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Lokales 2 Min. 27.07.2018 Aus unserem online-Archiv

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Durch die Existenz einer Plattform wie dem e-commissariat sollen in Zukunft die Mitarbeiter in den lokalen 
Polizeistationen entlastet werden.

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Durch die Existenz einer Plattform wie dem e-commissariat sollen in Zukunft die Mitarbeiter in den lokalen 
Polizeistationen entlastet werden.
Foto: Pierre Matgé
Lokales 2 Min. 27.07.2018 Aus unserem online-Archiv

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Sandra SCHMIT
Sandra SCHMIT
Administrative Prozeduren vereinfachen und den Service an Kunden verbessern – dafür soll das neue e-commissariat der Luxemburger Polizei sorgen.

Wenn einem das Handy gestohlen wird, ärgert man sich. Wer dann Anzeige erstatten will, ist schnell noch genervter, denn: Zur Polizeistation fahren, eine Aussage machen und den dazugehörigen Papierkram erledigen kostet Zeit – und Nerven. Das soll sich in Zukunft mit dem neuen e-commissariat der Luxemburger Polizei ändern, denn dort können Bürger ab sofort einen Diebstahl online anzeigen.


Freund und Nachbar
Am 1. August tritt die Polizeireform in Kraft. Ihr Erfolg steht und fällt damit, ob der Bürger mehr Präsenz „um Terrain“ wahrnimmt.

Das virtuelle Kommissariat wurde vom Centre des technologies de l'information de l'Etat (CTIE) gemeinsam mit der Polizei ins Leben gerufen. Nach den Niederlanden ist Luxemburg nun das zweite EU-Land, das eine derartige Plattform hat. 

Derzeit können Bürger über das e-commissariat nur bei einfachen Diebstählen Anzeige erstatten; also dann, wenn durch eine unbekannte Person beispielsweise eine Handtasche, eine Geldbörse oder ein Fahrrad entwendet wurden, dabei niemand zu Schaden gekommen ist und auch keine Gewalt angewendet wurde. Mehr als 7.500 solcher Diebstähle wurden im vergangenen Jahr bei der Polizei gemeldet; dazu zählen allerdings auch die Fälle, in denen an Tankstellen die Zeche geprellt wurde.

Online-Anzeige nur bei Identifizerung

Aufrufen können Betroffene das virtuelle Kommissariat über die Internetseite der Polizei, über Guichet.lu oder über die Handy-App Police.lu. Um Anzeige zu erstatten, müssen sie sich über Luxtrust identifizieren, beispielsweise mit dem Personalausweis oder einem Token.

Dann füllt der Nutzer ein Formular mit Angaben zur Person, zum Ort des Geschehens und zum Tathergang aus; entweder auf Deutsch oder auf Französisch. Nachdem die Anzeige abgeschickt wurde, kümmert sich ein Team von derzeit zwei Mitarbeitern darum.

Im virtuellen Kommissariat haben Bürger außerdem die Möglichkeit, den Verlust eines Objektes zu melden oder eine Fundmeldung aufzugeben; auch Wildunfälle im Straßenverkehr und Schadenserklärungen können dort hinterlegt werden. Um keine Anzeige wegen Fahrerflucht zu riskieren, ist es bei letzteren allerdings wichtig, die Beschädigung eines Objektes zuerst bei der Polizei zu melden; die Schadenserklärung kann anschließend über das Internet eingereicht werden.

Zusätzliche Kontaktmöglichkeit

Das e-commissariat soll auf keinen Fall die klassischen Polizeistationen ersetzen, sondern stellt viel mehr eine Ergänzung zu den dort angebotenen Diensten dar. Die Erleichterung von administrativen Verfahren und ein verbesserter Service am Bürger sind das Ziel. In Zukunft könnten laut Polizeigeneraldirektor Philippe Schrantz schätzungsweise 30 Prozent der Anzeigen über das e-commissariat abgehandelt werden.

Betroffene, die keinen Zugang zum Internet haben, können sich weiterhin auf dem herkömmlichen Weg mit der Polizei in Verbindung setzen; so begeben sich Polizisten auch regelmäßig für Anzeigen zu Geschädigten nach Hause – bei älteren Menschen ist das beispielsweise oft der Fall. Pressesprecher Vic Reuter betont, dass man sich bei Notfällen weiterhin sofort über die Notrufnummer 113 bei der Polizei melden soll.


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