Warum 40 Prozent der Krebsfälle vermeidbar wären
Warum 40 Prozent der Krebsfälle vermeidbar wären
Jede dritte Person kann kein Symptom einer Krebserkrankung nennen. Zu diesem Ergebnis kommt eine ILRES-Studie in Zusammenarbeit mit der Fondation Cancer, für die im April dieses Jahres 1018 Personen über 16 Jahre befragt wurden. Vorgestellt wurden die Ergebnisse der Umfrage von Dr. Carole Bauer, Präsidentin der Fondation Cancer, sowie Lucienne Thommes, Direktorin der Fondation Cancer.
Dabei sei es wichtig, die Symptome zu kennen. Denn eine frühzeitige Diagnose erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie wesentlich. Schätzungen zufolge erhalten 3.000 Luxemburger jährlich die Diagnose Krebs. 40 Prozent der Krebserkrankungen wären laut Lucienne Thomes durch einen gesunden Lebensstil vermeidbar. Verwiesen wird in dem Zuge auf die zwölf Empfehlungen des code international contre le cancer.
Alle fünf Jahre wird im Großherzogtum eine Studie in Zusammenarbeit mit Fondation Cancer und ILRES erhoben, die sich auf das Wissen der luxemburgischen Bevölkerung hinsichtlich Krebserkrankungen fokussiert. Im Mittelpunkt stehen die frühzeitigen Symptome einer Krebserkrankung sowie die Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen. Auffallend bei den Ergebnissen ist die Diskrepanz zwischen dem Wissen der teilnehmenden Männer und Frauen.
39 Prozent der Männer können kein Symptom einer Krebserkrankung nennen. Der Wert der Frauen lag bei 24 Prozent. Besonders hervor sticht zudem das Unwissen der Menschen über 60 Jahre, wo gerade in dieser Alterskategorie das Risiko einer Krebserkrankung am höchsten ist.
Das Rauchen stellt weiterhin das größte Risiko einer Krebserkrankung dar, dicht gefolgt von Alkoholkonsum. Alarmierend findet die Fondation Cancer damit einhergehend die Zahlen von Rauchern in Luxemburg: Derzeit rauchen 28 Prozent der Bevölkerung über Jahre. Dies geht aus einer 2021 erhobenen Studie hervor.
Prävention ist wichtig
Besonders die Aufklärung bei Impfungen, wie jene gegen das Human Papillom Virus (HPV), die meist im Alter von 9 bis 14 Jahren sowohl Mädchen als auch Jungen verabreicht wird, sei momentan nicht ausreichend. 69 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen wären durch eine Impfung vermeidbar. Auch gegen das Hepatitis B Virus, das für einen Großteil der Leberkrebserkrankungen verantwortlich ist, würde eine Impfung Prävention leisten.
Ermutigend findet Lucienne Thommes, dass 84 Prozent der Befragten sich bei der Patientenberatung einbezogen und auf Augenhöhe fühlen. Demgegenüber stehen 76 Prozent der Patienten, die sich nicht ausreichend über die Nebenwirkungen ihrer Behandlung aufgeklärt fühlen. 2017 waren es noch sieben Prozent weniger.
In ihrem Schlusswort bezieht sich die Präsidentin der Fondation Cancer auf die Vielzahl an Krebsarten, die nicht vermeidbar oder heilbar sind. Nichtsdestoweniger sieht Dr. Bauer Grund zur Hoffnung, da die Befragten sich der Relevanz von Prävention bewusst seien. Die Kampagnen der Fondation Cancer tragen also Früchte und man wird weiterhin alles daran setzen, um für Aufklärung zu sorgen.
Die gesamten Ergebnisse der Studie sind einsehbar auf der Webseite der Fondation Cancer.
Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram und abonnieren Sie unseren Newsletter.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
