Starker Akku statt Kabel
Starker Akku statt Kabel
(dpa/tmn) - Akkus treiben Smartphones, Notebooks und Tablets an. Und sie werden immer leistungsfähiger. Das hat auch Auswirkungen auf andere Branchen: Bei den Gartengeräten für den Hobbybereich ist bereits von einer Wachablösung die Rede. Eine ganze Reihe Markenhersteller engagieren sich verstärkt im Bereich Akku.
Das Erfolgsrezept sind Lithium-Ionen-Akkus, in der Branche auch gerne als Li-Ion abgekürzt. Sie können vergleichsweise viel beziehungsweise dicht Energie speichern, was sie kleiner und leichter macht als Motoren der Elektro- und Benzingeräte. Und bei diesen kommt noch die Füllung hinzu. Denn auch wenn der Motor einer Heckenschere nur ein, zwei Kilogramm wiegt, auf Dauer fällt das Hochheben schwer. Außerdem haben die Akkus einen Nachteil von einst überwunden: Sie weisen nur noch einen geringen Memory-Effekt auf. Das heißt, ihre Kapazität leidet nicht mehr so stark durch das häufige Auf- und Entladen.
Diese Technik ist aber vergleichsweise teuer. Dennoch muss sie für den Massenmarkt erschwinglich sein. Die Lösung ist eine Trennung von Gerät und Akku - also ein System von wechselbaren Akkus, die sich abwechselnd in mehreren Geräten einsetzen lassen. Ist der Lebenszyklus eines Akkus zu Ende, braucht man auch nur diesen ersetzen - und nicht das ganze Gerät.
Neue Power-Geräte
Einhell vergrößert bis Ende 2018 sein Portfolio von Akkumodellen des Wechselsystems Power X-Change um eine Heckenschere und eine Sense auf nun über 80 Geräte. Die Sense zum Beispiel wird zwei Steckplätze für 18V-Akkus haben, dank derer der Hersteller eine höhere Geräteleistung verspricht. Außerdem werden bald verschiedene Ladegeräte neu auf den Markt kommen: Langsamere Eco-Lader sowie Schnellladegeräte für einen Akku oder für mehrere gleichzeitig.
Eine der neuen Stiga-Gerätereihen ist die 500er-Serie, die 2019 in den Handel kommen wird. Sie verfügt über ein System aus zwei parallel arbeitenden Lithium-Ionen-Akkus mit 48 Volt. Beide entladen sich synchron und balancieren den Akkustand gegenseitig aus, was die Laufzeit pro Ladung um zehn Prozent und auch die Lebensdauer der Akkus erhöhen soll. Der Hobbygärtner kann beim Mähen den Akkustand in einem Display am Griff im Auge behalten. Anschließend brauchen die Akkus zur Regeneration circa 45 Minuten im Schnellladegerät. Sie sind ebenfalls in vier Handgeräten zur Gartenarbeit einsetzbar.
Auch Gardena hat bereits Akkuprodukte und wird diesen Produktbereich ausbauen. Darunter sind Kleingeräte mit fest verbautem Akku, wie ein Handstaubsauger für den Garten und eine sehr leichte Heckenschere für kleinere Flächen. Darüber hinaus wird die Palette der 18- und 40-Volt-Geräte ergänzt. Schon erhältlich sind die neuen Akkumodelle von Hyundai. Das Unternehmen ist damit ganz neu in diesen Bereich eingestiegen. Die Serie 58V Lithium-ONE umfasst Rasenmäher und -trimmer sowie Kettensäge, Laubbläser und Heckenschere mit wechselbaren Akkus mit einer Spannung von 58 Volt.
So verlockend die leichtere und einfachere Handhabung der Akkugeräte, und die Idee, nur ein bis zwei Akkus kaufen zu müssen, und diese in vielen Geräten verwenden zu können, auch klingen mögen: Der Vorteil kann auf Dauer zugleich ein Nachteil sein. Denn jeder Hersteller hat natürlich sein eigenes, nicht mit anderen Firmen kompatibles System. Wenn man sich einmal damit eingerichtet hat, ist man quasi mit dem Hersteller "verheiratet".
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