Auf stürmischer Fahrt in heißen Gefilden
Auf stürmischer Fahrt in heißen Gefilden
Da hat es die rund 40 Leser von „Luxemburger Wort“ und „Télécran“ Ende Januar auf einen Schlag wieder auf den Boden der harten klimatischen Tatsachen hierzulande zurückgeholt. Am Ende einer zweiwöchigen Kreuzfahrt auf der MS Artania vom südafrikanischen Kapstadt bis nach Mauritius bei subtropischer Witterung war nun wieder nasskaltes Luxemburger Schmuddelwetter angesagt.
Die Reisegruppe war zurückgekehrt von einer reizvollen Schiffstour, organisiert vom Luxemburger Kreuzfahrtspezialisten Cruisopolis und dem „Luxemburger Wort“ in Zusammenarbeit mit dem erfahrenen deutschen Kreuzfahrtveranstalter Phoenix.
Das schlechte Wetter nach der Rückkehr wird aber mit Sicherheit keinem Reiseteilnehmer die tollen Eindrücke, schönen Erfahrungen und außergewöhnlichen Erlebnisse während des Aufenthalts auf der südlichen Halbkugel der Erde aus der Erinnerung gelöscht haben.
Stürmischer Empfang
Das Wetter war auch bei der Ankunft in der südafrikanischen Metropole Kapstadt ein großes Thema. Hier wurde den neuen Passagieren nämlich im wahrsten Sinn des Wortes ein stürmischer Empfang bereitet. Der Wind wehte so heftig, dass die MS Artania geschlagene zweieinhalb Tage länger im Hafen bleiben musste, weil das Ablegen ob der engen Hafenausfahrt zu gefährlich gewesen wäre. Das Schiff musste sogar mit einem Schlepper rund um die Uhr stabilisiert werden, da die Taue, mit denen es am Pier festgemacht war, zu reißen drohten.
Da der Wind zeitweise mit nahe 100 Stundenkilometern ziemlich eindrucksvoll seine Kraft demonstrierte, fiel zum Leidwesen vieler Passagiere auch die eigentlich obligatorische Fahrt mit der Gondel hoch zum 1 083 Meter hohen Tafelberg aus. Stattdessen wurden sie mit dem Bus zum Signal Hill gefahren, von wo aus ebenfalls ein sehr schöner Panoramablick auf die Vier-Millionen-Stadt möglich ist. Die Phoenix-Verantwortlichen vor Ort taten aber ihr Bestes, um den Passagieren während der unfreiwilligen Verlängerung in Kapstadt zusätzlich zu den bereits im Vorfeld reservierten Touren weitere Ausflugsmöglichkeiten anzubieten.
Kulinarisch gut versorgt
Doch auch an Bord ließ es sich ganz gut leben, vor allem was das Kulinarische anbelangte. Nur beim Essen auf der Sonnenterrasse des Lido-Restaurants oder der Kopernikus-Bar unter freiem Himmel galt es, auf seine Speisen zu achten. Da musste man schon sehr aufpassen, dass einem, etwa beim maritimen Frühschoppen, die Austern oder andere feine Meeresköstlichkeiten nicht vom Teller flogen. Auch das Glas Sekt, alleine gelassen, hielt den starken Windböen definitiv nicht stand ... Neben gutem Essen und Trinken wurde den Passagieren ebenfalls ein vielfältiges Animations- und Unterhaltungsprogramm angeboten, vor allen Dingen an den Seetagen. Auch wenn sich Letzteres zum Teil als eher mittelmäßig herausstellte, so fand es dennoch beim überwiegend etwas älteren Publikum Gefallen.
Als der umtriebige Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka dann über die Bordlautsprecher ankündigte, dass das Schiff endlich zu neuen Ufern aufbrechen könne, waren die knapp 1 200 Passagiere an Bord doch sehr erleichtert. Kapstadt ist eine schöne Stadt, jedoch irgendwann ist dann aber auch genug ...
Leider musste die Artania wegen der „verlorenen“ Zeit in Kapstadt die beiden nächsten Häfen in Port Elizabeth und East London links liegen lassen und pflügte durch die aufgewühlte See gleich weiter bis zum 816 Seemeilen entfernten Durban, das nach 41 langen Stunden erreicht wurde. Hier bekamen die Kreuzfahrer aus Luxemburg dann endlich auch Elefant, Giraffe, Nashorn, Büffel, Zebra und Co zu Gesicht, etwa auf der Hluhluwe-Safari, im Tala-Wildreservat oder dem Gwahumbe-Tierpark. Ungeahnte Einblicke wurden auch jenen Passagieren gewährt, die sich für einen Besuch im Tal der tausend Hügel entschieden hatten. Als letztes Ziel auf dem afrikanischen Kontinent stand anderntags Richard's Bay auf dem Programm, wo erneut die Möglichkeit bestand, auf Pirsch zu gehen. Ein ganz besonderes Highlight stellte jedoch ein Abstecher nach Shakaland dar. In diesem als Filmkulisse für den Film „Shaka Zulu“ (2001) entstandenen Dorf wurden den Besuchern auf sehr anschauliche Art und Weise Traditionen und Kultur des Zulu-Stamms nähergebracht.
Nach zwei Tagen auf See machte die Artania als Nächstes im Hafen von Fort Dauphin auf Madagaskar fest. Vom Landgang hier werden den meisten Passagieren wohl einerseits die überall zu sehende erschreckende Armut und schlechten Straßen, andererseits aber auch die üppige Natur und vor allem die unglaubliche Freundlichkeit der Menschen, die den Vorbeifahrenden am Wegesrand zuwinkten, in Erinnerung bleiben. Zumindest waren sich darin die Luxemburger Passagiere, die sich täglich am Abend zum Apéro in der Casablanca-Bar trafen und die Erlebnisse vom Tag austauschten, einig.
Vor der Reise waren den Teilnehmern ebenfalls paradiesische Inselträume versprochen worden. Diese wurden dann am Ende der 4 600 Kilometer langen Kreuzfahrt sowohl auf der französischen Insel La Réunion als auch auf Mauritius wahr. Nach einer Inselrundfahrt auf Mauritius konnte man denn auch ganz gut verstehen, was der amerikanische Schriftsteller Mark Twain damit meinte, als er sagte: „Zuerst schuf Gott Mauritius, dann das Paradies. Aber das Paradies war nur eine Kopie.“
Wem Ganztagserkundungen des Inselinneren mit dem Bus zu anstrengend schienen, der konnte auch ganz einfach nur in die 26 Grad warmen Fluten des Indischen Ozeans tauchen oder an einem schattigen Plätzchen das zauberhafte Farbenspiel zwischen weißem Sandstrand, türkisblauem Meer oder smaragdgrüner Lagune genießen und die Seele baumeln lassen.
Willkommen zu Hause
Und so ging nach 14 Tagen eine ereignisreiche Kreuzfahrt zu Ende, bei der wohl jeder auf seine Kosten kam, selbst wenn die Geduld der Passagiere durch den allzu heftigen Sturm in Kapstadt und den dadurch bedingten Ausfall von gleich drei Ausflugstagen etwas auf die Probe gestellt wurde. Doch Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka vermochte die Passagiere durch seine regelmäßigen Informationsdurchsagen bei Laune zu halten und die Wogen der Aufregung zu glätten.
Darüber hinaus trugen die tadellose Organisation und gute Informationsarbeit der stets hilfsbereiten Phoenix-Verantwortlichen auf dem Schiff viel dazu bei, dass niemand einen wirklichen Grund haben konnte, sich über irgendwelche Unzulänglichkeiten zu beschweren. Dem hauseigenen Motto „Willkommen zu Hause“ wurde Phoenix denn auch definitiv gerecht.
Als Abonnent wissen Sie mehr
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
