Bestseller mit sportlichen Ambitionen
Bestseller mit sportlichen Ambitionen
Von der strengen Kantenoptik, die 1998 noch den ersten Focus kennzeichnete, hat sich Ford nach und nach verabschiedet. Nach 20 Jahren und 16 Millionen verkauften Autos läuten die Kölner mit der Neuauflage ihrer erfolgreichen Kompaktklasse die nächste Evolutionsstufe ihrer Design-Philosophie ein: Im Mittelpunkt stehen jetzt der Mensch und sein Produktempfinden.
Dafür sind die Proportionen des neuen Focus erwachsener geworden. In der Länge legt der fünftürige Schrägheck 18 Millimeter zu, nimmt aber gleichzeitig 15 Millimeter in der Höhe ab, während sich die Breite kaum im Vergleich zum Vorgängermodell verändert (plus zwei Millimeter). Ein größerer Kühlergrill, kürzere Karosserieüberhänge und zweigeteilte Rücklichter sind weitere Merkmale des schnittigen Neulings.
Sein fünf Zentimeter größerer Radstand unterstreicht nicht nur den sportlichen Eindruck, sondern bietet auch einen großzügiger bemessenen Innenraum. Neben mehr Raum für Schulter und Knie punktet der Ford Focus auch mit einem üppigeren Gepäckraumangebot. Das Ladevolumen legt um 25 auf 341 Liter, bei umgeklappter Rücksitzbank sogar um 92 auf 1 354 Liter zu.
Aufgeräumtes Cockpit
Die neue Designausrichtung spiegelt sich auch im Interieur des in Saarlouis produzierten Focus wider. Reduzierte Linien, hochwertigere Materialien und vor allem 50 Prozent weniger Knöpfe und Schalter steigern den Wohlfühl-Charakter. Für zusätzlichen Komfort sorgen optionale Ergonomie-Vordersitze. Als erste europäische Baureihe der Marke tritt der neue Ford auf Wunsch mit einem Head-up-Display auf einer elektrisch aufgestellten Plexiglasscheibe an.
Unverändert ist der Fahrspaß im Ford Focus geblieben. Seinen sportlichen Ansprüchen entsprechend sind die Federung hart, aber wiederum nicht zu hart sowie die Lenkung sehr direkt ausgelegt.
Für ein agiles Fahrerlebnis sorgen zudem unterschiedliche Hinterachsen: Je nach Modell und Motorisierung werden eine Verbundlenker-Hinterachse, die mehr Stabilität bei Kurvenfahrten verspricht, oder eine Multilink-Hinterachse verbaut, die grobe Fahrbahnunebenheiten ausgleichen soll.
Serienmäßig hat der Focus erstmals einen selektiven Fahrmodus-Schalter an Bord: Mit den Einstellungen „Normal“, „Sport“ und „Eco“ kann der Fahrer u. a. das Ansprechen des Gaspedals und der Servolenkung den eigenen Vorlieben anpassen.
Zwei oder drei Zylinder
Fünf Benzin- und drei Dieselmotoren leisten im neuen Ford Focus gute Dienste. Der EcoBoost-Dreizylinder steht wahlweise mit 1,0 Liter Hubraum in den Leistungsstufen 63 kW (85 PS), 74 kW (100 PS) und 92 kW (125 PS) sowie mit 1,5 Liter Hubraum mit 110 kW (150 PS) bzw. 136 kW (182 PS) zur Verfügung. Beide Turbomotoren verfügen über eine intelligente Zylindersteuerung: Wird die volle Leistung nicht abgerufen, legt die Elektronik einen Zylinder still. Steigt der Bedarf an Motorleistung wieder, nimmt der dritte Brennraum innerhalb von 14 Millisekunden die Arbeit wieder auf.
Bei den Turbodieseln bietet Ford den 1,5 Liter großen EcoBlue-Vierzylinder mit 70 kW (95 PS) und 88 kW (120 PS) mit je 300 Nm Drehmoment an. Die Variante mit 200 Litern Hubraum leistet 110 kW (150 PS) und entwickelt ein Drehmoment von 370 Nm. Für alle Modellvarianten verspricht Ford, dass Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen um bis zu zehn Prozent niedriger ausfallen.
Neben dem überarbeiteten Sechs-Gang-Schaltgetriebe können die Aggregate erstmals auch mit der neu entwickelten Acht-Gang-Automatik gekoppelt werden. Besonders die Motoren mit weniger Leistung wollen durch zügiges Hochschalten bei Laune gehalten werden. Selbiges gilt auch für die ansonsten optimal schaltende Automatik: Zügige Überholmanöver sind nur durch Eingriffe über die Schaltpaddel möglich.
Eine breite Palette an Assistenzsystemen bietet Verbesserungen hinsichtlich Sicherheit, Fahren und Parken. Einzelne Funktionen entsprechen dem „Level 2“ für automatisiertes Fahren.
Der neue Ford Focus soll bereits in den nächsten Wochen zum Ford-Händler rollen. Geordert werden kann er in acht verschiedenen Ausstattungslinien, die sich durch eigenständige Designelemente unterscheiden. Die Kombiversion Clipper ist für Anfang 2019 angekündigt.
Technische Daten
Motoren: drei 1,0-Liter- und zwei 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner sowie zwei 1,5-Liter- und ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel mit Turboaufladung; Leistung: 63 kW (85 PS) bis 134 kW (182 PS); max. Drehmoment: 170 bis 240 Nm; Kraftübertragung: Sechs-Gang-Schalt- oder Acht-Gang-Automatikgetriebe (Wandler), Vorderradantrieb; L x B x H: 4 378 x 1 979 x 1 471 Millimeter; Leergewicht: 1 322 bis 1 518 Kilogramm; Kofferraumvolumen: 341 bis 1 354 Liter; 0-100 km/h: 8,3 bis 13,5 Sekunden; Höchstgeschwindigkeit: 177 bis 222 km/h; NEFZ-Verbrauch: 4,9 bis 6,1 Liter pro 100 Kilometer; CO2-Ausstoß: 95 bis 138 g/km; Preise: 18 275 bis 32 393 Euro.
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