Praktischer Hochsitz-Hipster
Praktischer Hochsitz-Hipster
Der im Sommer 2014 eingeführte BMW X4 kam auf Anhieb gut an. Die blau-weiße Marke konnte in knapp vier Jahren immerhin mehr als 200 000 Einheiten ihres viertürigen SUV-Coupés – in München bezeichnet man den X3-Ableger offiziell als Sports Activity Coupé – absetzen, was für ein vermeintliches Nischenmodell definitiv mehr als beachtlich ist. Trotz dieses Erfolgs musste sich BMW in den vergangenen Jahren aber auch Kritik gefallen lassen. Moniert wurde dabei vor allem das etwas eingeschränkte Platzangebot in der zweiten Sitzreihe, das das Hochsitz-Coupé bisher eigentlich nur für Singles oder kinderlose Paare interessant machte.
Damit ist jetzt Schluss. Der im US-Werk Spartanburg (South Carolina) gefertigte X4 legt – wie schon der Ende 2017 erneuerte X3 – um eine halbe Nummer zu. So wächst der Deutsch-Amerikaner in der Länge um immerhin 81 Millimeter auf 4 752 Millimeter und in der Breite um 37 Millimeter auf 1 918 Millimeter. Der Radstand wurde um 54 Millimeter auf 2 864 Millimeter vergrößert. Nur die Fahrzeughöhe wurde minimal um drei Millimeter auf 1 621 Millimeter reduziert, was sich allerdings nicht auf die Platzverhältnisse an Bord auswirkt – anders als das Mehr an Länge und Breite. Die zusätzlichen Zentimeter sorgen vor allem im Fond für mehr Bein- und Ellenbogenfreiheit. Zudem legt der Kofferraum um 25 Liter auf 525 Liter zu. Durch Umklappen der im Verhältnis 40:20:40 geteilten Fondsitzlehne lässt sich das Stauvolumen auf 1 430 Liter erweitern – das sind 30 Liter mehr als beim Vorgänger.
Die neuen Proportionen sorgen nicht nur für mehr Platz an Bord, sondern auch für einen stimmigeren Gesamteindruck. Dazu trägt selbstverständlich auch das geschärfte Design bei. Ins Auge stechen hierbei insbesondere die recht provokant gestaltete Frontpartie mit dreidimensional geformter BMW-Niere und die im Vergleich zum Vorgänger deutlich elegantere Heckpartie.
Auch innen wurde der X4 ordentlich aufgehübscht. Hier erwartet den Fahrer und seine Mitreisenden das Cockpit des neuen X3 mit frei stehendem Monitor für das iDrive-Bediensystem und – auf Wunsch – digitalen Instrumenten, einem riesigen Head-Up-Display und der vom 7er und 5er bekannten Gestiksteuerung.
Einen Tick sportlicher als der X3
Die Sprachsteuerung wurde so weiterentwickelt, dass sie nun auch frei formulierte Anweisungen befolgen soll – was im Alltag jedoch leider nicht immer ganz reibungslos funktioniert. Das Angebot an Fahrerassistenzsystemen wurde beim X4 nochmals erweitert, unter anderem um eine Geschwindigkeitsregelung mit Stop-and-go-Funktion.
Beim Fahrwerk legt der X4 ebenfalls ordentlich nach. Der je nach Ausführung gegenüber dem Vorgängermodell um bis zu 50 Kilogramm leichtere SUV-Hipster bietet spürbar mehr Agilität als der X4 der ersten Stunde und kommt auch einen Tick sportlicher um die Ecke als der neue X3. Verantwortlich dafür zeichnet in erster Linie das konsequent weiterentwickelte und modellspezifisch abgestimmte, serienmäßige M-Sportfahrwerk und die für besonders dynamische Fahreigenschaften ausgelegte, variable Sportlenkung.
Zum dynamischen Charakter des neuen X4 passt auch die Motorenpalette, die zum Marktstart beziehungsweise zeitnah drei Benziner und vier Diesel umfasst. An der Basis steht dabei ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 135 kW (184 PS) und einem maximalen Drehmoment von 290 Nm, das bereits bei 1 350 U/min anliegt. Darüber rangieren auf Benziner-Seite die 185 kW (252 PS) starke Vierzylinder-Variante xDrive30i und als vorläufiges Topmodell der 260 kW (354 PS) leistende M40i.
Zur Diesel-Palette gehören die 2,0-Liter-Vierzylinder xDrive20d (140 kW/190 PS) und xDrive25d (170 kW/235 PS) und die beiden 3,0-Liter-Sechszylinder xDrive30d (195 kW/265 PS) und M40d (240 kW/326 PS), wobei letzterer in Sachen Fahrleistungen nur minimal hinter dem M40i rangiert – 4,9 statt 4,8 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beiden M-Modellen bei jeweils 250 km/h. Serienmäßig sind alle X4-Varianten mit Acht-Gang-Automatik und xDrive-Allradantrieb unterwegs.
Technische Daten
Motoren: zwei 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner, ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Benziner, zwei 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel und zwei 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel; Leistung: von 135 kW (184 PS) bis 260 kW (353 PS); Maximales Drehmoment: 290 bis 680 Nm; Kraftübertragung: Acht-Gang-Steptronic-Automatik, Allradantrieb; Länge x Breite x Höhe: 4 752 x 1 918 x 1 621 Millimeter; Leergewicht: 1 720 bis 1 895 Kilogramm; Zulässige Anhängelast: 2 000 Kilogramm; Kofferraumvolumen: 525 bis 1 430 Liter; 0-100 km/h: 4,8 bis 8,3 Sekunden; Höchstgeschwindigkeit: 213 bis 250 km/h; ECE-Verbrauch: 5,4 bis 9,2 Liter pro 100 Kilometer; CO2-Ausstoß: 142 bis 213 Gramm pro Kilometer; Preis: ab 47 700 Euro.
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