Bausch will Polizei "substanziell" aufstocken
Bausch will Polizei "substanziell" aufstocken
Als sehr ambitioniert präsentiert sich der Plan von Ressortminister François Bausch und der Generaldirektion im Kampf gegen den Personalmangel in der Polizei. Binnen drei Jahren will man diesen aus der Welt schaffen und dafür keine Mittel scheuen.
Das Versprechen der Verantwortlichen für die Sicherheit im Land lässt fürs Erste Hoffnung aufkommen. Denn die andauernde Unterbesetzung in den Kommissariaten, bei den Gefangenentransporten oder auch in den Reihen der Kriminalpolizei wirkt sich nicht nur verheerend auf die Arbeitsmoral der Polizeibeamten aus, auch auf deren Leistungsfähigkeit.
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Und obwohl es das Kernthema der gestrigen Pressekonferenz im neuen Polizeikommissariat in der Avenue de la Faïencerie in Limpertsberg war, hielt sich der Minister bei Detailfragen zu seinen Plänen sehr bedeckt. Insbesondere, als es darum ging Zahlen zu nennen, zeigte sich der Minister sehr zurückhaltend.
Sicherheit von 820.000 Menschen gewährleisten
Nur soviel: Es soll „massiv“ rekrutiert werden und eine „substanzielle“ Zahl von Polizisten über die ordinären Rekrutierung hinaus eingestellt werden. Eine genaue Zahl habe er den Sozialpartnern kurz vor der Pressekonferenz mitgeteilt. Darüber müsse aber erst mit den Gewerkschaften verhandelt werden. Deshalb wolle er jetzt noch keine Zahlen nennen.
Die Polizei müsse sich der Demografie entsprechend aufstellen, sprich jeden Tag die Sicherheit von 620.000 Einwohnern und 200.000 Grenzgängern garantieren – doppelt so viele Menschen wie noch Anfang der 2000er Jahre. Und, der Minister will mehr Frauen in der Polizei.
Konkret schwebt dem Minister ein Dreijahresplan vor, der sich über die Jahre 2020, 2021 und 2022 erstrecken soll und über den man sich noch vor Ende Juli mit den Gewerkschaften einigen will. Um diesen umzusetzen werde das Budget deutlich erhöht und das Gesetz nachgebessert.
Eine größere Polizeischule
Zudem soll auch die Polizeischule, noch bevor ein Neubau in Verlorenkost fertig ist, mit Containern und mehr Ausbildern ausgebaut werden. Er habe eine deutliche Tendenz vorrangig Polizisten mit Sekundarabschluss zu rekrutieren, um eine bestmögliche Ausbildung angesichts der Herausforderungen der heutigen Zeit zu gewährleisten, so Bausch. Es soll aber auch eine weiterer, niedrigere Karrierelaufbahn geschaffen werden.
Das ist alles noch Zukunftsmusik. Aber bereits jetzt wird rekrutiert. So hat die Polizei gestern eine neue Kampagne für die neue C1-Laufbahn – Anwärter ohne Abitur – gestartet, die bis Ende Juli dauert. 60 neue Polizisten sollen rekrutiert werden. Im September werden weitere 40 neue Polizisten in der B1-Laufbahn - mit Abitur - eingestellt.
Aufnahmekriterien gelockert
Wie der beigeordnete Generaldirektor der Polizei, Donat Donven, unterstreicht, soll bei der Rekrutierungskampagne insbesondere die Vielseitigkeit und die Attraktivität des Polizeiberufs in den Vordergrund gestellt werden.
Um möglichst viele Kandidaten anzusprechen, wurden bereits jetzt die Aufnahmekriterien gelockert. So wurde beispielsweise die Alterseinschränkung ganz gestrichen und auch der Sporttest wurde angepasst.
Wer den Aufnahmetest zur Polizeischule besteht, den erwartet bei der Rentrée im kommenden Januar übrigens bereits als Schüler ein Bruttogehalt von mehr als 3.700 Euro, Prämien inklusive.
Weitere Informationen gibt es am Sonntag bei der Journée de la police in Mersch und auf dem Internetportal der Polizei.
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