SsangYong Korando: Überraschung aus Korea
SsangYong Korando: Überraschung aus Korea
(mid/MB) Der koreanische Autobauer SsangYong hat sich für die kommenden Jahre viel vorgenommen und will dank einer wahren Produktoffensive endlich aus dem Schatten von Hyundai und Kia fahren. Den Auftakt macht jetzt die Neuauflage des Korando – ein Auto, das rundum positiv überrascht.
Zur Historie: Den Korando – der Name steht für „Koreans can do“ – gibt es seit 1983. Die erste Generation war eine Kopie des Ur-Jeep aus den USA. Die zweite erinnerte mit der spitz auslaufenden Motorhaube und den eng stehenden Knopfaugen stark an ein Boot, während die dritte überwiegend mit Allerweltsdesign im Meer der Langeweile versank.
Jetzt geht die vierte Generation an den Start – und sie ist ein echter Hingucker. Beim neuen Korando ist alles stimmig: die klar gegliederte Frontpartie, die gestreckte Seitenlinie mit den sanft betonten Kotflügeln und das breit wirkende Heck mit der geschwungenen durchgehenden Chromleiste. Die Dachlinie fällt nach hinten sehr dezent ab, was groß gewachsene Fondpassagiere dankbar zur Kenntnis nehmen dürften.
Der sympathische erste Eindruck setzt sich im Inneren des Wagens fort. Schon die Passgenauigkeit und die Qualitätsanmutung der Materialien überzeugen. An den gut ausgeformten Sitzen mit Seitenwangen an Sitzflächen und Lehnen verzahnen sich Komfort und Seitenhalt bei flotter Kurvenfahrt zu einer brauchbaren Einheit. Positiv für die Hinterbänkler: Die Stühle sind nicht zu tief angeordnet, sodass die Oberschenkel auf der ganze Fläche Halt finden. Das macht den Korando mitsamt seinem großen Kofferraum (551 bis 1 248 Liter) zu einem angenehmen Reisewagen, auch wenn mehr als zwei Personen an Bord sind.
Neuer Turbobenziner aus eigener Entwicklung
Besonders stolz ist man bei SsangYong auf den neuen 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner aus eigener Entwicklung. Das Turbo-Aggregat mobilisiert 120 kW (163 PS), die den Koreaner flinker machen als seinen 1,6-Liter-Dieselbruder mit 100 kW (136 PS). Das maximale Drehmoment von 280 Nm (bei der Automatik-Variante sind es 20 Nm weniger) lässt eine zügige Gasannahme aus dem Drehzahlkeller zu. Bei den Getrieben kann der Kunde zwischen manueller und automatischer Schaltung – beide mit je sechs Gängen – wählen.
Wir empfehlen die Automatik, die diskret für die richtigen Fahrstufen sorgt. Zwar passt beim Handschalter die Abstufung prima, allerdings trüben der lange Schaltstock mit weiten Wegen und das hakelige Gebaren der Schaltgabeln das Vergnügen, die Gänge noch selbst auszusuchen.
Für ein angenehmes Fahrgefühl sorgen das ausgewogen abgestimmte Fahrwerk und die elektrisch unterstützte Servolenkung. Kurven lassen sich präzise ansteuern – der Korando bietet diesbezüglich eine gelungene Kombination aus nicht zu teigig und nicht zu direkt. Ab der Ausstattungsversion „Quartz“ unterstützt ein 9,2-Zoll-Display den Fahrer bei seinen Navigationsaufgaben.
Es ist SsangYong hoch anzurechnen, dass der Kunde ganz unabhängig von Motor und Getriebe wählen kann, ob er nur mit Front- oder doch mit Allradantrieb unterwegs sein will. Bei der Konkurrenz ist diese freie Wahl sehr oft eingeschränkt. Einen entgegengesetzten Weg geht der ostasiatische Hersteller bei den Ausstattungsvarianten. Es gibt nicht weniger als fünf davon: „Crystal“, „Amber“, „Quartz“, „Onyx“ und „Sapphire“. Bei jeder Stufe wird einfach noch etwas draufgelegt. Wer jedoch auch in den unteren Modellvarianten die Sicherheitsmerkmale Totwinkel- und Spurwechsel-Assistent sowie den Querverkehrswarner beim Ausparken haben will, der schaut hilflos in die Röhre.
Zur Ehrenrettung der Koreaner sei jedoch erwähnt, dass bereits im Grundmodell kein Mangel an Sicherheitsausstattung und Assistenzsystemen herrscht. Die Preise starten bei 20 296 Euro – eine Kampfansage im Segment der Kompakt-SUV. Das Automatikgetriebe schlägt mit rund 2 100 Euro und der Allradantrieb mit etwa 2 000 Euro zu Buche. Soll unter der Haube der Diesel für Vortrieb sorgen sind knapp 3 000 Euro Aufpreis fällig. Das Diesel-Topmodell in „Sapphire“-Ausführung steht mit 40 312 Euro in der Preisliste -aber man muss es ja nicht gleicht auf die Spitze treiben ...
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