Die große Unbekannte
Die große Unbekannte
Tradition verpflichtet – das ist das Fazit nach einem Blick auf die Zulassungszahlen für Neufahrzeuge in Luxemburg. Volkswagen, Mercedes, BMW, Audi: Die deutschen Marken haben die Nase vorn. Wer sich im Großherzogtum einen Wagen anschafft, der blickt zunächst in den Osten, über die Landesgrenze – vor allem natürlich bei Limousinen. Weiter geht der Blick meist nicht, auch wenn im fernen Asien Verkaufsschlager auf neue Kunden warten. So wie der Lexus ES, der sich nun nach einem Facelift in neuem Glanz präsentiert.
Die siebte Generation fährt seit 2019 über europäische Straßen. Im Frühjahr stellte Lexus in Shanghai schließlich die überarbeitete Version vor – mit einem veränderten Kühlergrill, schmaleren Frontscheinwerfern, vielfältigen Designoptionen und Assistenzsystemen sowie einem vergrößerten Display (Touchscreen), das sich mehr zum Fahrer neigt. Zudem wurde am Fahrwerk und an den Bremsen geschraubt.
Auf der Fahrt über die Ferieninsel Mallorca, wo Lexus den frisch aufpolierten ES vorstellte, machte der Hybrid-Wagen eine gute Figur: Er glitt sanft über die schmalen Straßen, nahm jede Kurve gelassen, wie es für eine Limousine üblich ist. Da die Höchstgeschwindigkeit auf den mallorquinischen Autobahnen niedriger ist als auf den hiesigen, fiel der bescheidene Wert von 8,9 Sekunden für die Beschleunigung auf 100 Stundenkilometer kaum ins Gewicht.
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Verwirrende Spiegel
Für Erheiterung bei der recht kurzen Testfahrt sorgten die digitalen Außenspiegel: Fahrer und Beifahrer blickten immer wieder nach draußen – und schauten in eine winzige Kamera. Die Displays im Inneren zeigten die Bilder des Straßengeschehens an.
Laut Lexus soll die Kamera sogar das Scheinwerferflackern der Verfolger reduzieren ... was man bei Tage leider nicht überprüfen konnte.
In Luxemburg ist der ES als ES 300h erhältlich: ein 2,5-Liter-Benziner (178 PS) mit einem Elektromotor (120 PS). Die Gesamtleistung beträgt laut Lexus 218 PS. Der mittlere Verbrauch (WLTP) liegt laut Hersteller bei 5,2 Litern, die Höchstgeschwindigkeit ist mit 180 Stundenkilometer angegeben.
Die Startausführung kostet rund 47.000 Euro – in der Topausstattung werden nochmals 16.000 Euro mehr verlangt. Ob es Lexus gelingen wird, einige Kunden der deutschen Player abspenstig zu machen? Es dürfte schwierig werden. Eine Testfahrt könnte das Zünglein an der Waage sein. Zumindest hat der ES einen großen Vorteil: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer ES in der Nachbarschaft zu finden ist, bleibt weiterhin gering – der luxemburgischen Vorlieben sei Dank.
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