Iris zum Saisonstart
Iris zum Saisonstart
(dpa) - Bekannt ist die auch Schwertlilie genannte Iris zwar eher als Sommerblume, doch einige Arten, etwa die Netz-Iris (Iris reticulata), erblühen schon Ende Februar bis Anfang März. „Einige Wochen später folgt Danford's Iris, also Iris danfordiae“, sagt Iris-Expertin Regina Uhl. Beide Arten stammen aus hohen Gebirgslagen in der Türkei, dem Kaukasus sowie dem Iran und Irak.
Während Danford's Iris mit goldgelben Blüten die Sonne widerspiegelt, bildet die klassische Netz-Iris eine große Bandbreite an Farben aus - von Blau wie bei den Sorten „Harmony“ und „Alida“ über Violett wie bei „Pauline“, aber es finden sich auch gelbe und weiße Sorten.
Die neuen Züchtungen spielen sogar mit mehreren Farben. Agrar-Ingenieurin Mieke Stap nennt als Beispiel die Sorte „Sea Breeze“, die weiße Blüten mit blauen Streifen aufweist. „,Kameleon' dagegen hat gelbe Blüten mit blaugrauen Punkten und Maserungen.“ Eine besondere Sorte ist auch „Katharine Hodgkin“ - seit über 70 Jahren im Handel und keine reine Iris reticulata - mit hellgelben Blüten mit blauen Adern.
Vorgezogene Iris gibt es im Handel
Gesetzt werden diese Iris schon im Herbst. Aber gute Nachrichten: Wer das Pflanzen im Herbst verpasst hat, findet im Frühling im Handel vorgetriebene Exemplare in Töpfen. Hierzu rät Stap: „Man sollte die Blüte unbedingt vor Frost schützen.“ Vor allem, wenn es während der Nächte zum Winterende noch kalt wird, empfiehlt sie einen Standort direkt am Haus. Oder man deckt die Pflanzen nachts mit Vlies ab.
Diese vorgezogenen Frühlingsblüher haben eine straff aufrechte Wuchsform, die sich gut mit rosettenförmigen Primeln und den kissenförmigen Hornveilchen kombinieren lässt.
Die kleinen Schwestern der Sommer-Iris
Es gibt noch eine weitere Gruppe frühblühender Schwertlilien, die Iris barbata-nana, auch als Zwerg-Iris bekannt. Sie haben keine Zwiebeln, sondern bilden Rhizome, ein System unterirdischer Sprossachsen. Sie wirken wie eine Miniaturform der hohen Sommer-blühenden Schwertlilien.
Ihr Vorteil ist ihre völlige Anspruchslosigkeit und die Winterhärte, erklärt Agrar-Ingenieurin Uhl. Zudem vertragen die Iris barbata-nana Trockenheit gut.
Unter den Iris sind auch ihre Blüten auffällig, denn der Bart an den Hängeblättern steht oft farblich in starkem Kontrast zu diesen. „Die wüchsige Sorte „Cat's Eye“ hat beispielsweise einen blauen Bart auf maulbeerfarbenen Blütenblättern und bei der weißen Sorte „Snow Season“ ist der Bart lavendelfarben“, zählt Uhl auf. Außerdem duften die Sorten fein und bieten den frühen Insekten ein gutes Nahrungsangebot.
Eine Pflanze für die erste Reihe
Auch diese Iris werden schon in der Vorsaison gepflanzt: im späten Sommer. So wachsen sie bis zum Winter gut ein und blühen bereits im kommenden Jahr. „Wer diesen Zeitpunkt verpasst hat, kauft auch in diesem Fall im Frühling die Pflanzen in Töpfen, die dann entsprechend gepflanzt werden“, sagt Uhl. „Grundsätzlich sollte der Standort sonnig und der Boden durchlässig sein.“
Da die Iris barbata-nana nur etwa 20 bis 30 Zentimeter hoch werden, bietet es sich an, sie in den Vordergrund eines Beetes zu setzen. Zudem machen sie sich gut in gemischten Iris-Pflanzungen, erklärt Uhl. In solchen Beeten blüht immer eine Iris, da man verschiedene Arten und Sorten mit unterschiedlichen Blütezeitpunkten zusammensetzt. Außerdem sind diese kleinen Schwertlilien eine der wenigen Iris-Arten, die auch in einem Trog über mehrere Jahre gut wachsen.
Als Partner im Beet empfiehlt Uhl niedrige Polster wie Fetthennen, Wolfsmilch, Glockenblumen, Heiligenkraut und Polsterthymian.
Für Vergessliche: Iris-Hollandica-Hybriden
Nun lassen sich zwar von allen genannten Iris vorgezogene Exemplare im Frühjahr kaufen, es gibt aber auch eine Gruppe, deren Zwiebeln erst dann in den Boden gesetzt werden: Die Iris-Hollandica-Hybriden. „Diese Zwiebelpflanzen sind nur in milden Wintern hart und deshalb pflanzt man sie im zeitigen Frühling“, sagt Stap. Aber sie gibt den Tipp, mit der Pflanzung nicht allzu lange zu warten.
„Man kann die Zwiebeln auch in Etappen pflanzen, und so die relativ kurze Blütezeit verlängern“, erklärt die Expertin. Als Partner empfiehlt sie Sommerblumen wie die Präriekerze und die Spinnenblume. Oder man mischt sie zwischen Gräser, um einen farbigen Akzent mit den blauen, weißen und gelben Blüten im Beet zu setzen.
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