SIM-Karte vom Aussterben bedroht
SIM-Karte vom Aussterben bedroht
(dpa/tmn) - Es ist nur ein Prozessor mit einem kleinen Speicher auf einem Stückchen Plastik. Doch ohne SIM-Karte gäbe es mobil kein Telefonieren, keine Kurznachrichten, und keine Datenverbindungen. Anfang der 90er Jahre hatte die SIM noch das Format einer Bankkarte. „Sie wurde aber schnell von der Mini-SIM ersetzt“, erklärt Henning Gajek vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“. Die Mini-SIM ist ihrem Namen zum Trotz heute die größte Variante. Sie misst 2,5 mal 1,5 Zentimeter (cm) und kommt vor allem in einfachen Handys zum Einsatz.
Dann gibt es noch die Micro-SIM, mit ihren Maßen (1,5 mal 1,2 cm) eine Zwischengröße, die Gajek zufolge immer weniger Verwendung findet. „Die neueren Geräte arbeiten eigentlich alle mit Nano-SIM.“ Diese misst 1,23 mal 0,88 cm und besteht fast nur noch aus dem Chip, die Plastik-Einfassung ist hauchdünn. Die Provider liefern meist alle Kartengrößen auf einem Träger. Das benötigte Format drückt man aus oder setzt es aus den herausgedrückten Teilen wieder zusammen.
Der eSIM gehört die Zukunft
SIM-Karten zum Einsetzen sind mittel- bis langfristig aber ohnehin ein Auslaufmodell. Der Grund dafür heißt eSIM. Dabei handelt es sich um einen schon im Gerät eingebauten Chip. Nutzer bekommen dann nur noch einen Code zugeschickt, mit dem sie ihr Tarif-Profil freischalten können. Das soll auch Vertragswechsel einfacher machen.
Nicht nur in Smartphones oder Tablets sind eSIMs sinnvoll - wenn auch aktuell erst wenige Spitzen-Smarthphones die eSIM unterstützen, wie Gajek sagt. Auch in Wearables wie Smartwatches oder Fitnesstrackern lohnt der Einsatz. Mit aktiviertem Profil kann man etwa direkt mit einer Smartwatch telefonieren - ganz ohne verbundenes Smartphone.
Eine andere SIM-Spielart nennt sich Multi-SIM. Hinter dem Begriff steckt die Möglichkeit, einen Vertrag auf mehreren Geräten zu nutzen, etwa auf einem zweiten oder sogar dritten Mobiltelefon oder auch auf einem Tablet oder einer Smartwatch.
Die dazu benötigten weiteren SIM-Karten sind nur selten in Verträgen eingeschlossen und kosten meist extra, weiß Henning Gajek. Man ist dann überall unter der gleichen Rufnummer erreichbar und nutzt die Vertragsleistungen auf allen Geräten.
Bei Multi-SIM kommt es auf korrekte Einstellungen an. „Man muss festlegen, auf welchem Gerät man SMS empfängt“, sagt Gajek. Wer zum Beispiel mit dem „falschen“ Smartphone unterwegs ist und dann für eine Überweisung eine SMS-TAN benötigt, der steht vor einem Problem.
Was bei Multi-SIM auch noch nerven kann: Nicht bei allen Anbietern lässt sich ändern, dass bei einem Anruf alle Geräte klingeln, bemängelt Andreas Seeger. Bei den Konfigurationsmöglichkeiten von Multi-SIM gebe es generell große Unterschiede.
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