Abgesagte Kavalkaden: Ebbe in der Vereinskasse
Abgesagte Kavalkaden: Ebbe in der Vereinskasse
In Remich hat das Organisationskomitee sofort nach der Absage des Umzugs am Dienstag den Telefonhörer in die Hand genommen und mit den Zulieferern und beauftragten Firmen gesprochen. „Wir konnten noch vieles abbestellen, zum Beispiel den Wein und die anderen Getränke. Auch die Sicherheitsfirma war sehr kulant“, sagt Pit Moes, Schatzmeister des Organisationskomitees. Andere Waren wie Bonbons und Konfetti hatten die Organisatoren zwar schon vor der Absage gekauft, sie können aber mindestens teilweise im nächsten Jahr verwendet werden.
„Die finanziellen Verluste halten sich zwar noch in Grenzen, aber für die angemeldeten Gruppen bedeutet die Absage, dass ihnen Kosten entstehen“, ergänzt Moes. So hätten einige teilnehmende Vereine möglicherweise Wagen gemietet, die jetzt nicht zum Einsatz kommen. Bitter sei der Ausfall vor allem für Gaststätten und Cafés oder die Bäckerei Mosella, die an der Remicher Kavalkade für gewöhnlich eine große Menge Brezeln verkauft.
Insgesamt hat Pit Moes allerdings bei keinem Verein Verärgerung gespürt. „Die hatten eigentlich alle Verständnis, schließlich kann niemand etwas dafür, dass sich das Virus ausbreitet“, sagt er.
Dennoch sei es für die Vereinsarbeit schade, dass die Kavalkade nicht stattfinden kann. „Wir haben viele Arbeitsstunden in die Vorbereitung gesteckt, jetzt ist es ein bisschen traurig, dass das alles umsonst war.“
Insgesamt hat Pit Moes allerdings bei keinem Verein Verärgerung gespürt. „Die hatten eigentlich alle Verständnis, schließlich kann niemand etwas dafür, dass sich das Virus ausbreitet“, sagt er.
"Sonst wäre es richtig teuer geworden"
Ähnlich sieht es auch Luc Foetz von der Réimecher Musek. Der Verein wollte an Halleffaaschten drei Tage lang sein Festzelt auf der Place Dr. Kons aufstellen und dort musikalische Unterhaltung bieten. „Finanziell hatte das Fest die Aufgabe, unser Vereinsjahr abzusichern“, erklärt Luc Foetz. Das Zelt als Hauptausgabenpunkt habe man aber rechtzeitig abbestellen können. „Wir hatten noch Glück, dass die Kavalkade zwei Wochen im Voraus abgesagt wurde, sonst wäre es richtig teuer geworden“, resümiert er.
In Wasserbillig waren die Fuesboken noch am Montag zuversichtlich, dass die Nachtkavalkade am Samstag nächste Woche stattfinden kann. Zwei Tage später hatte sich das Blatt schon gewendet: Der Merterter Schöffenrat sagte den Umzug wegen der Corona-Risiken ab. „Schon am Dienstag waren die Chancen minimal. Aus Solidarität mit Remich wären auch wir nicht gefahren“, sagt Christian Goergen, Präsident des Organisationsvereins Bratzelgecken. Er bedauert zwar finanzielle Verluste, trotzdem ist er sich sicher: „Es war die einzig richtige Entscheidung.“
Zelt kurzfristig abbestellt
Sitzen bleibt der Verein nun auf einer Reihe von Kosten, zum Beispiel für das Werbematerial und die Flyer. Das Festzelt konnte noch rechtzeitig abbestellt werden, genauso wie die vielen Brezeln, die auf der Nachtkavalkade allgegenwärtig sind. Insgesamt fällt das Urteil gemischt aus: „Bei einer Absage nächste Woche hätten wir größere Probleme bekommen, jetzt ist es überschaubar.“
Für beide Karnevalsumzüge gilt: Die Tickets behalten ihre Gültigkeit für 2021, sie können aber auch zurückgegeben werden.
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