BMW X6: Provokateur aus Überzeugung
BMW X6: Provokateur aus Überzeugung
Als BMW im Januar 2008 auf der Auto Show in Detroit den X6 enthüllte, gab es viele Zweifler – und das sogar konzernintern. Die Skeptiker, die nicht so recht an das Konzept eines SUV-Coupés glauben wollten, wurden jedoch rasch eines Besseren belehrt. Mit ihrem Sports Activity Coupé – in München mag man den Begriff SUV-Coupé nicht wirklich – landete die weiß-blaue Marke nämlich einen echten Volltreffer, der von Anfang an weltweit großen Zuspruch fand. Seit Mai 2008 konnte BMW immerhin rund 450 000 Einheiten des extrovertierten X-Modells absetzen. Die dritte Generation soll nun nahtlos an diesen Erfolg anknüpfen.
Diskretion Nebensache
Auch der neue X6 ist kein Auto für Menschen, die Wert auf Diskretion legen. Er kommt zwar vor allem im Heckbereich einen Tick eleganter daher als seine Vorgänger, wirkt aber immer noch sehr ausladend. Schließlich hat das „Alphatier mit provokantem Design“ (O-Ton BMW) in der Länge noch einmal um 26 Millimeter auf 4 935 Millimeter und in der Breite um 15 Millimeter auf jetzt 2 004 Millimeter zulegt.
Für Kunden, die ganz besonders auffallen wollen, bietet BMW erstmals einen beleuchteten Kühlergrill an. Auch sonst lässt sich der X6 ordentlich aufmotzen, etwa mit bis zu 22 Zoll großen Leichtmetallrädern oder den Modellvarianten xLine und M Sport mit eigenständigen Designmerkmalen.
Das betont fahrerorientierte Cockpit wurde weitestgehend vom X5 übernommen, wartet aber mit einigen X6-spezifischen Details auf, wie etwa modelleigenen Kniepads im Bereich der Mittelkonsole beziehungsweise speziellen Zuziehgriffen an den Türen.
Das Platzangebot in der zweiten Reihe ist deutlich besser als es die coupéhafte Dachlinie eventuell vermuten lässt. Verantwortlich dafür zeichnet nicht zuletzt der um 42 Millimeter auf 2 975 Millimeter erweiterte Radstand. Der Kofferraum fasst jetzt 580 bis 1 530 Liter – und damit minimal mehr als der Vorgänger.
Zur Markteinführung bietet BMW zwei Otto- und zwei Dieselmotoren an. Als Einstiegsaggregate dienen der 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Benziner xDrive40i mit 250 kW (340 PS) Leistung und der 195 kW (265 PS) starke 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Diesel xDrive30d, die das mehr als zwei Tonnen schwere BMW-Dickschiff in 5,5 beziehungsweise 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und bis zu 250 beziehungsweise 230 km/h schnell machen.
Vorläufige Topmodelle sind der 4,4-Liter-V8-Benziner M50i mit einer Spitzenleistung von 390 kW (530 PS) und der 294 kW (400 PS) starke 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Diesel M50d mit gleich vier Turboladern. Beide Aggregate ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von jeweils 250 km/h und Sprintwerte von 4,3 beziehungsweise 5,2 Sekunden.
X6 M folgt im Frühjahr
Alle vier Modelle verfügen serienmäßig über eine Acht-Gang-Automatik und den bewährten xDrive-Allradantrieb. Dass die einzelnen Triebwerke beim Generationswechsel ein bisschen sparsamer geworden sind, versteht sich fast von selbst – wobei sparsam bei Normverbrauchswerten von bis zu 10,7 Liter je 100 Kilometer sicherlich ein eher dehnbarer Begriff ist.
Bei den genannten Motorisierungen wird es nicht lange bleiben. Bereits im Frühjahr 2020 wird BMW den X6 M ins Rennen schicken – mit 441 kW (600 PS) beziehungsweise 460 kW (625 PS) und Verbrauchswerten von 12,5 bis 12,7 Liter je 100 Kilometer. Ein Plug-in-Hybrid, wie ihn BMW etwa im X5 anbietet und mit dem die Münchner die Gemüter der immer zahlreicher werdenden SUV-Gegner zumindest ein wenig beruhigen könnten, ist vorerst nicht geplant.
Das Fahrwerk des wie gehabt im US-Werk Spartanburg (South Carolina) gefertigten X6 erfuhr gegenüber dem Vorgänger noch einmal eine deutliche Aufwertung. So verfügen alle X6-Modelle neben einer Doppelquerlenker-Vorderachse und einer Fünflenker-Hinterachse serienmäßig über eine dynamische Dämpferkontrolle. Abgesehen vom Abroll- und Aufbaukomfort verbessern sich dadurch auch die fahrdynamischen Eigenschaften des Sports Activity Coupés noch einmal spürbar.
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