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Alter Kämpfer in neuem Gewand
Lokales 13 19.09.2018 Aus unserem online-Archiv

Alter Kämpfer in neuem Gewand

Obwohl der Panzer nur einige hundert Meter transportiert werden musste, nahmen die Arbeiten doch rund drei Stunden in Anspruch.

Alter Kämpfer in neuem Gewand

Obwohl der Panzer nur einige hundert Meter transportiert werden musste, nahmen die Arbeiten doch rund drei Stunden in Anspruch.
Marc Hoscheid
Lokales 13 19.09.2018 Aus unserem online-Archiv

Alter Kämpfer in neuem Gewand

Marc HOSCHEID
Marc HOSCHEID
Während der vergangenen 48 Jahre wirkte er stets wie der Bewacher der Pattonstadt. Nach einer dreiwöchigen Restaurierung in einer nahe gelegenen Werkstatt nimmt er nun wieder seine gewohnte Rolle ein.

Er ist 35 Tonnen schwer, sein Motor hat eine Leistung von 400 PS, und er verfügt über eine 75-mm-Kanone. Der Sherman M4A1 wurde während der Ardennenoffensive in den Jahren 1944 und 1945 eingesetzt. In den vergangenen drei Wochen hat er eine neue Lackierung erhalten.


Panzer auf Reisen
Einmaliges Schauspiel am Freitag beim Pattondenkmal in Ettelbruck. Der 36 Tonnen wiegende Sherman-Panzer wurde von seinem Sockel gehievt und auf einen Tieflader gestellt. Große Fotogalerie.

Die hügelige Landschaft des Öslings war von einer dicken Schneeschicht bedeckt, die Temperaturen lagen unterhalb des Gefrierpunkts. Doch dank seiner widerstandsfähigen Bauweise trotzte der Sherman M4A1 auch diesen unwirtlichen Witterungsbedingungen und verrichtete zuverlässig seinen Dienst. Der Einsatz dieser - für die damalige Zeit - modernen Kriegsmaschinen trug maßgeblich zum Erfolg der Alliierten in der Schlacht im Norden Luxemburgs bei.

Deshalb steht seit 1970 ein solcher Panzer auf dem sogenannten Patton Square nahe der Sauerbrücke bei Ettelbrück. Doch da der Zahn der Zeit auch vor solch betagten Schlachtrossen keinen Halt macht, wurde er während der vergangenen drei Wochen einer Restaurierung unterzogen: Der bisherige Lack wurde komplett entfernt und eine neue Lackierung aufgetragen.

Der Originalfarbe sehr ähnlich

Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass die neue Farbe so nahe wie möglich an das Original heranreicht. Um die alten Schichten möglichst schonend abzutragen, wurde eine spezielle Methode verwendet, bei der kein Sandstrahl, sondern Glas und Wasser zum Einsatz kommen. 


Der stille Held von Eschdorf
Dem Einzelnen kann der Krieg ein lebendiges Stück Geschichte sein. Dem 96-jährigen US-Veteranen Dominic Giovinazzo zollt sie nun gar späten Dank.

Da diese Arbeiten wegen hoher Hürden seitens des Umweltministeriums nicht an Ort und Stelle durchgeführt werden konnten, musste das Gefährt per Kran und Sattelschlepper in eine einige hundert Meter entfernte Autowerkstatt transportiert werden.

Obdachloser wohnte im Panzer

Laut Jos Tholl, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Patton Memorial Museums in Ettelbrück, wurde der Panzer im Zuge der Restaurierungsarbeiten auch versiegelt. Dieser Schritt sei leider notwendig gewesen, da sich immer wieder Menschen Zugang zum Inneren des Denkmals verschafft hätten. Oftmals seien dabei auch Gegenstände entwendet worden. Die Souvenirsammler posteten anschließend sogar Fotos von ihrer Beute in den sozialen Netzwerken. „Es hat sogar ein Obdachloser während einiger Wochen darin gewohnt“, erinnert sich Jos Tholl sichtlich amüsiert.

Dass der Panzer, im Übrigen der einzige noch fahrtüchtige auf luxemburgischem Territorium, nun wieder seinen alten Platz am Eingang der Pattonstadt eingenommen hat, freut die Verantwortlichen des Museums.