Kampf ums Überleben
Kampf ums Überleben
von Matthias Probst
Was bisher geschah ... So fangen heutzutage viele Serien im Fernsehen an. Auch in der Welt der Videospiele setzen die Macher immer mehr auf ausgetüftelte Storys und tiefgründige Charaktere. Microsofts Steckenpferd in dieser Hinsicht dürfte eindeutig die Ego-Shooter-Reihe „Halo“ sein, die bereits vor 14 Jahren die erste Xbox zum Verkaufsschlager machte. Teil fünf der Reihe – streng genommen handelt es sich dabei schon um den achten Ableger – führt nun die in Teil vier begonnene Geschichte fort.
Kurzweilig und überraschend
Bevor nun zu viel verraten wird – immerhin lebt die Spielerfahrung teilweise von der Story – kann man an dieser Stelle auf die grandiose „Master Chief Collection“ verweisen, die es exklusiv für die Xbox One gibt. Darauf sind alle vier Hauptspiele der Halo-Saga enthalten. Besonders bei dem günstigen Preis lohnt sich das Paket. Zudem können Serienneulinge, aber auch Veteranen, ihre Kenntnisse in Sachen Storyline auffrischen.
Zur schnellen Orientierung: Teil fünf ist quasi der zweite Teil der zweiten Trilogie. Klingt komplizierter als es eigentlich ist. Wer allerdings nur auf einen verdammt guten Shooter aus ist, den heißt „Halo 5: Guardians“ ebenfalls willkommen. Neben der kurzweiligen Story, die immer wieder durch überraschende Wendungen zu unterhalten weiß, steht nämlich die Action im Vordergrund. Die Macher von 343 Industries verstehen sich hervorragend darauf, futuristische Waffen und Fahrzeuge mit abwechslungsreichem Gameplay zu paaren.
Allein durch den erzählerischen Kniff, dass der Spieler von Mission zu Mission in eine andere Rolle schlüpft – Soldat Locke und der Master Chief geben sich jeweils das Vergnügen – kommt von Langeweile keine Spur auf.
Feine Neuerungen
Veteranen werden die kleinen, feinen Neuerungen direkt zu schätzen wissen, wobei Neulinge behutsam an die wichtigsten Funktionen herangeführt werden. Solisten können die komplette Kampagne alleine durchspielen. An der Seite des Kommandanten befinden sich jedoch stets drei wackere Team-Mitglieder, die dem Spieler unterstützend zur Hand gehen.
Praktisch: Der Verlust der gesamten Energie bedeutet damit nicht immer direkt den virtuellen Tod, weil die Chance auf Heilung durch ein Crew-Mitglied besteht. Viel interessanter wird die ganze Sache jedoch, wenn menschliche Spieler in die Haut der anderen Soldaten schlüpfen.
Das hat nicht nur zur Folge, dass man das epische Abenteuer gemeinsam erleben darf, sondern auch, dass die Feinde anspruchsvoller werden.
Mehr als nur Ballereffekte
Leider ist der lokale Splittscreen-Modus passé. Dennoch gehören Taktik und etwas Experimentierfreude zu den krachenden Ballergefechten dazu. Wer stürzt sich in den Nahkampf, wer gibt Deckung und wer schaltet die Feinde per Sniper-Rifle aus, sind dabei wichtige Fragen.
Multiplayer-Modus
Hat die Kampagne, die immer wieder durch beeindruckende Zwischensequenzen begeistert, ihren Höhepunkt erreicht, gibt es nach etwa sechs bis acht Stunden einen interessanten Cliffhanger zum nächsten Teil der Reihe – das könnte jetzt schon als sicher gelten. Aber damit ist nicht Schluss: Die meiste Zeit werden Spieler wohl eher im Multiplayer-Modus verbringen. Und der bietet ebenfalls wieder jede Menge Möglichkeiten.
Schönste Neuerung sind die sogenannten Requirierungen, die jedem Online-Gefecht einen neuen Touch verleihen. Vor Spielbeginn darf man sich – sofern vorhanden – ein paar dieser Ausrüstungsgegenstände aussuchen, um sich meist nur einmalig anzuwenden. So startet man beispielsweise direkt in einem mächtigen Panzer, verträgt mehr Kugeln oder sieht einfach cooler aus. Nach erfolgreichen Partien regnen dann weitere Erfahrungspunkte aufs Konto, mit denen sich neue Requirierungen kaufen lassen. Sehr gut überlegt und umgesetzt – und zudem echt süchtig machend.
Blockbuster zu Weihnachten
Insgesamt wirft Microsoft mit „Halo 5“ wieder einmal einen Blockbuster auf den Markt, der den ein oder anderen Spieler von der Qualität einer Xbox One überzeugen könnte. Der Termin kurz vor Weihnachten und die ebenfalls erhältlichen Xbox One Bundles sind natürlich präzise kalkuliert. Wer also auf actionreiche Ballerspiele mit viel Abwechslung steht oder schon immer die „Halo“-Reihe mochte, der kommt um diesen Hit nicht herum. Der Master Chief hat die Zügel fest in der Hand.
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