Größer und knackiger
Größer und knackiger
von Henri Leyder
Audi schickt demnächst die neue Generation des Q3 ins Rennen. Das kompakte SUV-Modell soll die Erfolgsstory seines Vorgängers fortschreiben. Die Chancen dafür stehen auf jeden Fall sehr gut. Mitte 2011 zog der erste Q3 als Kompakt-SUV bei Audi die SUV-Produktlinie nach unten – nicht in puncto Qualität, sondern in Sachen Karosseriegröße und Motorisierung. Dem Q3 war 2005 die Geburtsstunde des Q7, 2008 die des Q5 vorausgegangen. 2016 feierte der Q2 Premiere; ein Q4 soll 2019 folgen. Und ein Q1 scheint bereits beschlossene Sache – A1 City Carver soll er aber heißen.
Das als Sports Utility Vehicle (SUV) bezeichnete Auto-Genre boomt – seit einem Jahrzehnt etwa. Der Q3 von Audi trug und trägt dazu bei. Nicht weniger als 1,1 Millionen Mal sei er in sechs Jahren abgesetzt worden, rühmt sich Audi. In der Tat, ein Traumgeschäftsergebnis – mit Lust auf mehr.
Obwohl die Karosserie vollständig neu ist, weicht der Ingolstädter nicht allzu stark vom Vorgänger ab. Die Front präsentiert sich kantiger und aggressiver – ein Zusammenspiel des großen achteckigen Kühlergrills, der scharf gezeichneten LED-Scheinwerfer und der links und rechts unten liegenden Lufteinlassattrappen. Fingiert sind auch die beiden Auspuff-Sechsecke; das Abgasendrohr ist nicht sichtbar – ein Vorgeschmack auf einen möglichen vollelektrischen Q3.
Der ungeschriebenen Regel folgend, nach der mit jeder Modellgeneration die Fahrzeuggröße wächst, legt auch der neue Q3 in alle Richtungen zu, 97 Millimeter in der Länge, 18 in der Breite, fünf in der Höhe und 77 beim Radstand. Die letztgenannten 7,7 Zentimeter lassen den Innenraum wachsen, mit dem Resultat, dass jetzt auch groß Gewachsene sich nicht mehr eingeengt fühlen. Neue, etwas tiefere Sitze tragen mit dazu bei. Die teilbare Rückbank ist um 15 Zentimeter verschiebbar und die Lehnen können in der Neigung verstellt werden.
Die straffen Karosserielinien spiegeln sich im Innenraum wieder. Fahrer und Begleiter sitzen bequem, haben eine gute Rundumsicht. Das serienmäßige digitale Kombi-Instrument lässt sich optional bis zum Audi virtual Cockpit plus erweitern, bietet technisch, so Audi, die gleichen Funktionen wie in den oberen Segmenten und lässt sich „intelligent“ vernetzen. Die Bereiche Komfort und Sicherheit hinken nicht hinterher. Je nach Ausstattungslinie – drei stehen zur Auswahl – sind unter anderem Geschwindigkeits-, Stau-, Park-, Querverkehrs- und/oder Spurführungsassistent sowie Spurwechselwarnung an Bord.
Drei Benziner und ein Diesel
Zum Verkaufsstart stehen vier Motorisierungen, drei TFSI-Benziner und ein Diesel, zur Auswahl. Alle Aggregate sind Vierzylinder-Direkteinspritzer mit Turboaufladung. Der bisherige 1,4-Liter-Benziner musste einem 1,5-Liter-Triebwerk, ebenfalls aus dem großen Teilearsenal der Volkswagen-Gruppe, weichen. Er leistet 110 kW (150 PS) und leitet sein Antriebsmoment über ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe auf die Vorderräder. Mit einem baugleichen Getriebe, aber mit Allradantrieb ausgestattet gehen zwei 2,0-Liter-TFSI-Benziner an den Start. Beide Triebwerke mit 140 kW (190 PS) beziehungsweise 169 kW (230 PS) Leistung sind vom Vorgänger übernommen worden – allerdings überarbeitet und um jeweils zehn PS gestärkt.
Vom Vorgänger stammt auch das zumindest vorerst einzige Dieselaggregat, ein 2,0-Liter-TDI mit unverändert 110 kW (150 PS) Leistung. Die Kraftübertragung erfolgt beim Selbstzünder über ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe, und zwar auf alle vier Räder. Über das Fahrdynamiksystem Audi drive select kann der Fahrer die Dynamik seines Q3 in sechs Profilen vorgeben, von betont komfortabel über besonders effizient bis ausgeprägt dynamisch. Drei Fahrwerke stehen zur Wahl, gegen Aufpreis eines mit Dämpferregelung und ein sogenanntes Sportfahrwerk.
Alles in allem präsentiert sich der Audi Q3 Jahrgang 2019 temperamentvoller als bisher, aber nicht unbedingt viel sportlicher – was sportlich auch immer heißen mag, besonders in dieser Fahrzeugkategorie. Dafür ist er komfortabler, geräumiger und variabler geworden – drei handfeste Verbesserungen.
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