1385 Übergriffe in einem Jahr
1385 Übergriffe in einem Jahr
(AH/str) - Im Hinblick auf den Weltfrauentag am 8. März und die Konferenz am Donnerstag in Düdelingen präsentierten das Chancengleichheitsministerium und das „Luxembourg Institute of Health“ am Mittwoch die Resultate der 2012 in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Studie über die Ursachen von häuslicher Gewalt in Luxemburg.
Dazu wurden Opfer, Täter und Fachleute befragt. Die Resultate zeigen klar, dass sowohl die Polizeieinsätze in Bezug auf häusliche Gewalt als auch die Anzahl der Wegweisungen in Luxemburg kontinuierlich steigen.
Aus der Studie geht hervor, dass häusliche Gewalt in Luxemburg überwiegend von Männern gegenüber Frauen ausgeübt wird und die Täter meistens zwischen 18 und 50 Jahren alt sind. 2013 waren insgesamt 844 Mal Polizisten wegen häuslicher Gewalt im Einsatz. Alles in allem wurden 1 385 Fälle von Gewalt gegen Personen dokumentiert. 357 Mal wurde eine Wegweisung ausgesprochen. 20 Mal verstießen Täter gegen die Auflagen. 15 Mal kam es nach einer 14-tägigen Verweisung zu erneuten Gewaltübergriffen.
Eng mit Fällen von häuslicher Gewalt sind auch die Verstöße gegen das Besuchsrecht eines Elternteils verbunden. Deren waren es 2013 insgesamt 269. Wie viele Anzeigen nach der Erstattung widerrufen wurden, ist nicht in Erfahrung zu bringen. Die Zahlen von 2014 liegen noch nicht vor.
„Die Dunkelziffer bei Gewalt in den eigenen vier Wänden ist extrem hoch" Lydia Mutsch
„Die Dunkelziffer bei Gewalt in den eigenen vier Wänden ist extrem hoch. Die Opfer schämen sich und haben Angst, das Problem öffentlich zu machen. Im Rahmen unserer Studie haben wir 3 306 Fragebögen an Opfer geschickt, davon sind nur 144 zurückgekommen, 92,5 Prozent der Antworten kamen von Frauen. 568 Fragebögen haben wir an Täter geschickt, davon sind 40 zurückgekommen, 82 Prozent der Antworten kamen von Männern. Dies zeigt, obwohl die Befragung anonym ist, dass sowohl die Täter als auch Opfer Angst haben, über das Problem zu sprechen. Das Terrain, auf dem wir uns hier bewegen, ist sehr komplex und es ist schwierig eine ganzheitliche Übersicht zu schaffen“, erklärt Chancengleichheitsministerin Lydia Mutsch.
Die Ursachen von häuslicher Gewalt sind verschieden. Eine große Rolle spielen die sozialen, kulturellen, sozioprofessionellen und ökonomischen Hintergründe der betroffenen Haushalte. Die Täter sind in der Regel älter als die Opfer und haben ein geringeres Bildungsniveau sowie Einkommen.
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