Mate macht munter
Mate macht munter
(dpa/tmn) - In Europa ist Mate vor allem als koffeinhaltige Limonade oder Erfrischungsgetränk bekannt. Oder als Matetee, was eigentlich nicht der korrekten Bezeichnung entspricht. Denn Mate ist ein Aufgussgetränk aus Mateblättern, die an Sträuchern einer südamerikanischen Stechpalmenart wachsen.
Der Begriff ist ein bisschen verwirrend, denn hierzulande meint man das teeähnliche Getränk. In Südamerika, der Heimat der Yerba, nennt man aber das Gefäß, in das man die Yerba-Blätter gibt und mit Wasser aufgießt, Mate. Dieses Gefäß wird jedoch auch Kalebasse genannt.
Die klassische Zubereitung geht folgendermaßen: Blätter des Yerba-Strauches, die Mate oder Kalebasse (das Gefäß) sowie eine Bombilla, ein trinkhalmähnliches Röhrchen, aus dem man den Tee heraussaugt. Dogmatisch ist das Ganze aber nicht: Ein normaler Becher tue es selbstverständlich auch. Die Eigenschaften des Tee bleiben so oder so erhalten.
Mate hat die Energie von Kaffee, die gesundheitlichen Vorteile von Tee, und das Theobromin macht so glücklich wie Schokolade, so die Liebhaber. Mate spendet Mineralstoffe und damit Energie, hemmt den Appetit, und hat zudem eine nicht zu unterschätzende soziale Komponente. Man sitzt zusammen und erlebt ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Es ist aber kein Getränk, das man rasch hinunterstürzt. Mate soll erfrischen und einen klaren Kopf machen. In dieser Tradition wird er vor allem in Südamerika getrunken. Schon vor der Kolonialisierung haben die Ureinwohner sich damit gestärkt.
Vor allem junge Kundschaft fragen im Fachhandel ausdrücklich nach Matetee. Sie wünschen sich einen kaffeelosen Koffeinschub, haben oftmals gute Erfahrungen mit den matehaltigen Erfrischungsgetränken gemacht. Der leicht bittere Geschmack ist aber gewöhnungsbedürftig.
Gesunder Drink mit dem gewissen Etwas
So sieht es auch Prof. Monika Springer, Expertin für Lebensmittelanalytik von der Beuth-Hochschule in Berlin. Sie hat sich intensiv mit Mate beschäftigt. „Den ersten Schluck habe ich noch gut in Erinnerung. Ich habe ihn als bitter und rauchig empfunden, Mate entsprach nicht meinen sensorischen Erwartungen.“ Sie schätzt es, dass Mate einen auf angenehme Weise wach und munter macht.
Seit 2011 spüren Studierende unter ihrer Leitung der Wirkung von Mate und der Behandlung der Yerba-Blättern nach. Dabei ist die chemische Zusammensetzung keine Unbekannte: Unter anderem zählen Alkaloide (Koffein, Theobromin) und Polyphenole dazu. Diesen Pflanzenwirkstoffen werden gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben.
Laut Springer spielt die Wassertemperatur beim Geschmack des Matetees eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auf keinen Fall zu heiß aufgießen, lautet deshalb der Tipp, um die bittere Geschmacksnote abzuschwächen. In Südamerika haben sogar viele elektrische Wasserkocher eine „Mate-Einstellung“, um das Wasser nicht zu stark zu erhitzen.
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