlicht werden könne.

Weiter sprach er sich dafür aus, Entscheidungen über eine Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes und eine Aberkennung der Ehrenbürgerwürde so lange zu vertagen. Er wäre dankbar, wenn der Stadtrat „der Aufarbeitungskommission diese Zeit geben könnte“, so Robbers. Für eine Beurteilung Steins halte er es derzeit für zu früh.


Der Domfreihof in Trier. Zum Bischof-Stein-Platz hinter dem Dom geht es durch die Windstraße am linken Bildrand.
Missbrauch: Vertuschungsvorwürfe gegen früheren Trierer Bischof Stein
Es sind schwerwiegende Vorwürfe: Bischof Bernhard Stein soll in den 1960er-Jahren Priester im Bistum Trier gedeckt, versetzt und zum Teil befördert haben, die des sexuellen Missbrauchs beschuldigt waren.

Robbers äußerte sich bei einer Expertenanhörung im Stadtrat zur Rolle von Bischof Stein im Umgang mit sexuellem Missbrauch. Die Einschätzungen der Experten sollen dem Rat bei der Entscheidung helfen, ob der Bischof-Stein-Platz in der Trierer Innenstadt hinter dem Dom umbenannt und Stein posthum die Ehrenbürgerwürde entzogen wird.

Der Kriminologe Christian Pfeiffer und der Vorsitzende der Betroffeneninitiative Missbit, Thomas Schnitzler, sprachen sich für eine frühere Umbenennung des nach Stein benannten Platzes und für die Aberkennung der Ehrenbürgerwürde aus. Die Betroffenen seien „lange genug hingehalten“ worden; zudem lägen aus seiner Sicht genug Belege für ein Fehlverhalten Steins vor, sagte Schnitzler, der die Vorwürfe gegen den früheren Bischof 2020 öffentlich gemacht hatte.

Bischof Stein war bereits im Januar 2021 Thema im Stadtrat. Eine Umbenennung des Platzes lehnte der Rat vor einem Jahr ab. Damals sprachen sich viele Redner dafür aus, eine Untersuchung der Vorwürfe abzuwarten und dann neu über eine Umbenennung des Platzes zu entscheiden. Die Stadt Trier verlieh Stein zu Lebzeiten die Ehrenbürgerwürde. Seit 2012 ist ein Platz in der Trierer Innenstadt hinter dem Dom nach ihm benannt.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Missbrauchsskandal in der Kirche
Ein neues Missbrauchsgutachten macht dem früheren Papst Benedikt XVI. schwere Vorwürfe. Was hat er vom Fall des Priesters Peter H. gewusst?
(FILES) In this file photo taken on December 08, 2015 Pope Emeritus Benedict XVI is pictured at St Peter's basilica in The Vatican before the opening of the "Holy Door" by Pope Francis to mark the start of the Jubilee Year of Mercy. - Former pope Benedict XVI failed to stop four clergymen accused of child sex abuse in the Catholic Church in Munich, the law firm that carried out a key probe said on January 20, 2022. The ex-pontiff -- who was the archbishop of Munich and Freising from 1977 to 1982 -- has "strictly" denied any responsibility, said lawyer Martin Pusch of Westpfahl Spilker Wastl which was tasked by the church to carry out the probe. (Photo by Vincenzo PINTO / AFP)