Willkommen im Rennfahrer-Himmel
Willkommen im Rennfahrer-Himmel
von Matthias Probst
Dass der vierte Teil von „Forza Horizon“ ein Spaßgarant werden würde, stand fast außer Frage: Die drei Vorgänger von Playground Games haben bereits gezeigt, dass die Entwickler ihr Handwerk bestens verstehen. Die Rennspiel-Serie, die den Fokus lieber auf rasante Fahrten legt anstatt möglichst nahe an die Realität herankommen zu wollen, ist von Anfang bis Ende unterhaltsam. Diesmal geht es ins schottische Hochland, in eine Region, die viele Facetten zu bieten hat – auch wenn diese auf den ersten Blick nicht mit dem Ausflug nach Australien aus dem dritten Teil mithalten können. Dessen ist sich das Entwicklerstudio von Playground offenbar bewusst.
Grafisch ein Augenschmaus
Von grafischer Seite gibt es eigentlich nichts zu meckern: Von den rauen Klippen am Meer über saftig grüne Felder bis hin zu dichten Wäldern bietet „Forza Horizon 4“ auch diesmal wieder ein Verwöhnprogramm für die Augen. Der Clou ist jedoch der Wechsel der Jahreszeiten. Während der Karriere, die dem Spieler die verschiedenen Wagen-Klassen Stück für Stück näherbringt, tauchen die Wiesen und Wälder vom Frühling in den Sommer, um dann im Herbst einen bombastischen Indian Summer zu entfachen.
Der Winter hingegen verwandelt die Landschaft in ein weißes, stummes Gemälde, das selbst altbekannte Strecken zu Neuland werden lässt. Die perfekte Illusion vermitteln Wettereffekte wie Stürme, Regen oder Nebel. Kurzum: Die Jahreszeiten sind das eigentliche Highlight dieses Ablegers – und äußerst clever eingesetzt.
Jede Woche eine neue Welt
Doch neben den optischen Highlights bietet das Rennspiel erneut eine Fülle an Inhalten. Das fängt mit dem überragend großen Fuhrpark an: Mehr als 450 Fahrzeuge gibt es zu entdecken – allein das dürfte Spieler bereits für mehrere Wochen beschäftigen. Und das Beste: Die verschiedenen Flitzer liefern allesamt ein grandioses Fahrgefühl ab – optional auch aus der Cockpit-Perspektive. Das war bereits bei den Vorgängern eine herausragende Stärke. Diesmal sind sogar Exoten wie Luftkissenboote oder Offroad-Trucks mit von der Partie. Jedes Fahrzeug ist liebevoll gestaltet und glänzt mit kleinen Details.
Damit man sich nun aber im Karriere-Modus nicht einfach nur von Rennen zu Rennen hangelt, hat man die offene Spielwelt mit zahlreichen Nebenaufgaben versehen. So lassen sich in Scheunen versteckte Spezialfahrzeuge finden, verästelte Straßen erkunden oder querfeldein durch die wunderschöne Landschaft heizen.
Da die Spielwelt eine Online-Anbindung benötigt, trifft man auf seinen Touren abseits der Rennen immer wieder auf reale Spieler, die man kurzerhand auf ein Wettrennen einladen darf. Auch hier wurden die Jahreszeiten mit eingebunden: Anstatt selbst zu entscheiden, ob man in der offenen Welt bei Schnee, Sonne oder Regen fährt, übernimmt das Spiel die Kontrolle.
Beeindruckende Wechsel der Jahreszeiten
Eine Woche lang herrscht eine Jahreszeit vor, bevor ein Wechsel stattfindet. Daran gekoppelt sind spezielle Events, die es nur in dieser Jahreszeit zu erleben gibt – eine sehr interessante Art, um die Langzeitmotivation der Spieler hochzuhalten. Da hat sich wirklich jemand Gedanken gemacht – Hut ab.
Während der Karriere darf ein Aspekt natürlich nicht fehlen: die Showcase-Events. Diese stark übertriebenen Herausforderungen fordern Hobby-Fahrern alles Können ab – und könnten glatt aus einem Hollywood-Streifen stammen, etwa dann, wenn man es mit einem Buggy gegen eine tonnenschwere Dampflok aufnehmen muss. Wie gesagt: Der Spaß steht bei „Forza Horizon 4“ absolut im Vordergrund.
Die Änderungen im vierten Teil der Reihe mögen sich anfangs nach etwas Feintuning anhören – was es streng genommen auch ist –, aber nach einer Weile auf Schottlands Straßen bekommt man ein Gespür dafür, mit wieviel Sorgfalt die Serie voranschreitet. Die vier Jahreszeiten sind genau das, was dem spaßigen Renntitel noch gefehlt hat – und bergen zudem enormes Potenzial, das Playground Games bestens auszuschöpfen weiß. Hobby-Rennfahrer kommen in diesem Jahr wohl kaum um „Forza Horizon 4“ herum.
Noch weitere interessante Neuheiten:
Mega Man 11
Liebe auf den ersten Klick: Nach über acht Jahren Wartezeit liefert Capcom einen brandneuen Serienteil zu „Mega Man“ ab. Dabei bleibt der blaue Held seinen Wurzeln treu: In kurzweiligen, anspruchsvollen Leveln muss Mega Man in Seitenansicht Jagd auf ausgeflippte Roboter machen. Die am Ende einer Mission stattfindenden Boss-Kämpfe sind die Highlights, die Fingerfertigkeiten voraussetzen. „Mega Man 11“ ist dank seiner Zeitmanipulationsmechanik der nächste Evolutionsschritt in der Reihe – und sowohl spielerisch als auch optisch ein Spaßgarant. Erhältlich für: Xbox One, PS4 und Switch.
Defunct
Dumm gelaufen: Nachdem er versehentlich eine Lucke des Raumschiffs geöffnet hat, landet ein kleiner Roboter auf einem fremden Planeten. Um nun wieder in sein Mutterschiff zu gelangen, muss das wendige Kerlchen durch die halb offene Welt rasen – ein Rad anstelle von Beinen macht’s möglich – und einen Weg nach Hause finden. Das Indie-Abenteuer überzeugt durch seine Mischung aus innovativem Rennspiel und Offenem-Welt-Abenteuer, bei dem es so manche knifflige Hüpf-Passage zu meistern gilt. „Defunct“ ist ab sofort auch für Nintendos Switch zu haben. Erhältlich für: Xbox One, PS4, PC und Switch.
Scribblenauts Mega-Pack
Wortakrobaten gesucht: In dieser Sammlung stecken gleich zwei Abenteuer. Die beiden neu aufgelegten Klassiker „Unmasked“ und „Unlimited“ aus der Scribblenauts-Reihe strotzen nur so vor lustigen Ideen. In dem familienfreundlichen Adventure machen Spieler eine Reise durch ein irres Universum. Dabei werden sie vor knifflige Situationen gestellt, die es durch Kreativität zu lösen gilt. Beispielsweise soll eine Katze vom Baum befreit werden: Ob mit Hilfe eines Feuerwehrmanns, einer Holzfälleraxt oder auf einem fliegenden Einhorn, ist jedem selbst überlassen. Erhältlich für: PS4, Xbox One und Switch.
Monster Hunter Generations ...
... Ultimate. Die Jagd ist eröffnet: Exklusiv für Nintendos Switch erscheint nun der 3DS-Nachfolger zu „Monster Hunter Generations“. Als furchtloser Krieger muss sich der Spieler in der wilden, comichaften Welt mächtigen Kreaturen stellen. Erfolg hat nur derjenige, der seinen Gegner studiert und seine Ausrüstung entsprechend anpasst. Sein volles Potenzial entfaltet das actionlastige Rollenspiel erst dann, wenn Freunde online mit auf die Jagd gehen. Als gut eingespieltes Team hat auch der größte Herausforderer kaum eine Chance – auch wenn der Titel einiges an Einarbeitung benötigt. Erhältlich für: Switch.
Catastronauts
Wenn’s mal wieder brennt, ist es gut Freunde zu haben: Bei „Catastronauts“ dreht sich nämlich alles ums Teamwork. In dem von Star Trek inspirierten Party-Spiel geht es um die Verteidigung des eigenen Raumschiffes vor Alienangriffen. Bis zu vier Spieler können sich gleichzeitig ins Vergnügen stürzen. Koordination ist dabei alles: Wer löscht die Brände? Wer repariert Einschusslöcher und wer kümmert sich um den Angriff? Ein chaotischer Spaß, der einiges an Absprache, dafür weniger an Controller-Geschick benötigt – ideal für kurzweilige Zockerabende geeignet. Erhältlich für: PC, PS4 und Xbox One.
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