Die Braut, die sich traut
Die Braut, die sich traut
(dpa) - Viele Frauen wünschen sich den einen Brautmoment im Leben. Wann sonst kann man schon mal ein Prinzessinnenkleid tragen? Aber es gibt auch Bräute, die es lieber etwas mutiger oder lässiger lieben. Ein paar Ideen:
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Hosenanzug oder Jumpsuit
Der weiße Hosenanzug für die Braut ist immer noch selten, und doch findet sich bei den meisten großen Marken inzwischen mindestens einer. Man trägt ihn zum Beispiel zur standesamtlichen Trauung. Der Jumpsuit als ähnliche Alternative ist gerne das Zweit-Outfit für die Party nach der Trauung. Aber er taugt auch für den großen Auftritt vor dem Altar. „Eine selbstbewusste, selbstständige, emanzipierte Braut trägt einen Hosenanzug, sicher nicht die romantische Braut“, meint Marcella Hilpert von der Zeitschrift „Hochzeitsplaner“.
Mal nicht weiß
„Die Farbpalette öffnet sich immer mehr“, berichtet die Expertin. Allerdings mit Einschränkungen: Bisher seien das vor allem farblich angehauchte Weißtöne sowie Apricot und schwarze Elemente am weißen Kleid. „Aber man sieht inzwischen auch häufiger helles Blau oder Farbverläufe“, so die Hochzeitsplanerin. Und das kommt bei den Bräuten an. Gerade Rosé, Gold, Blau und Grün sind gefragte Farben, meist in zarten Tönen und kombiniert mit Spitze. Aber auch richtig kräftige Töne sind beliebt: „Rot und Schwarz verkaufen sich anscheinend erstaunlich gut“, kann Marcella Hilpert berichten.
Schwarz war in der Vergangenheit gar nicht so unüblich: „Alte Hochzeitsfotografien zeigen, dass Anfang des 20. Jahrhunderts die Bräute zwar stets festlich gekleidet waren, aber oft dunkel oder sogar in Schwarz“, erläutert Modeberater Andreas Rose. Noch bis zum Zweiten Weltkrieg heirateten vor allem Bräute aus der Mittelschicht und aus ländlichen Gebieten im dunklen Kleid. „Damals unterstrich ein Kleid in Schwarz die Frömmigkeit der Frau.“ Dies hatte zudem einen ganz praktischen Vorteil, der auch heute noch zählt: „Das Kleid war leicht zu pflegen und konnte zu feierlichen Anlässen nochmals getragen werden.“
Farbige Brautkleider können auch eine Botschaft sein, oder für einen Kleidungsstil stehen: „Schwarz als Farbe für das Brautkleid assoziiert weniger Romantik als vielmehr zeitlose Eleganz und Klasse“, erklärt Rose. Blau steht für Selbstsicherheit und Beständigkeit. Rosa – als die weichere und mädchenhaftere Variante von Rot – ergibt einen märchenhaften, romantischen Look. Trotzdem betont Wiesener: „Das weiße Kleid ist und bleibt die erste Wahl für die meisten Bräute.“
Ein bisschen bauchfrei
Die Brautmode orientiert sich häufig an der Alltagsmode. Und hier ist seit längerem wieder bauchfrei angesagt. Aber keine Sorge: Es handelt sich nicht um das Bauchfrei der 1990er-Jahre, das tiefe Einblicke zulässt. Es wird nur ein schmaler Streifen blanker Haut gezeigt, oft auch nur eine spitz zulaufende Lücke an den Seiten. Das wirkt eleganter. Außerdem können das viele Frauen tragen, denn der Oberbauch ist bei den meisten schlank. Ein solcher Blickfang kann sogar vom rundlichen Unterbauch oder kurvigen Hüften ablenken.
Dieser Trend ist gerade erst in der Brautmode angekommen – und wird nach Einschätzung von Hilpert auch noch zwei, drei Jahre anhalten. „Generell bleiben in der Brautmode Trends etwas länger erhalten“, erklärt die Branchenkennerin.
Transparenz wagen
Ein Kleiderstil, der in diesem Zusammenhang genannt werden muss, steht auch schon in der allgemeinen Damenbekleidung hoch im Kurs: Transparentes. In der Brautmode fällt demnach zurzeit so manches hauchdünne Kleid auf. Häufig sind aber nur einzelne Elemente der Kleider durchsichtig. Es gibt aber auch Versionen, wo mehr oder weniger alles zu sehen ist. „Für den Naked-Dress-Hype bedarf es in erster Linie einer makellosen Statur und Mut zur Extravaganz, um sich darin souverän vor der gesamten Familie und dem Freundeskreis zu präsentieren“, betont Modeberater Rose. Hochzeitsexpertin Wiesener gibt allerdings zu bedenken: „Es kann den Gästen unangenehm sein, wenn sie den Slip der Braut sehen.“
