Spitzengamer aus Luxemburg
Spitzengamer aus Luxemburg
Von Tom Arend
„Fnatic“, „NatusVincere“, „Mousesports“, „Evil Genius“ und bald „11F Gaming“? Diese Teamnamen dürften vielen völlig unbekannt sein, obwohl sie sich in der Videospiel-Szene extremster Bekanntheit erfreuen. Die professionellen Teams erzielen durch Sponsoring und Preisgelder Umsätze in Millionen-Höhe. Trotzdem haben es eSports noch nicht über den Status einer Randsportart hinaus geschafft, gerade auch in Luxemburg.
Mit „11F Gaming“ könnte sich dies nun ändern. Fabio de Aguiar, Development Manager der Internetplattform, die seit September Partner der eSport World Convention ist, sieht sie auf einem guten Weg dahin: „In den sechs Monaten, die es uns jetzt gibt, haben wir über 6.000 Follower gewonnen, also fast 1.000 im Monat.“ Für einen kleinen Markt wie Luxemburg ist das ein beachtlicher Wert.
Die ersten Teammitglieder
Die Verantwortlichen von „11F Gaming“ haben sogar vor kurzem zwei Spieler unter Vertrag genommen: Francisco Munoz und Max de Ridder. Dass es sich allerdings nicht um ein reines Profi-Team handelt, gesteht auch Fabio de Aguiar: „Die beiden beziehen kein Gehalt, wir begleiten sie auf die verschiedenen Events und übernehmen organisationstechnische Aufgaben. So können die Spieler sich ganz auf ihr Match konzentrieren.“ Als Gegenleistung übertragen die beiden Halbprofis ihre Matches auf Twitch.tv oder bieten Tutorials auf YouTube an.
Dass eine solche Vorgehensweise durchaus von Erfolg gekrönt sein kann, bewiesen Max de Ridder und Francisco Munoz prompt auf der nationalen „FIFA 16“-Meisterschaft in Belgien. Dort ergatterte de Ridder den dritten Rang, Munoz landete sogar auf dem ersten Platz.
Eigentlich sind die Fußball-Spiele der „FIFA“-Reihe in der eSports-Welt nicht sonderlich verbreitet. Denn es werden doch lieber Games wie „League of Legends“ oder „Counter Strike“ gezockt. Dass man sich auf Seiten von „11F Gaming“ für „FIFA“ entschied, hatte einen ganz einfachen Grund. Bis vor sechs Monaten organisierte noch „11F Sport“ das größte „FIFA“-Turnier in Luxemburg – jährlich nahmen mehr als 500 Spieler teil. Infolge der anhaltenden Begeisterung hierfür entschied man sich, „11F Gaming“ aus der eigentlichen Plattform „11F Sport“ auszugliedern. So entfiel auch der schwierige Balanceakt zwischen Sport und Gaming, wie de Aguiar erklärt: „Wir mussten immer einen Bezug zwischen den sportlichen Beiträgen und den Games herstellen. Im Grunde grenzte uns das auf ein paar Titel wie etwa ,FIFA‘, ,PES‘ (Fußball) oder ‚NBA 2K‘ (Basketball) ein.“
Talente werden weiterhin gesucht
Die von der Internetplattform veranstaltete „Gaming Week“ im Shopping Center „Belle Etoile“ in Bartringen (22. bis 27. November) bietet talentierten Gamern die Möglichkeit, ihr Können in der Rennsimulation „Mario Kart 8“, dem Ego-Shooter „Battlefield 1“ und anderen bekannten Titeln unter Beweis zu stellen. Es winken Preisgelder in einer Gesamthöhe von 8.000 Euro.
Die Verantwortlichen von „11F Gaming“ schauen den Teilnehmern dabei genau über die Schulter. „Wir halten die Augen weiterhin nach talentierten Spielern offen. Es gibt keinen konkreten Plan, wir wollen einfach weiter wachsen“, erklärt de Aguiar.
Events in Luxemburg
In den kommenden Wochen kommen einige Termine auf die Gamer-Gemeinde zu: Am 22. Oktober (Cactus Redange) und 5. November (Cactus Bascharage) finden die Vorausscheidungen zur Luxemburger „FIFA 17“-Meisterschaft statt. Das große Finale findet am 27. November im Rahmen der „11F Gaming Week“ im Shopping Center „Belle Etoile“ statt. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten unter www.11f.lu.
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