Klangmeister mit Geräuschfilter
Klangmeister mit Geräuschfilter
von Torsten Könekamp
Wer häufig unterwegs ist, der weiß Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung – zu Neudeutsch: „Active Noise Cancellation“ (ANC) – zu schätzen. Die Geräte filtern kontinuierliches Rauschen oder Brummen heraus, das Reisenden sonst den Musikgenuss vermiest, vor allem bei etwas leiseren Tönen. Besonders gute Arbeit leisten hier Kopfhörer, deren Muscheln das ganze Ohr umschließen, da so Umgebungsgeräusche bereits effektiv unterdrückt werden. Außerdem sind sie auf Dauer bequemer.
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Die Antischalltechnik ist bereits einige Jahrzehnte alt und basiert auf einem einfachen physikalischen Prinzip: Die störenden Frequenzen werden ausgeschaltet, indem ihr Verlauf gemessen, die Phasenlage mit Elektronikhilfe um 180 Grad gedreht und dieses Ergebnis zusätzlich an die Ohren weitergegeben wird. Auf fast wundersame Weise löschen sich die überlagernden Schallwellen aus. Die klassische Bauform des Kopfhörers dominiert den Markt, seit der US-Hersteller Bose in den 1970er-Jahren mit dieser Gerätekategorie startete.
Über oder auf dem Ohr
Unverkennbare Wurzeln in der Hi-Fi-Szene haben jene großen Hörer, deren Kapseln die Ohrmuscheln komplett umschließen. Sie sind immer noch erste Wahl für Genussmenschen, die ganz entspannt ihren privaten Konzerten lauschen möchten. Ohraufliegend nennt man die etwas kleinere Kopfhörerklasse.
Hier sind die Hörkapseln so zierlich, dass ihre Polster lediglich die Ohrmuscheln abdecken. Damit sitzen sie nicht ganz so bequem und dicht wie ihre größeren Geschwister und erreichen selten deren Klangfinesse. Dafür sind sie die besseren Reisebegleiter. Manche dieser Modelle haben sogar faltbare Bügel, damit sie im Gepäck möglichst wenig Stauraum brauchen.
Kopfhörer zählen nach wie vor zu den begehrtesten Geräten der gesamten Unterhaltungselektronik. Der Grund liegt auf der Hand: Smartphones und Tablets boomen. Mit gut gefüllten Musikarchiven an Bord sind Kopfhörer ihre natürlichen Spielpartner. Und mit der schieren Stückzahl wuchs auch die qualitative Breite des Angebots: Zwischen Billighörern, die weniger als 100 Euro kosten, und solchen, die mit Preisen weit über 500 Euro zu Buche schlagen, gibt es unzählige Varianten.
Aktive & passive Geräuschfilterung
Hohe Frequenzen wie das Klirren von Besteck oder Babygeschrei dringen auch weiterhin an die Ohren. Gut gelingt hingegen das Filtern von gleichmäßigen Geräuschen wie etwa dem Turbinenbrummen im Flugzeug oder das Rattern der Gleise in der Bahn. Es wird jedoch deutlich ruhiger, sobald das ANC eingeschaltet ist. Neben der aktiven Geräuschfilterung, für dessen Betrieb meist ein Akku sorgt, setzen die Hersteller auch auf eine passive Filterung. Die Ohrmuscheln sollten daher möglichst die Ohren vollständig umschließen und das verwendete Material ebenfalls zur Schallreduzierung beitragen.
Bei den meisten Kopfhörern lässt sich das ANC-System ein- und ausschalten. Zum Betrieb wird eine Batterie benötigt, die je nach Modell bis zu 50 Stunden reicht. Ein aktiviertes ANC-System hat allerdings Einfluss auf den Klang: Ist die Geräuschfilterung eingeschaltet, neigen viele Kopfhörer zu einer bassbetonteren Musikwiedergabe.
Inzwischen gibt es neben Bose auch andere Hersteller, die hervorragende ANC-Kopfhörer anbieten – etwa Bang & Olufsen oder Sennheiser. Alle vorgestellten Modelle beherrschen Bluetooth, weil strippenloses Hören komfortabler ist und spätestens seit dem „iPhone 7“ Funk-Kopfhörern die Zukunft gehört.
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