Fair gekleidet in Luxemburg
Fair gekleidet in Luxemburg
Von schlechten Arbeitsbedingungen in Textilfabriken und der Belastung durch Pestizide und Chemikalien mancher Kleidung hat man bereits gehört. Und man wäre sicher auch daran interessiert, Alternativen zu unterstützen. Aber anders als im Lebensmittelbereich, in dem man den Bioladen als halbwegs verlässliche Quelle für den Einkauf ansteuern kann, fehlt es in Luxemburg bislang an solchen Institutionen im Kleidungssektor.
Auf diese Problematik stieß der franko-luxemburgische Künstler Jacques Schneider Ende letzten Jahres bei seiner Suche nach einer ökologisch produzierten Jogginghose. Was darauf folgte, ist bekannt: Er entwickelte eine eigene Kollektion, mit Slogans und Motiven, die das Großherzogtum in den Mittelpunkt stellen.
Auf dieses überaus erfolgreiche Projekt aufmerksam geworden, kontaktierte Jean-Louis Zeien, Präsident von Fairtrade Lëtzebuerg, den Künstler. Denn auch er und seine Organisation beschäftigten sich bereits mit der Frage, wie sich Hersteller sogenannter "Green Fashion" oder "Eco Fashion", die auch Fairtrade-Ansprüche nachweislich erfüllen, mit dem Einzelhandel in Luxemburg zusammenbringen ließen.
Das Ergebnis der darauf folgenden Kooperation wurde am Montag, dem 23. Juli, auf einer Pressekonferenz im MNHA (Musée National d'Histoire et d'Art) in Luxemburg-Stadt präsentiert. In Anwesenheit von Romain Schneider, Minister für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten, Staatssekretärin Francine Closener und den Vertretern von Fairtrade Lëtzebuerg ließ Jacques Schneider seine neue Linie von einigen Models im Salle Kutten des Museums vorführen. Der Titel der ersten Luxemburger Fairtrade-Kollektion: "3XVIVE 2018".
Die Serie mit je sechs luxemburgischen Motiven in Nationalfarben auf weißem Bio-Baumwollstoff umfasst neben Tank-Tops, Rundhals- und V-Ausschnitt-Shirts auch ein Polo-Shirt sowie Hoodies für Damen und Herren. Auch für die Kleinen sind einige Print-Shirts in entsprechenden Größen erhältlich.
Um den Einkauf der Shirts, die mit den Designs von Jacques Schneider bedruckt werden, kümmert sich Fairtrade Lëtzebuerg. "Bio ist selbstverständlich ein wesentliches Kriterium, das nachhaltige Kleidung erfüllen soll. Aber erst dann, wenn auch die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken nachweislich vertretbar sind, entsteht ein Produkt, das wir uneingeschränkt empfehlen können", erklärt Jean-Louis Zeien. So sei man bei der Recherche nach einem Lieferanten schließlich beim dänischen Eco-Fashion-Label Neutral fündig geworden, da hier sowohl die Kriterien an biologische Qualität, soziale Arbeitsbedingungen im Herstellerland sowie eine hochwertige Verarbeitung erfüllt werden.
Erhältlich sind die Print-Shirts zunächst im Atelier von Jacques Schneider, im Luxembourg House, bei Side Lane in Echternach sowie im Family Concept Store Miyo in Strassen, wo auch die Kinderkollektion vertrieben wird.
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