Autodiebstähle: Luxemburg im Mittelfeld
Autodiebstähle: Luxemburg im Mittelfeld
(TJ/dho) - Am Dienstag hatten die Resultate einer Eurostat-Studie über Autodiebstähle für Erstaunen und Beunruhigung gesorgt. Laut der statistischen Behörde würden in Luxemburg pro 100.000 Einwohner im Jahr 328 Fahrzeuge gestohlen. Damit wäre das Großherzogtum trauriger Spitzenreiter - vor Griechenland und Italien.
Reaktion der Police Grand-Ducale
Am Freitag widerspricht die Polizei dieser Statistik. Laut den Erhebungen seien pro 100.000 Einwohner folgende Zahlen festgehalten worden:
- 2015: 64 Autos
- 2016: 50 Autos
- 2017: 55 Autos
- 2018: 50 Autos
Der Polizei wurden in diesen Jahren alles in allem 319, 248, 290 bzw. 271 Diebstähle und Einbruchsversuche im Zusammenhang mit Fahrzeugen gemeldet.
Damit ergibt sich für den von Eurostat analysierten Zeitraum 2015-2017 ein Mittelwert von 54,83 Diebstählen (Versuche mit eingerechnet), womit Luxemburg an 20. Stelle in der Statistik läge und deutlich besser wegkäme als etwa Frankreich (238) und Belgien (132) und Deutschland (69).
Keine klaren Definitionen
Die Zahlen die Eurostat veröffentlichte kommen denen der Luxemburger Polizei aus der Rubrik "Vol lié aux véhicules et tentatives" relativ nahe. 2015 waren dies 2.182, 2016 waren es 1.903 und vergangenes Jahr 2.424. Die Sprecherin der Polizei erklärt: "In dieser Rubrik führen wir alle Fälle an, die mit Diebstahl und Fahrzeugen in Zusammenhang stehen oder mit einem solchen Versuch zu tun haben. Aber auch, wenn jemand etwas aus einem Fahrzeug gestohlen hat. Ob dieses nun abgeschlossen war oder es erst aufgebrochen wurde."
Eurostat antwortet, angesprochen auf die hohe Diskrepanz der Zahlen, dass es sich in ihrer Statistik um "alle motorisierten Fahrzeuge" handelt und nicht nur um Autos. Für weitere Details sollen die Metadaten abgerufen werden. In diesen steht, dass auch Motorräder, Busse, Lastwagen, Bau- und Landwirtschaftsmaschinen dazu gezählt werden. Raubüberfälle bei denen ein Fahrzeug unter Androhung von Gewalt (robbery) entwendet wurde, seien nicht in der Statistik inbegriffen. In den Zahlen der Polizei über Autodiebstähle sind diese hingegen wieder dazu gezählt.
Unter dem Kapitel Methodik ist auf der Internetseite von Eurostat eine Erklärung für das Durcheinander in Statistiken über Kriminalität zu finden: "Die Basisdaten stammen von mehreren unterschiedlichen Behörden. Aufgrund dessen lassen sich Zahlen verschiedener Behörden oder Länder nicht unbedingt vergleichen. Für die Nutzer von Kriminalstatistiken bedeutet dies, dass ein direkter Vergleich von Zahlen verschiedener Länder zu irreführenden oder falschen Schlussfolgerungen führen kann."
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