77 Prozent für Ausschluss von Mitgliedern
77 Prozent für Ausschluss von Mitgliedern
(str) - Es war ein Vorgehen, das in Gewerkschaftskreisen eine seltene Ausnahme ist: Bei der Generalversammlung der Polizeigewerkschaft SNPGL wurde am Mittwochabend über den Ausschluss von sieben Mitgliedern abgestimmt. Ihnen wurde vorgeworfen, dem "Syndicat national de la police grand-ducale" Schaden zugefügt zu haben, indem sie die neue Gewerkschaft Aspol gründeten, bzw. zu ihrem Entstehen beitrugen.
Zwei Tage nach der Abstimmung liegen nun die von einem Gerichtsvollzieher ausgewerteten Ergebnisse vor: 320 SNPGL-Mitglieder gaben ihre Stimme ab. 247 stimmten für den Ausschluss, 68 dagegen, fünf enthielten sich. Demnach befürworteten 77 Prozent der Anwesenden den Ausschluss. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde erreicht.
Vor der Abstimmung am Mittwochabend hatten mehrere Betroffene versucht, sich in der Generalversammlung Gehör zu schaffen. Ihre Worte fanden allerdings kaum Gehör. Sie wurden durch Buh-Rufe und Pfiffe aus dem Saal unterbrochen. Daher überrascht es dann auch, dass dennoch knapp 23 Prozent der Anwesenden gegen einen Ausschluss stimmten bzw. einen Blankozettel abgaben.
Wie der SNPGL am Freitagabend mitteilt, würden die betroffenen Personen nun sowohl per Brief wie auch per Einschreiben über die Entscheidung informiert. Das Führungskomitee der Gewerkschaft bedauert in dem Schreiben, dass es auf diese Vorgehensweise zurückgreifen musste, da die sieben Mitglieder einen freiwilligen Austritt verweigert hätten.
Die "Association de la police luxembourgeoise" hat angekündigt, am Dienstagnachmittag in einer Pressekonferenz zu dem Geschehen und den Vorwürfen gegen ihre Mitglieder Stellung zu beziehen.
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