Im Test: Funkkopfhörer von Sony
Im Test: Funkkopfhörer von Sony
Ob beim Sporteln, beim Spazierengehen oder im Flugzeug: Immer mehr Menschen stecken sich kabellose Kopfhörer ins Ohr, um unterwegs Musik zu hören oder Telefonate zu führen. Den Weg in die Drahtlosigkeit wies Apple 2016 mit der Einführung der weißen AirPods, die sich als Verkaufsschlager entpuppten. Andere Marken wie Bose oder Sennheiser zogen nach und schnitten ihren Stöpseln ebenfalls die Strippen ab.
Nicht anders ist es bei Sony. Das neue Stereo-Headset des japanischen Herstellers kommt ebenfalls ohne Kabel aus: Die Sounddaten werden per Bluetooth an die Kopfhörer übertragen, auch der rechte und linke Ohrhörer des „WF- 1000XM3“ kommunizieren drahtlos. Das eingebaute Active Noise Cancelling (ANC) sorgt dafür, dass lästige Umgebungsgeräusche wie Turbinenlärm im Flugzeug oder der dröhnende Stadtverkehr während der Musikwiedergabe herausgefiltert werden.
Lärmkiller im Ohr
Im Test schaffte es der Kopfhörer sogar, eine Bohrmaschine aus dem Nachbarzimmer akustisch „abzutöten“. Dahinter steckt die „Dual Noise Sensor“-Technologie: Über ein außen und ein innen liegendes Mikrofon werden Umgebungsgeräusche über fast alle Frequenzen hinweg erfasst. In Zusammenarbeit mit dem Prozessor wird der Lärm dann durch entsprechende Gegenschallwellen reduziert.
Um die Kopfhörer so fest wie möglich im Gehörgang zu fixieren, stehen Gummi-Ohrstöpsel in verschiedenen Größen zu Verfügung. Wer es nicht gewohnt ist, In-Ohr-Kopfhörer zu tragen, wird auch hier eine Eingewöhnungszeit brauchen. Beim ersten Tragen fühlt es sich an, als würden zwei Wattestäbchen im Gehörgang festsitzen. Mit der Zeit vergisst man jedoch die beiden „Lärmkiller“ an den Ohren und kann sich vollständig auf den Musikgenuss konzentrieren.
Für sportliche Tätigkeiten eignen sich die „WF- 1000XM3“ aber nur bedingt: Während einer kleinen Joggingrunde lief ständig die Angst mit, die teuren Dinger – Preis: rund 250 Euro – könnten aus den Ohren und vielleicht durch ein Kanalgitter fallen. Eine Angst, die man bei Sony offensichtlich kennt: Das Unternehmen präsentierte jüngst drahtlose Kopfhörer mit einer Halshalterung. Auch Schweiß oder Regenwasser verträgt das Headset schlecht.
Ziemlich nervtötend zeigte sich die Bedienung der Kopfhörer via „Headphones Connect App“. Die App verlor immer wieder die Verbindung zu den Stöpseln. Einige Male kam es auch zu Unterbrechungen bei der Wiedergabe. So zuverlässig wie mit Kabel funktioniert die Bluetooth-Übertragung eben noch nicht ganz.
Ein großes Atout des Modells ist die Akkulaufzeit: Bei aktivierter Geräuschminimierung hält der „WF-1000XM3“ bis zu 24 Stunden durch – sofern man die Kopfhörer zwischendurch dreimal in das Ladecase steckt. Dank der Schnellladefunktion können die Knöpfe bereits nach rund zehn Minuten wieder bis zu 90 Minuten lang Musik abspielen. Die relativ große Ladebox wirkt wie ein Schmuckkästchen und ist gut verarbeitet. Das Innere des Etuis ist magnetisch – dadurch lassen sich die Kopfhörer einfach in Position bringen.
Auch die Touch-Sensoren an der Außenseite funktionierten im Test fast makellos: Hält man den Finger an das linke Ohr, wird die Musiklautstärke verringert und der Nutzer kann zum Beispiel Durchsagen am Bahnhof hören. Über die Sensorflächen ist auch eine Kommunikation mit Google Assistant oder Apple Siri möglich. Störend war nur, dass die Wiedergabe auch dann stoppt, wenn man lediglich die Position der Stöpsel im Ohr ändern will.
Der Sound der Sony-Funkkopfhörer ist ausgewogen und klar, allerdings fehlt es an Tiefgang. Am besten klappte es mit der Equalizer-Voreinstellung „Begeistert“, der Klangmodus kann jedoch auch individuell festgelegt werden.
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