Die „LinkBuds“ von Sony im Redaktionstest
Die „LinkBuds“ von Sony im Redaktionstest
Ein etwas futuristisches Design - das ist der erste Eindruck, wenn man die kleine Box mit den „LinkBuds“ öffnet. Doch nicht nur beim Design hat sich das Unternehmen Neues überlegt ...
Wer die „LinkBuds“ erwerben will, sollte sich vorab die Frage stellen, was er mit den Kopfhörern eigentlich erreichen möchte. Geht es darum, die Gespräche der Kolleginnen und Kollegen im Großraumbüro auszublenden, sind sie vermutlich eher zweite Wahl. Geht es allerdings darum, auch mit Kopfhörern im Ohr die Außenwelt wahrzunehmen, ist es eine andere Sache. Denn das besondere an den „LinkBuds“ ist: Im Gegensatz zu vielen anderen Modellen soll eben kein Noise Cancelling erreicht werden. Umweltgeräusche sollen ganz bewusst zum Nutzer oder der Nutzerin durchdringen.
Recycelte Materialien
Doch der Reihe nach: Die „LinkBuds“ werden in einer Ladebox geliefert, die in wirklich jede Hosentasche passt. Allerdings wirkt der Deckel recht instabil und klappt je nach Umgang recht schnell zu, was im ungünstigsten Fall die Bluetooth-Verbindung kappt. Sony gibt an, mit dem neuen Produkt auf Nachhaltigkeit zu setzen: Die Kopfhörer sowie die Ladebox seien aus recycelten Materialien hergestellt und auch die Verpackung sei plastikfrei, so die Ansage.
Neben den Kopfhörern und dem entsprechenden Ladekabel (das allerdings mit etwa 20 Zentimetern recht kurz ausfällt) beinhaltet die Verpackung außerdem Silikonringe in verschiedenen Größen. Mit diesen sollen die Kopfhörer auf die entsprechende Ohrgröße der Trägerin oder des Trägers angepasst werden. Das Spektrum reicht von XS bis XL. Um die Silikonringe zu wechseln, ist allerdings etwas Fingerspitzengefühl gefragt: Das Ganze ist eine recht frickelige Angelegenheit, bei der man durchaus Angst hat, die schmalen Ringe zu zerstören.
Ist die richtige Größe ausgewählt, steht dem Audiovergnügen im Prinzip schon nichts mehr im Weg. Außer vielleicht die etwas gewöhnungsbedürftige Art, die Kopfhörer einzusetzen. Aber hier hat Sony vorgesorgt – entsprechende Anleitungen gibt es im Internet.
App für mehr Funktionen
Die Kopfhörer lassen sich dann problemlos in der Bluetooth-Liste finden und mit dem Smartphone verbinden. Wer allerdings das volle Potenzial der rund 180 Euro teuren „LinkBuds“ ausschöpfen will, der kommt nicht um eine App herum. „Headphones“ heißt die Anwendung, mit der sich die rund vier Gramm schweren Kopfhörer steuern und programmieren lassen – und immerhin verlangt die App nicht für alle Funktionen auch gleich ein Konto.
Die Anwendung zeigt unter anderem den Ladestand der „LinkBuds“, aber auch den Ladestand der Kopfhörerbox an. 5,5 Stunden Laufzeit verspricht Sony, die Ladebox selbst soll Energie für weitere zwölf Stunden speichern, bereits eine zehnminütige Aufladung soll für weitere 90 Minuten Hörspaß sorgen. Tatsächlich kann man über die Laufzeit nicht meckern - zumindest, wenn man die Hörer nicht im Dauerbetrieb nutzt. Für Telefonate oder Musikhören unterwegs reicht die Ladung in der Regel aus.
Ebenfalls via App einstellbar sind die Funktionen, die den beiden Kopfhörern zugeschrieben werden sollen. Diese lassen sich nicht etwa an den LinkBuds selbst steuern, sondern ganz futuristisch am eigenen Körper. Will heißen: Um etwa die Lautstärke zu variieren oder ein Lied zu überspringen, tippt man je nach gewünschter und vorher in der App gespeicherter Einstellung zwei- oder dreimal auf den Bereich zwischen Wangenknochen und Ohr ... und die Kopfhörer reagieren entsprechend. Auch Anrufe lassen sich so annehmen und beenden.
Sensible „Speak-to-chat“-Funktion
Eine weitere „Nice to have“-Funktion, die sich mittels App einstellen lässt, ist die adaptive Lautstärkeregelung. Dabei passt sich die Lautstärke an die Umgebungsgeräusche an. Im Test hat das recht gut funktioniert. Daneben gibt es dort auch die „Speak-to-chat“-Funktion. Ist diese aktiviert, pausiert die Wiedergabe, sobald man eine Unterhaltung mit einem Gegenüber beginnt. Auch das hat im Test erstaunlich gut geklappt. Durch Antippen lässt sich die Wiedergabe nach Beenden des Gespräches wieder starten. Wer allerdings gerne laut mitsingt - oder zu häufigem Husten neigt - sollte die Funktion unbedingt deaktivieren.
Wer noch tiefer in die technischen Details einsteigen will, für den hat Sony ein „360 Reality Audio-Setup“ parat, für das es allerdings die entsprechende Musik-App braucht. Da diese im Test nicht vorhanden war, ist unklar, inwieweit sich das Klangerlebnis tatsächlich unterscheidet. Fakt ist allerdings, dass Sony sich einige Mühe gegeben hat, das beste Klangerlebnis für die Nutzer herzustellen. So bietet die App im Rahmen des „360 Reality Audio-Setup“ etwa eine Ohrformanalyse mittels Fotos an, um das Klangfeld zu optimieren.
Keine verstopften Ohren
Und natürlich, wie sollte es anders sein, mischen auch die Sprachassistenten bei den „LinkBuds“ kräftig mit, die - nach vorheriger Einstellung in der App - mittels der Befehle „OK Google“ oder „Alexa“ aktiviert und auf verschiedene Weise genutzt werden können. Mittels der Funktion „Schnellzugriff“ soll sich außerdem über die Kopfhörer und per gezielter Berührung direkt die Spotify-Wiedergabeliste aktivieren lassen, ganz ohne Einsatz des Smartphones.
Im Test wurden die „LinkBuds“ über einen längeren Zeitraum hinweg getragen - nach mehreren Stunden ließ der Tragekomfort allerdings nach. Gegebenenfalls müsste ein weiterer Test mit einer kleineren Version der Silikonringe erfolgen, um auszuschließen, dass es an der falschen Ringgröße gelegen haben könnte. Leider kam es ab und an auch vor, dass die App die Kopfhörer nicht erkannt und sich dementsprechend nicht verbunden oder die Verbindung unterbrochen hat. Dies war allerdings nur bei der App-Nutzung der Fall, Musik- und Podcastwiedergabe funktionierten problemlos.
Fazit: Insgesamt konnten die „LinkBuds“ im Test durchaus überzeugen. Sie sind ein handlicher und guter Begleiter für unterwegs und sorgen dafür, dass man gleichzeitig Musik genießen und trotzdem noch die Außenwelt wahrnehmen kann. Da es sich nicht um typische In-Ear-Kopfhörer handelt, entfällt das - zumindest bei mir häufig vorkommende - Gefühl „verstopfter Ohren“, wovon Klang und Tragekomfort definitiv profitieren.
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