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Babies, Mikrowellen und Gelächter
Lokales 17.02.2023
Gazettchen

Babies, Mikrowellen und Gelächter

Lokales 17.02.2023
Gazettchen

Babies, Mikrowellen und Gelächter

Frank WEYRICH
Frank WEYRICH
Von absurd bis witzig: In der täglichen Glosse „Gazettchen“ erzählen „Wort“-Autoren von ihren Erlebnissen des Alltags. Heute geht es um eine Frage, die Unbehagen hervorgerufen hatte..

Vor vielen Jahren waren wir als junge Eltern mit unserem ersten Baby zu den Nachbarn gegenüber eingeladen. Zum Mittagessen waren auch noch andere Freunde dabei, sodass die Einladung versprach, ganz unterhaltsam zu werden.  

Sie wurde es auch, jedoch nicht unbedingt aus den Ursachen, die wir uns vorgestellt hatten. Vor allem war mein Schicksal der Auslöser der Lacher. Kaum war das Essen aufgetischt, strahlte unsere Jüngste einen Duft aus, den alle Eltern mit Babys nur allzu gut kennen. Somit war klar, mit dem Essen wird das jetzt zunächst mal nichts. Also hat Papa allen anderen am Tisch einen guten Appetit gewünscht, hat seinen Sprössling auf den Arm genommen und die Straße überquert, um zu Hause einen Windelwechsel vorzunehmen. 

Die beruhigende Alternative rief Unbehagen hervor.

Gott sei Dank war es nicht zum ersten Mal und so ging die Übung recht zügig über die Bühne. Doch so schnell es auch gegangen sein mag, als wir wieder zu den anderen Gästen dazu gestoßen sind, war das Essen im besten Fall noch lauwarm. Die Dame des Hauses hat sich denn auch Sorgen gemacht, ob ich auch mit kaltem Essen zu Recht kommen würde. 

Daraufhin habe ich ganz lässig geantwortet, das wäre überhaupt kein Problem, sie könne meinen Teller ja kurz in der Mikrowelle aufwärmen. Was meinerseits als beruhigende Alternative gedacht war, hat bei unserer Nachbarin allerdings nur noch mehr Unbehagen hervorgerufen. „Wir haben keine Mikrowelle“, musste sie gestehen.  


Gazettchen, die tägliche Kolumne des Luxemburger Wort
In der täglichen Glosse „Gazettchen“ erzählen „Wort“-Autoren von ihren Erlebnissen des Alltags.

Und so kam es, dass ich kurz danach noch einmal die Straße überquerte. Dieses Mal allerdings mit meinem Teller, um ihn bei uns zu Hause aufzuwärmen und anschließend wieder zu den anderen zu stoßen, die längst fertig waren mit Essen. Ich weiß bis heute nicht, ob die anderen mich auslachten, auf jeden Fall lachten sie.  

Hier finden Sie die gesammelten Gazettchen-Kolumnen. 

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