Rezepte mit Geschichte
Rezepte mit Geschichte
Von Nicole Werkmeister
Eine Studie besagt, dass 80 Prozent der Kochbücher nicht in der Küche, sondern im Bett gelesen werden. Das scheint Léa Linster bei der Konzeption ihres neuen Buches berücksichtigt zu haben. Denn einerseits kann man sich von Rezepten und den appetitlichen Abbildungen zum Kochen inspirieren lassen – sich andererseits auch dem unterhaltsamen Teil zuwenden: den jeweiligen Anekdoten, die die Sterneköchin aus ihrem Leben zu erzählen weiß.
Und so beginnt das unterhaltsame Kochbuch mit einem Rezept, das eigentlich gar keines ist: Mit den Augen des kleinen Mädchens sieht man Léas Mutter in der Küche Schinken schneiden. Besonders fein und mit großer Hingabe. Schließlich handelte es sich um ein mit großer Sorgfalt ausgewähltes, wertvolles Gut. Eine Gelegenheit, die die Autorin nutzt, um auf ihr immer wieder betontes Credo hinzuweisen: „Die Qualität der Lebensmittel hat oberste Priorität.“
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Sich als Geschmacksexperte zu beweisen und gute Ware im heutigen Dschungel des Angebots zu finden, ist also die Herausforderung, die es bei „Schinkenbrote der Mutter“ zu meistern gilt.
Die weiteren Gerichte, die dann auch tatsächlich an den Herd oder den Backofen führen, sind den verschiedenen Epochen im Leben der Köchin zugeordnet. Es gibt „Mamas beste Frikadellen“, „Luxemburger Mehlkniddelen mit Specksauce und Crôutons“, „Kartoffelsuppe mit Crémant und Parmesan“, die klassische „Tarte Tatin“ – und natürlich jenen Klassiker, mit dem sich Léa Linster vor nunmehr 30 Jahren – und noch immer als einzige Frau – den Bocuse d'Or erkochte: „Lammrücken in Kartoffelkruste“.
Typisch luxemburgisch
Ihrer großen Fangemeinde im deutschsprachigen Ausland will Léa Linster ein wenig vom Leben in ihrer Heimat Luxemburg vermitteln. Hierzu wählte sie nicht nur einige landestypische Spezialitäten aus, sondern, mit Jacques Schneider, auch einen bekannten Künstler, der die im Buch enthaltenen Porträtaufnahmen erstellte.
„Rückblickend kann ich sagen, ich bin froh, dass ich diesen Beruf und diesen nicht immer leichten Weg gegangen bin“, resümiert Léa Linster. „Ich konnte meine Fantasien und Träume zum Leben erwecken und musste mich nie verstellen.“ Auch von den Reisen, auf die sie ihre Tätigkeit geführt hat, hat die Köchin Rezepte mitgebracht, die sie an den Leser weitergibt. „Wenn man etwas Gutes auf den Tisch bringen kann, ist man immer willkommen.“
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