35 Manufakturen stellten beim SIHH ihre Neuheiten vor und zeigten die Uhren, die 2019 den Takt vorgeben werden.
Foto: SIHH
Beim 29. „Salon International de la Haute Horlogerie“ in Genf stellten vergangene Woche 35 Manufakturen ihre Neuheiten vor. Hier einige der Trends, die 2019 den Takt vorgeben werden.
Beim 29. „Salon International de la Haute Horlogerie“ in Genf stellten vergangene Woche 35 Manufakturen ihre Neuheiten vor. Hier einige der Trends, die 2019 den Takt vorgeben werden.
Als erstes Rendezvous des Uhrmacherkalenders läutete der viertägige „Salon International de la Haute Horlogerie“ (SIHH) in Genf diese Woche das Jahr ein. Hochwertige Uhren sind Zeitmesser, Mode-Accessoire und Statement zugleich. Sie sind auch eine Wertanlage. Dies gilt vor allem für limitierte Sondereditionen mit großen Komplikationen, denen die Gunst der Stunde gehört, wenn es darum geht, die Begehrlichkeit der Sammler zu wecken.
Dass nämlich bei rein mechanischen Uhren immer noch Luft nach oben ist, was Innovationen angeht, beweist die Fülle an Modellen, die – nach jahrelanger Entwicklungsarbeit – während des viertägigen „Salon International de la Haute Horlogerie“ präsentiert wurden. Zu den Manufakturen A. Lange & Söhne, Audemars Piguet, Baume & Mercier, Cartier, Girard-Perregaux, Greubel Forsey, Hermès, IWC, Jaeger-LeCoultre, Montblanc, Officine Panerai, Parmigiani Fleurier, Piaget, Richard Mille, Roger Dubuis, Ulysse Nardin, Vacheron Constantin gesellte sich dieses Jahr das Uhrenhaus Bovet. Auch das Carré des Horlogers, das der Nouvelle Vague unabhängiger Uhrmacher eine international beachtete Plattform bietet, war mit 17 Ateliers wieder stark besetzt.
Das Versprechen, interaktiver und noch vernetzter zu sein, wurde bei der bereits 29. Auflage des SIHH eingelöst. Zu den mehr als 23 000 Fachbesuchern vor Ort gesellten sich weltweit Millionen von Uhrenliebhabern, die sich über die sozialen Netzwerke informierten, welche Neuvorstellungen die Uhrenhäuser im Laufe des Jahres auf den Markt bringen, oder sich die Übertragungen der Konferenzen und Talks ansahen.
Uhren sind rund
Trotz aller technischer Neuerungen bleibt die Mehrheit der Armbanduhren dem Kreis treu. Ein paar Ausreißer mit extravaganteren Formen finden sich fast nur bei den Damenuhren oder in sehr limitierten Auflagen kleinerer Manufakturen. Dabei mangelt es den diesjährigen Kollektionen nicht an Ecken und Kanten. Dies zeigte sich besonders in der Experimentierfreudigkeit bei der Gestaltung von Zifferblättern und mechanischen Elementen. Dem gegenüber steht die Liebe zu klaren, schlichten Linien und einer klassischen Formgebung.
Vintage-Optik ist nach wie vor ein großer Trend. Die oft hundertjährigen Manufakturen besinnen sich auf ihre DNA und inspirieren sich an ikonischen Modellen, die sie dann dem Zeitgeist entsprechend mithilfe angesagter Farben – Kaki, Tannengrün und Blautöne sind sehr gut vertreten –, oder neuer Materialien moderner gestalten und darüber hinaus mit verbesserten Werken ausstatten.
Trend-Modelle für 2019 im Überblick
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Zu Ehren des britischen Jagdflugzeugs „Spitfire“ lanciert IWC eine neue Linie in der „Pilot’s Watches“-Kollektion. Für die Optik stand das Instrumentendesign der Navigationsuhr „Mark 11“ Pate, die von 1948 an für die Royal Air Force gefertigt wurde. Dem Vintage-Trend entsprechend, sorgt eine Variante mit Bronzegehäuse und olivfarbenen Zifferblättern für den Retro-Touch. Die Pilot-Chronographen mit dem reduzierten Gehäusedurchmesser von 41 mm werden erstmals von einem hausintern entwickelten Uhrwerk der 69000er-Serie angetrieben. Eine Gravur der „Spitfire“ ziert die Gehäuserückseite.
Foto: IWC
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Zu Ehren des britischen Jagdflugzeugs „Spitfire“ lanciert IWC eine neue Linie in der „Pilot’s Watches“-Kollektion. Für die Optik stand das Instrumentendesign der Navigationsuhr „Mark 11“ Pate, die von 1948 an für die Royal Air Force gefertigt wurde. Dem Vintage-Trend entsprechend, sorgt eine Variante mit Bronzegehäuse und olivfarbenen Zifferblättern für den Retro-Touch. Die Pilot-Chronographen mit dem reduzierten Gehäusedurchmesser von 41 mm werden erstmals von einem hausintern entwickelten Uhrwerk der 69000er-Serie angetrieben. Eine Gravur der „Spitfire“ ziert die Gehäuserückseite.
Foto: IWC
Ein Steigbügel prägt das Erscheinungsbild der Damenuhr namens „Galop“. Der junge US-Designer Ini Archibong schuf für Hermès ein schlankes, wohlproportioniertes Modell mit aerodynamischen Formen und einem Zifferblatt von recht spektakulärer Schlichtheit, dessen gekörnte Rahmenoberfläche mit der auffälligen Zifferntypografie ein leichtes Glitzern erzeugt. Die Krone wurde nach unten verlegt, um die Linienführung nicht zu stören. Die Varianten in Stahl und Rotgold sind mit oder ohne Diamantbesatz erhältlich.
Foto: Hermès
Extrem flache Werke und Gehäuse sowie farbige Zifferblätter aus Stein sind Markenzeichen von Piaget. Das Besondere an den neuen, limitierten Auflagen der Altiplano sind Zifferblätter aus Meteorit. Die markante Musterung entsteht durch sogenannte Widmanstätten- Strukturen, die typisch für Meteorite aus Nickel und Eisen sind. Ein spezieller Galvanisierungsprozess erlaubt es, die normalerweise graue Oberfläche auch blau und golden einzufärben. Das Automatikkaliber zeichnet sich durch einen exzentrischen Mikrorotor aus.
Foto: Piaget
Inspiriert von dem ikonischen ovalen Modell namens „Baignoire“ (Badewanne), schuf Cartier in den 1960er-Jahren eine Variante, deren extravagant geschwungene Linien dem Geist des Swinging London entsprangen. Dieses Stil-Statement wird nun wiederbelebt, wobei die massive Goldlünette des Modells ein „Clou de Paris“-Relief erhielt, das sich an Straßenpflastern inspiriert und der eleganten Uhr einen punkigen Touch verleiht.
Foto: Cartier
Montblanc hat seine „Heritage“-Kollektion mit sechs neuen Zeitmessern erneuert. Diese entlehnen ihren retro angehauchten Look den historischen Minerva-Armbanduhren aus den 1940er- und 1950er-Jahren mit punktförmigen Indices und einer Zifferblattfarbgebung in Silberweiß, Lachs und Karamellnuancen. Das polierte Gehäuse mit den abgerundeten Hörnern und das Saphirglas in „Glass Box“-Bauweise tragen zur trendigen Optik der Modelle bei, die durch moderne Designcodes und Technologie von heute aufgefrischt wurde.
Foto: Montblanc
Jaeger-LeCoultre widmet den Damen neue Varianten seines Modells „Rendez-Vous Moon“. Dieses erhielt eine überarbeitete Mondphase, bei der ein fein ausgearbeiteter Mond auf einem mit Sternen besetzten Firmament aus Lack seine Bahn zieht. Auf der Lünette reihen sich 60 Diamanten im Brillantschliff aneinander und das guillochierte Zifferblatt ist mit 47 kleineren Diamanten besetzt. Wechselbare Armbänder erlauben etliche modische Launen. Das Modell ist in Ausführungen aus Stahl (s.o.) oder Rotgold erhältlich.
Foto: Jaeger-LeCoultre
2019 ist für Officine Panerai das Jahr der „Submersible“- Taucheruhren. Der südafrikanische Entdecker und engagierte Umweltschützer Mike Horn inspirierte ein Modell, bei dem das 47-mm-Gehäuse, die Kronenschutzbrücke, die Lünette und der Gehäuseboden aus recyceltem Titan bestehen. Das Armband wurde aus recyceltem PET gefertigt. Stolze Besitzer einer der gleichnamigen, auf nur 19 Stück limitierten Spezialedition dürfen Mike Horn sogar bei einer Expedition in die Arktis begleiten.
Foto: Officine Panerai
Mit der „Code 11.59“ stellt Audemars Piguet eine komplett neue Uhrenfamilie vor. Der Name bezieht sich auf die letzte Minute des Tages bevor der nächste anbricht. Das originelle Design des 41 mm großen Gehäuses aus Weiß- oder Roségold besticht durch ein achteckiges Mittelteil und skelettierte Bandanstöße. Die praktisch unsichtbare Lünette und das doppelt gewölbte Saphirglas erzielen eine erstaunliche Sicht auf das aufgeräumte, gut lesbare Zifferblatt des Modells, das in mehreren Varianten erhältlich ist.
Foto: Audemars Piguet
2019 feiert das Uhrenhaus A.Lange & Söhnedas 25. Jubiläum seines Modells „Lange 1“ mit einer Reihe von limitierten Editionen. Den Anfang macht die „25th Anniversary“-Ausführung in Weißgold mit einem silbernen Zifferblatt und der typischen dezentralen Aufteilung und dem Großdatum. Die tiefblauen Ziffern und Schriftzüge sowie gebläute Zeiger setzen markante Akzente. In den aufklappbaren Deckel auf der Rückseite des 38,5 mm-Gehäuses wurde eine Illustration des historischen Firmengebäudes eingraviert.
Foto: A. Lange & Söhne
Nur ein Jahr nach ihrer Einführung adelt Baume & Mercier seine „Clifton Baumatic“-Linie durch einen komplexen ewigen Kalender mit Datums-, Wochentags-, Monats- und Mondphasenanzeige. Die variablen Monatslängen und die Schaltjahre werden automatisch berücksichtigt, sodass keine Korrektur vor 2100 nötig ist. Das Automatikwerk besitzt eine Gangreserve von fünf Tagen und widersteht den Magnetfeldern, denen man im Alltag begegnet. Eine Wartung soll nur alle sieben Jahre nötig sein.
Foto: Baume & Mercier
Werkstoffe der Zukunft
Fast fieberhaft wird an Hightech-Materialien geforscht – Karbon- Glas, beschichtetes Titan oder Keramiken, die Leichtigkeit bei gleichzeitig erhöhter Kratz- und Stoßfestigkeit versprechen. Diese Werkstoffe der Zukunft gehen oftmals einher mit einer recht futuristischen Ästhetik, die insbesondere den Geschmack einer jüngeren Kundschaft trifft. Sie lässt manche Modelle wie kleine Zeitmaschinen erscheinen, die wegen der aufwendigen Herstellungsweise sogar oft teurer sind als vergleichbare Uhren aus dem klassischen Edelmetall Gold.
Eine Neuerung betrifft den Salon selbst: Die 30. Auflage des SIHH findet 2020 nicht wie gewohnt im Januar statt, sondern vom 26. bis 29. April. Ziel dieser Änderung ist es, den Kalender für die Aussteller und internationalen Besucher mit dem der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld vom 30. April bis 5. Mai in Basel zu synchronisieren.
Personalisierte Zeitschriften erobern den deutschsprachigen Markt. Im Zentrum: ein bestimmter Prominenter. Medienexperte Hans-Jürgen Bucher verrät, was es mit dem Phänomen auf sich hat.
Wertvolle Ressourcen gewinnen und zugleich die Umwelt schonen und soziale Standards garantieren – wie fair produzierter Luxus funktioniert, beweist das Schweizer Juwelier- und Uhrenhaus Chopard, in dessen Ateliers nur noch Gold aus ethischer Herkunft verwendet wird.
Auf dem „Salon International de la Haute Horlogerie“ in Genf wurden die neuesten Luxusuhren vorgestellt. Nach einem für die Branche flauen Jahr regt sich Optimismus, der sich in einer Vielzahl an neuen Modellen offenbart.
Vergangene Woche waren die Fühler der Uhrenaficionados nach Genf ausgerichtet, wo der „Salon International de la Haute Horlogerie“ stattfand. Große Uhrenhäuser und kleine unabhängige Manufakturen präsentierten dort Uhrmacherkunst auf höchstem Niveau.