Die Leidenschaft für alte Einsatzwagen: Oldtimer in Uniform
Die Leidenschaft für alte Einsatzwagen: Oldtimer in Uniform
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(dpa/tmn/mk) - Fragt man kleine Jungs nach ihrem Berufswunsch, stehen Feuerwehrmann oder Polizist immer noch hoch im Kurs. Zwar landen viele später doch bei der Bank, in einer Behörde oder auf dem Bau. Aber manche Männer erinnern sich zumindest bei der Wahl ihrer Freizeitfahrzeuge an ihren Kindheitstraum: Während die meisten Autoliebhaber ihr Herz an Old- und Youngtimer verlieren, die schnell, schön oder schrullig sind, schlägt ihres für Klassiker in Uniform.
Diese Sammler zählen zu einem kleinen, aber wachsenden Kreis, der sein Autoglück in der Nische historischer Einsatzwagen findet. Besucht man die üblichen Portale im Internet, ist zu erkennen, dass es für solche Fahrzeuge einen regen Markt gibt. Allerdings ist er sehr viel kleiner als für konventionelle Oldtimer.
Das Leben danach
Zu den Interessenten für Einsatzfahrzeuge jedweder Couleur gehören ehemalige Einsatzkräfte, die sich mit entsprechenden Autos an ihre aktive Zeit erinnern wollen. Außerdem werden alte Löschfahrzeuge auch mal von Interessengemeinschaften zurückgekauft, die bei Feierlichkeiten durch Rundfahrten ihre Gemeinschaftskasse füllen oder die Historie ihrer Dienststelle pflegen möchten.
Keine festen Richtpreise
Dann sind da die Hobbynutzer, die ein günstiges Auto für bestimmte Einsätze benötigen: So kommen Unimogs aus Armeebeständen mit Förstern in den Wald und ausgemusterte Krankentransporter als ausgebaute Wohnmobile mit Abenteurern in die entlegensten Winkel der Welt. Und es gibt diejenigen, die immer schon mal Feuerwehr spielen wollten.
Die Preise für historische Einsatzwagen sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und variieren stark: Etliche Rostlauben gibt es schon ab 1 000 Euro, bei fahrtauglichen Modellen ist man je nach Modell ab etwa 3 000 bis 4 000 Euro dabei. Zum einen liegt das am kleinen Angebot - schließlich werden ja jedes Jahr nur ein paar Tausend neue Feuerwehrfahrzeuge gebaut. Als hemmend erweisen sich zudem Regeln wie etwa Garantien beim Weiterverkauf.
Aber auch Feuerwehr-Fans haben ihre „Flügeltürer“: Was dem Sportwagensammler der Mercedes SL, ist für sie beispielsweise der Magirus Kranwagen mit eckiger Haube. Weil es davon nur 20 bis 30 Exemplare gab, müsse man laut Experten schnell 60 000 Euro und mehr hinblättern - wenn überhaupt mal einer angeboten wird.
Doch es gibt eine wichtige Einschränkung für den privaten Gebrauch ehemaliger Einsatzfahrzeuge: Auch wenn an einem alten Löschfahrzeug oder einem ausrangierten Streifenwagen historisch korrekt noch alle Sondersignale montiert sind, bleiben Blaulicht und Martinshorn für Oldtimer-Ausfahrten tabu.
