Aktion "Vëlosummer": Gemeinden drücken auf die Bremse
Aktion "Vëlosummer": Gemeinden drücken auf die Bremse
Es sollte die spontane Antwort auf den während der Corona-Krise entfachten Fahrrad-Boom werden: Anfang Juni präsentierte Mobilitätsminister François Bausch die Aktion "Vëlosummer 2o2o" und eine Liste von insgesamt 16 Straßenabschnitten, die während des Sommers einzig dem Fahrradverkehr vorbehalten sein sollten. Das Argument: Viele Menschen würden ohnehin ihren Urlaub in Luxemburg verbringen und die lokalen Tourismusinfrastrukturen könnten davon profitieren. Bausch hatte es den jeweiligen Bürgermeistern überlassen, für die Sperrung der betroffenen Straßenabschnitte grünes Licht zu geben.
Nur sieben von 16
Rund die Hälfte der Vorschläge wurde zurückbehalten, die anderen wurden aus den unterschiedlichsten Gründen von den Gemeindevätern verworfen. Bausch zieht denn auch ein durchwachsenes Fazit: "Immerhin haben sämtliche Gemeinden mich angeschrieben. Es gibt Absagen, die kann ich nachvollziehen, wie jene der Gemeinde Kehlen. Diese hätte im Fall einer Sperrung der Strecke Kopstal-Schoenfels den gesamten Verkehr abbekommen. Deshalb sperren wir dort an fünf Wochenenden im August", so Bausch.
Positiv sei die Reaktion hingegen aus den Gemeinden Mamer und Kopstal gewesen für die Sperrung des CR101.
Positiv sieht Bausch auch die Reaktionen aus Contern und Sandweiler, dem Fahrrad vorbehalten werden in dieser Region die Strecken Alzingen-Syren, Syren-Moutfort sowie Sandweiler-Scheedhaff. Die Stadt Luxemburg hat ihrerseits bereits Interesse gezeigt am Sperren der Strecke Beggen-Dommeldingen, auch wenn eine Entscheidung noch aussteht.
Grünes Licht gab es ebenfalls für die parallel zur Autobahn A4 verlaufende Strecke zwischen Steinbrücken und Leudelingen.
Eigeninitiative aus dem Ösling
"Aus Clerf, Weiswampach, Kiischpelt und Ulflingen bekamen wir sogar eigene Vorschläge, obwohl wir dort gar nichts vorgesehen hatten. Dort wird am 1. und 2. August der CR325 geschlossen, man kann dann vom Ösling bis zur Mosel durchfahren", so Bausch. Zugleich ermöglicht dies eine Anbindung an die Vennbahn, die bis nach Aachen führt.
Die einzige wirkliche Enttäuschung ist laut Bausch die Reaktion der Müllerthal-Gemeinden. Nur eine einzige Gemeinde war dort bereit, dem Fahrrad den Vorrang zu lassen. Insbesondere aus Berdorf gab es Gegenwind. "Ich war genau wie Tourismusminister Lex Delles davon überzeugt, dass dies dem regionalen Tourismus viel bringen würde. Aber dann ist es halt so", so Bausch.
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