2. Test bestätigt: Corona-Virus hat Luxemburg erreicht
2. Test bestätigt: Corona-Virus hat Luxemburg erreicht
Das neuartige Corona-Virus ist nun auch im Großherzogtum angekommen. Gesundheitsministerin Paulette Lenert bestätigte am Samstagabend bei einer Pressekonferenz einen ersten Corona-Virus-Fall in Luxemburg. Beim Erkrankten handelt es sich um einen etwa 40-jährigen Mann. Er hatte sich in Norditalien aufgehalten und ist am Anfang der Woche über den Flughafen Charleroi in Belgien nach Luxemburg eingereist.
Das Corona-Virus wurde am Samstag beim Erkrankten bei einem ersten Test bestätigt. Ein zweiter Bestätigungstest sollte gemäß definierter Prozeduren im Ausland durchgeführt werden. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntagnachmittag mit, dass der zweite Test ebenfalls positiv ist.
Derzeit befindet sich der Patient im Centre Hospitalier de Luxembourg. Es gehe ihm aber gut, so die Gesundheitsministerin. Er weist auch keine Krankheitsanzeichen mehr auf. Die Familienmitglieder des Erkrankten befinden sich derzeit in Quarantäne. Sie zeigen keine Symptome.
Die CHL-Mitarbeiter sind ausreichend beschützt, sagt Dr. Jean-Claude Schmit, der Direktor der Gesundheitsverwaltung. "Die Mitarbeiter wissen, wie man mit solchen Patienten umgehen muss. Sie tragen spezielle Atemmasken, Handschuhe und Blusen und gegebenenfalls eine Brille."
"Es war zu erwarten"
Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge hat sich der Patient selbst bei den Gesundheitsbehörden gemeldet. "Das weist darauf hin, dass das System funktioniert." Besonders überraschend kommt die Nachricht nicht, so die Gesundheitsministerin. "Es war zu erwarten."
Den Informationen des Gesundheitsministeriums zufolge wurden nun die Menschen identifiziert, die in Kontakt mit dem Erkrankten gekommen sind. "Wir wollen sicherstellen, dass das Virus sich nicht weiter verbreitet", hatte Paulette Lenert am Samstagabend betont. Die Betroffenen wurden unter Quarantäne gestellt. "Derzeit weisen diese Menschen keine Symptome auf, die ersten Tests waren negativ." Bei Menschen, die in engem Kontakt mit jemandem stehen, der mit einem Virus infiziert ist, ist die Gefahr hoch, sich selbst zu infizieren.
Krisensitzung am Sonntag
Am Sonntag fand ein Krisenstab der Regierung statt. Über die neuesten Entwicklungen in Bezug auf das Corona-Virus will die Regierung auch weiterhin die Öffentlichkeit "in voller Transparenz" informieren, so Lenert. "Das Thema beschäftigt uns alle. Die Öffentlichkeit hat das Recht zu wissen, wie sich die Situation entwickelt."
Die Regierung sieht sich für den Ernstfall gerüstet. "Es gibt keinen Grund zur Panik", betonte Paulette Lenert am Samstagabend. Infizierte Menschen können auch von zu Hause aus behandelt werden. Außerdem sei genügend Platz in den Krankenhäusern, um die Erkrankten zu isolieren, so Schmit. "Die Lage wird erst wirklich ernst, wenn Menschen sich in Luxemburg selbst infiziert haben. Bei diesem ersten Fall handelt es sich um einen sogenannten Import-Fall: Der Mensch ist mit dem Virus im Ausland in Kontakt gekommen."
Derzeit werden in Luxemburg keine Veranstaltungen abgesagt. Im Ausland waren in den vergangenen Tagen schon einige Großveranstaltungen wie etwa der Genfer Autosalon, die Reisemesse ITB in Berlin oder die Immobilienmesse MIPIM in Cannes abgesagt oder verschoben worden. Das habe mit dem unterschiedlichen Besucherprofil zu tun, so Lenert. Bei den Veranstaltungen in Luxemburg sei nicht mit internationalen Besuchern zu rechnen, die sich zuvor in Risikogebieten aufgehalten hätten.
Mehr als 2.900 Todesopfer weltweit
Nachdem das Corona-Virus Ende Dezember in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan ausgebrochen ist, sind weltweit nach vorläufigen Schätzungen mehr als 87.000 Menschen infiziert, mehr als 2.900 Todesopfer hat die Lungenerkrankung bislang gefordert. Das Virus hat inzwischen etwa 60 Länder weltweit erreicht.
In Europa ist derzeit Italien das am stärksten betroffene Land – mit mehr als 1.100 Fällen und 29 Todesofpern.
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Mehr Informationen zum Corona-Virus gibt es auf der Website: https://gouvernement.lu.
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