15 bewegte Jahre auf dem Thron
15 bewegte Jahre auf dem Thron
(vb) - Es war ein Freudentag für Luxemburg, als Henri seinem Vater am 7. Oktober 2000 auf den Thron nachfolgte. Bereits zwei Jahre vorher wurde er als Vertreter („Lieutenant-Représentant“) seines Vaters Großherzog Jean in die Aufgaben des Luxemburger Staatsoberhauptes eingewiesen. Bei seinem Verfassungseid vor den Abgeordneten sagt Henri: „Meine Generation ist in einer Phase des Wohlstands aufgewachsen. Uns wurde viel gegeben. Geben wir noch genug zurück?“
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Kurz nach der Vereidigung standen die „Joyeuses entrées“, die Besuche in den zwölf Kantonen Luxemburgs und das Zusammentreffen mit der Luxemburger Bevölkerung auf dem Programm.
Die ersten Jahre in der Regentschaft des noch jungen Großherzogs standen im Zeichen der großen Staatsreisen, mit denen er sich bei Regierungschefs, Präsidenten und Monarchen vieler Länder einführte.
Zum Jahresende 2008 folgte dann ein Einschnitt. Großherzog Henri weigerte sich, das - auch politisch – umstrittene Euthanasie-Gesetz, das die Abgeordnetenkammer mit einer blau-rot-grünen Mehrheit verabschiedet hatte, zu unterschreiben. Aufgrund seiner persönlichen Überzeugungen sehe er sich außer Stande, das Gesetz zur Sterbehilfe und zur Tötung auf Verlangen zu billigen, teilte er den Fraktionen in einer Unterredung mit.
Die Weigerung versetzte die Politik und das ganze Land in Unruhe, denn ein solcher Fall war in der Verfassung nicht vorgesehen. In großer Eile wurde die Verfassung geändert, und zwar dahingehend, dass der Staatschef die Gesetze künftig nur noch erlassen, nicht aber billigen muss. Im Land und über die Grenzen Luxemburgs hinaus erntet die Haltung des Großherzogs in der Euthanasie-Frage bei den einen Hochachtung, bei anderen Missbilligung.
In seiner sehr persönlich gefärbten Weihnachtsansprache 2008 erklärt Großherzog Henri die Beweggründe seines Handelns und bezeichnet die eingeleitete Verfassungsänderung als „notwendige Anpassung“ an die Realitäten einer modernen Monarchie.
Drei Hochzeiten und drei Geburten
Ansonsten gab es am großherzoglichen Hof eine ganze Anzahl freudiger Familienereignisse: Prinz Louis heiratete seine Tessy, Erbgroßherzog Guillaume vermählte sich mit Stéphanie de Lannoy und Prinz Felix ehelichte Claire Lademacher, mit der er ein Weingut in Südfrankreich leitet. Auch die Geburten der Enkelkinder Gabriel (2006) Noah (2007) und Amalia (2014) sorgten am Hof für Freude.
Über seine Stiftung „Fondation du Grand-Duc Henri et de la Grande-Duchesse Maria Teresa“ engagiert sich der Großherzog für notleidende Familien und Behinderte in Luxemburg sowie für Entwicklungshilfe. Als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees steht Henri im Kontakt mit Spitzensportlern und interessiert sich für die Olympischen Spiele.
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