Amber Alert automatisch im Newsfeed
Amber Alert automatisch im Newsfeed
(mth) - Die Luxemburger Regierung hat am Montag gemeinsam mit Facebook eine Weiterentwicklung der "Amber Alert"-Plattform vorgestellt. Vermisstenmeldungen werden in Zukunft automatisch im Newsfeed aller luxemburgischen Facebook-Nutzer angezeigt, auch wenn diese die Facebook-Seite von "Amber alert" nicht abonniert haben.
Die Plattform "Amber Alert" wurde 2016 in Luxemburg eingeführt und soll es ermöglichen, im Fall einer mutmaßlichen Kindesentführung, bei der von einer akuten Gefährdung des Opfers auszugehen ist, schnell und auf breiter Front die Bevölkerung zu alarmieren. So soll gewährleistet werden, dass kritische Informationen, die zur Rettung des Kindes führen können, in kürzester Zeit an die Ordungshüter weitergeleitet werden.
Ohne eigenes Zutun informiert
Die neue Partnerschaft mit Facbook soll es Polizei und Justiz ermöglichen, noch schneller in Kontakt mit der Bevölkerung zu treten. Bisher mussten Benutzer sich entweder auf der Webseite www.amberalert.lu oder der entsprechenden Facebook-Seite anmelden, um Alarmbotschaften via E-Mail zu erhalten. Dies passiert in Zukunft automatisch, sofern ein Benutzer sich in Luxemburg aufhält. Facebook kann die Position der Benutzer mit Hilfe derer IP-Adressen ermitteln.
Justizminister Félix Braz, der bei der Vorstellung des neuen Dienstes anwesend war, unterstrich das Engagement des US-Konzerns im Bezug auf die Bekämpfung illegaler Aktivitäten: "Soziale Netze spielen zunehmend eine Rolle bei Verbrechen, aber auch bei deren Bekämpfung. Wir begrüßen das Engagement von Facebook, was diesen zweiten Aspekt angeht".
Braz wies darauf hin, dass der US-Konzern signalisiert habe, auch im Bereich der Sicherung digitaler Spuren und Beweismittel verstärkt mit der Justiz zusammenarbeiten zu wollen: "In diesem Bereich bleiben viele Fragen offen, wir brauchen klare Regeln, wie und unter welchen Bedingungen wir auf solche Daten Zugriff bekommen".
Auch im Bereich der Bekämpfung von "Hate speech" wünscht sich die Justiz eine stärkere Zusammenarbeit mit dem sozialen Netzwerk. Hier soll jedoch eine gesamteuropäische Lösung vorgezogen werden, so Braz: "Deutschland bereitet derzeit ein Gesetz vor, aber die meisten EU-Staaten diskutieren eine gemeinsame Lösung mit gemeinsame Regeln".
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