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Was Reisende zu Ramadan in muslimischen Ländern beachten müssen
Lifestyle 3 Min. 07.03.2023
Naher Osten und Nordafrika

Was Reisende zu Ramadan in muslimischen Ländern beachten müssen

Auch in Marokko spüren Touristen die Auswirkungen des Ramadans - das Leben der Einheimischen verlagert sich in dieser Zeit eher in die Nacht hinein.
Naher Osten und Nordafrika

Was Reisende zu Ramadan in muslimischen Ländern beachten müssen

Auch in Marokko spüren Touristen die Auswirkungen des Ramadans - das Leben der Einheimischen verlagert sich in dieser Zeit eher in die Nacht hinein.
Foto: Robert Günther/dpa-tmn
Lifestyle 3 Min. 07.03.2023
Naher Osten und Nordafrika

Was Reisende zu Ramadan in muslimischen Ländern beachten müssen

Um den 22. März herum beginnt weltweit der Fastenmonat. Auch auf Touristen in Ägypten, Marokko oder der Türkei hat dies Auswirkungen.

(dpa/tmn) – Im Ramadan verzichten Muslime tagsüber auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Das Fasten gehört für sie zu den fünf Grundpflichten. In diesem Jahr beginnt der Ramadan am 22. März und endet am 21. April. Die Zeiten können dabei von Land zu Land leicht variieren, da sie sich nach der Sichtung des Neumonds richten.

Während es in Albanien gar keine Einschränkungen gibt und Besucher vom Ramadan so gut wie nichts mitbekommen, hat er in anderen muslimischen Ländern große Auswirkungen auf den Alltag der Menschen. Und das bekommen dort auch Touristen zu spüren.

Essen und Trinken

Für Pauschaltouristen mit Vollverpflegung in Hotels in Marokko, auf den Malediven oder in der Türkei ändert sich im Ramadan nichts - außer, dass es am Abend vielleicht mehr Süßigkeiten am Büfett zur Auswahl gibt und das Personal mitunter langsamer und weniger konzentriert ist. Auch Alkohol wird dort meist weiterhin ausgeschenkt.

Dass Touristen selbst fasten, wird übrigens nirgends erwartet - aber mit viel Anerkennung honoriert.

Cafés und Restaurants außerhalb der Hotels bleiben dagegen tagsüber häufig geschlossen, in Ägypten können die Betreiber das selbst entscheiden. In Tunesien und Marokko haben außerhalb der touristischen Gebiete nur wenige Lokale geöffnet.  

Am Abend haben die meisten Restaurants und Cafés lange geöffnet und bieten viele Leckereien zum Fastenbrechen nach Sonnenuntergang (Iftar) an. Auch ausländische Besucher sind dabei als Gäste willkommen.

In Hotels ändert sich für Touristen auch in Zeiten des Ramadans in der Regel kaum etwas.
In Hotels ändert sich für Touristen auch in Zeiten des Ramadans in der Regel kaum etwas.
Foto: Florian Schuh/dpa-tmn

In der Türkei sollten Touristen ihr Abendessen außerhalb des Hotels jedoch planen. Oftmals ist eine Reservierung erforderlich, um einen der begehrten Plätze in den Restaurants zu ergattern. Einschränkungen beim Alkoholausschank gibt es im Land übrigens nicht. In Tunesien wird dagegen während des Ramadans kein Alkohol in Supermärkten verkauft. In einigen Bars können Gäste aber weiterhin Bier, Wein und Cocktails trinken.

Dass Touristen selbst fasten, wird nirgends erwartet - aber mit viel Anerkennung honoriert. Reisende sollten aus Respekt vor den Einheimischen tagsüber dennoch nicht in der Öffentlichkeit essen, trinken oder rauchen. 


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Sehenswürdigkeiten

In einigen muslimischen Ländern werden Öffnungszeiten im Ramadan verkürzt. In Ägypten etwa schließen Sehenswürdigkeiten wie die Pyramiden und Museen ein oder zwei Stunden eher als sonst. Reisende sollten ihr Sightseeing während des Fastenmonats deshalb besonders gut planen. In der Türkei gibt es normalerweise keine Änderungen bei den Öffnungszeiten. 

Transport

Auch der öffentliche Nahverkehr ist im Ramadan häufig eingeschränkt. So etwa in Marokko und Tunesien, wo Busse oft schon Tage vorher ausgebucht sind, da viele Menschen in der Zeit ihre Verwandten besuchen. Außerdem fahren öffentliche Verkehrsmittel dort seltener und oftmals nur bis zum Nachmittag. Um den Sonnenuntergang herum ist es zudem schwierig, ein Taxi zu finden, da die Fahrer zu der Zeit meist selbst beim allabendlichen Fastenbrechen sind.

Alternativ können sich reisefreudige Besucher während des Ramadans natürlich ein eigenes Auto mieten oder einen privaten Fahrer organisieren, um bequem von A nach B zu kommen.  

Sightseeing in Marrakesch: In einigen muslimischen Ländern werden Öffnungszeiten im Ramadan verkürzt - das sollten Reisende bei der Planung beachten.
Sightseeing in Marrakesch: In einigen muslimischen Ländern werden Öffnungszeiten im Ramadan verkürzt - das sollten Reisende bei der Planung beachten.
Foto: Daniela David/dpa-tmn

Kleidung

Während des Ramadans ist es für Touristen ratsam, besonders genau auf Kleidungsvorschriften zu achten. Während es am Hotelstrand weiterhin akzeptiert ist, dass Ausländer in Bikini oder Badehose schwimmen gehen, sollten sie sich in der Öffentlichkeit bedeckter zeigen. Shorts und Tanktops sind nicht überall gerne gesehen. 

In Moscheen ist kurze Kleidung übrigens zu keiner Zeit erlaubt. Frauen müssen dort auch ihr Haar bedecken. 


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Nachtleben und Stimmung

In Ländern wie Marokko, Tunesien und Ägypten verlagert sich das Leben während des Ramadans in die Nacht hinein. In der Altstadt von Tunis locken viele Lokale am Abend Einheimische und Touristen mit Livemusik - für Touristen eine gute Gelegenheit, einen Einblick in das Leben der Einheimischen zu bekommen.

Auch in Ägypten lohnt sich eine Reise im Ramadan wegen der besonderen Stimmung: Die Städte sind feierlich geschmückt und viele Menschen in Festtagslaune. Die beiden größten Städte Kairo und Alexandria lassen sich zudem im Fastenmonat angenehmer zu Fuß erkunden. 


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