100,7-Journalisten als Verdächtige verhört
100,7-Journalisten als Verdächtige verhört
Der Chefredakteur von "Radio 100,7", Jean-Claude Franck, sowie der dort tätige Journalist Claude Biver wurden von der Kriminalpolizei als Verdächtige verhört. Dies berichtet das Online-Magazin "Reporter". Die Vorladung steht in Zusammenhang mit der sogenannten "Chamber Leaks"-Affäre.
Auf LW-Nachfrage bestätigt die Pressestelle der Justiz das Verhör der beiden Journalisten und auch, dass die beiden nicht als Zeugen, sondern als Verdächtige verhört worden seien. Damit ist klar, dass sie direkt im Visier der Ermittlungen der Kriminalpolizei stehen. Laut Pressestelle der Justiz seien die Journalisten aber nicht offiziell beschuldigt. Die entscheide der zuständige Untersuchungsrichter nach Analyse des Dossiers.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Journalisten unerlaubtes Eindringen in ein informatisches System sowie Datendiebstahl vor.
Die "Chamber Leaks"-Affäre geht auf März dieses Jahres zurück. "Radio 100,7"-Journalisten hatten berichtet, dass es eine Sicherheitslücke in der Datenbank der Chamber-Webseite gab. Durch diese Lücke konnte man mithilfe von manipulierten Web-Adressen Zugriff auf nicht-öffentliche Dokumente erlangen - darunter provisorische Berichte der Geheimdienstkontrollkommission, Genehmigungen für zusätzliche Gelder beim SREL und interne Dokumente zur Vorbereitung von Besuchen ausländischer Gäste.
Der Radiosender selbst sieht den Zugriff auf die Dokumente nicht als illegalen Vorgang an.
Bereits vor zwei Wochen war im Zuge der Ermittlungen eine Hausdurchsuchung in den Redaktionsräumen von „Radio 100,7“ durchgeführt worden.
