Das ändert sich für Facebook-Nutzer
Das ändert sich für Facebook-Nutzer
Von Kerstin Smirr
Das soziale Netzwerk Facebook aktualisiert zum 1. Januar 2015 seine Nutzungsbedingungen. Wir listen die fünf wichtigsten Fragen und Antworten auf.
Dieses ganze Kleingedruckte ist doch immer so kompliziert! Warum sollte ich das überhaupt lesen?
Die Richtlinie verdeutlicht sehr genau, welche Daten Facebook erhebt und wie es sie verwendet. Die Erklärungen sind in verständlicher Sprache geschrieben und liegen auch auf Deutsch vor. Einige Punkte werden mit Beispielen und Grafiken veranschaulicht. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings, dass sich die Richtlinie nicht mal eben in fünf Minuten durchlesen lässt.
Was hat es mit dem "Kaufen"-Button auf sich?
Facebook wird einen "Kaufen"-Button einführen, der in Posts oder Anzeigen auf Facebook eingebaut wird. Bislang wurde dieser Button testweise in verschiedenen Regionen der Welt eingesetzt. "Ziel von Facebook ist es, dass Nutzer das Netzwerk nicht mehr verlassen, um Einkäufe zu tätigen", erklärt Christelle Raineri, Social-Media-Beauftragte beim "Luxemburger Wort". "Facebook wird dabei Zahlungsinformationen sammeln, beispielsweise die Kreditkartennummer und die Kontaktadresse. Das soziale Netzwerk erfährt, was jemand kauft und wofür er sich somit interessiert. Diese Informationen sind für Werbetreibende interessant."
Weiß Facebook, wo ich mich aufhalte?
Facebook gibt in der Richtlinie an, als Information auch den Standort des Geräts zu sammeln, beispielsweise über GPS. Freunde können künftig darüber informiert werden, wenn sich der Nutzer in der Nähe aufhält. Zudem kann Facebook individuelle Werbeangebote anzeigen, beispielsweise von Geschäften in der Umgebung. Wer dies nicht möchte, sollte die GPS-Funktion des Smartphones deaktivieren.
Was ändert sich bei den Werbeanzeigen?
"Facebook will seine Werbeformen verbessern und wird daher das so genannte Tracking ausbauen. Das heißt, dass künftig noch mehr Informationen darüber ausgewertet werden, welche Angebote ein User im Internet und via Applikationen nutzt", sagt Christelle Raineri. Schon heute verfolgt Facebook teilweise, auf welchen Internetseiten ein Nutzer unterwegs ist. Dieses Surfverhalten kann von Facebook künftig analysiert werden, um dem Mitglied individuell zugeschnittene Anzeigen zu präsentieren. Bisher basiert sich Facebook auf die "Gefällt mir"-Angaben und andere Aktivitäten im Netzwerk selbst. Facebook wird zu diesem Zweck künftig auch auswerten, welche Apps ein Nutzer verwendet. Ein Tipp: Wer nicht damit einverstanden ist, kann auf der Seite der "European Interactive Digital Advertising Alliance" online eingeben (unter Präferenzmanagement), dass Facebook keine nutzungsbasierte Online-Werbung einblenden soll.
Immer wieder sehe ich bei anderen Facebook-Mitgliedern Status-Meldungen, in denen sie den Nutzungsbedingungen widersprechen. Funktioniert dies?
"Nein, das hat überhaupt keine juristische Relevanz", erklärt Social-Media-Expertin Christelle Raineri. "Wer sich ab dem 1. Januar auf Facebook einloggt, akzeptiert automatisch die Bedingungen, ob er will oder nicht. Wer nicht einverstanden ist, hat nur eine Möglichkeit: Er muss seinen Account löschen."
- Bee Secure hat eine Broschüre zum Umgang mit Facebook herausgegeben, den "Facebook-Check"
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