Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Zapping: Mithunter: Mit Serienkillern auf Tuchfühlung
Kultur 1 2 Min. 26.12.2017 Aus unserem online-Archiv

Zapping: Mithunter: Mit Serienkillern auf Tuchfühlung

MINDHUNTERHolden Ford (r.) will mehr über die Psyche des Mörders Edmund Kemper (l.) erfahren. Das geht allerdings nicht spurlos an ihm vorbei.

Zapping: Mithunter: Mit Serienkillern auf Tuchfühlung

MINDHUNTERHolden Ford (r.) will mehr über die Psyche des Mörders Edmund Kemper (l.) erfahren. Das geht allerdings nicht spurlos an ihm vorbei.
Foto: Merrick Morton/Netflix
Kultur 1 2 Min. 26.12.2017 Aus unserem online-Archiv

Zapping: Mithunter: Mit Serienkillern auf Tuchfühlung

Maximilian RICHARD
Maximilian RICHARD
„Es ist nicht einfach, Menschen abzuschlachten. Das ist harte Arbeit“, erklärt Edmund Kemper (Cameron Britton) gelassen, während Holden Ford (Jonathan Groff) jedes Wort notiert. Kemper tötete bereits im Alter von 15 Jahren seine eigenen Großeltern, nach einigen Jahren in einer Besserungsanstalt kam er zunächst wieder auf freien Fuß. Nun sitzt er wegen achtfachen Mordes lebenslang im Gefängnis, unter anderem für den Mord an seiner eigenen Mutter.

Was die meisten Menschen abschreckt, findet der FBI-Agent allerdings fürchterlich spannend. Er interviewt Kemper mehrmals, will mehr über die Psyche des Mörders erfahren. Das reicht Ford allerdings nicht aus. Mit dem Ziel, eines Tages so Killer mit Hilfe anderer Killer schnappen zu können, besucht er gemeinsam mit seinem Partner Bill Trench (Holt McCallany) diverse Gefängnisse in den Vereinigten Staaten und interviewt Serienkiller.

360 Videos werden hier nicht unterstützt. Wechseln Sie in die Youtube App, um das Video anzusehen.

Ganz so einfach ist das allerdings nicht: Denn im Jahr 1977 steckt die Kriminalpsychologie noch in den Kinderschuhen und in FBI-Kreisen ist sie alles andere als gut angesehen. Und eigentlich muss Ford zunächst seinen eigenen Partner von der Idee überzeugen. Anfangs müssen die beiden Agenten ihre Aktivitäten geheim halten, denn sie sind eigentlich Lehrer. Die beiden bereisen das Land, um lokalen Polizisten die Ermittlungstechniken des FBI näher zu bringen.

Inspiriert von realen Mördern und Agenten

In der Serie lebt der Regisseur und Produzent von „House of Cards“ , David Fincher, seine Vorliebe für Serienkiller wieder voll aus. Bereits in „Seven“ hinterfragte er, was normale Menschen eigentlich von Mördern unterscheidet. Und in „Zodiac“ beschäftigte er sich mit einer echten Mordserie, die bis heute ungeklärt ist.

Auch mit „Mindhunter“ nimmt sich Fincher reale Ereignisse zum Vorbild. Das Sachbuch „Mind Hunter: Inside the FBI's Elite Serial Crime Unit“ diente ihm für die Serie als Vorlage. Die beiden Hauptfiguren basieren auf den Agenten John Douglas und Robert Ressler, die als Vorreiter der Kriminalpsychologie gelten. Auch die Mörder und deren geschilderten Straftaten sind echt.

Traum vom Killer aller Killer

In der Serie stellt Fincher die Killer auf ein gruseliges Podest, stellt sie wie wahnsinnige Genies dar. Das überträgt sich auch auf die Figuren: Ford träumt wie ein verliebter Teenager davon, eines Tages ein Interview mit dem Killer aller Killer, Charles Manson, führen zu dürfen.

Eine Frage steht dabei immer im Raum: Wird man als Mörder geboren, oder sind die Umstände dafür verantwortlich? Die Behandlung der Frage wird allerdings scheinbar immer wieder zurückgestellt, denn Fincher räumt Fords Liebesleben und den Streitereien zwischen den zwei Partnern viel Platz ein.

Genau das gibt Fincher allerdings die Möglichkeit zu zeigen, dass der Umgang mit den Serienmördern nicht spurlos an jemandem vorbeigehen kann. Die Beziehungen der zwei Agenten verändert sich und auch sie selbst stoßen immer wieder an ihre Grenzen.

Alle Folgen sind auf Netflix verfügbar.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Mörder ohne Reue
Als Sektenführer stiftete Charles Manson seine Anhänger zu einer brutalen Mordserie an. Dabei wurde 1969 auch die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate getötet. Nun ist Manson in Kalifornien nach langer Haft gestorben.
Charles Manson kurz vor seinem 80. Geburtstag.
Frankreichs letzte Hinrichtung vor 40 Jahren
Ein junger Mann wird in Marseille auf der Guillotine enthauptet. Danach kommt der Köpfapparat in Frankreich nicht mehr zum Einsatz. In der DDR gab es die Guillotine bis weit in die 1960-er Jahre hinein.
Ein Objekt, ein Museum
Zwölf Schüsse zerreißen die morgendliche Ruhe und färben die Dämmerung blutrot. Dann ist es totenstill. Dieser 7. August 1948 ist der letzte Tag im Leben des Nicolas Bernardy: Er wurde gerade standrechtlich erschossen. Und ein zersplitterter Holzpfahl ist der letzte Zeuge.
Am 7. August 1948 wurde Nicolas Bernardy im Reckenthal hingerichtert - er war am 5. Mai 1948 für einen fünffachen Mord zum Tod durch Erschießen verurteilt worden.
Belgiens Top-Verbrecher Marc Dutroux hat 21 Jahre Haft abgesessen. Sein neuer Anwalt kann sich eine Entlassung im Jahr 2021 durchaus vorstellen. Man müsse aber darauf achten, den Mann vor Racheakten zu schützen.
Marc Dutroux
Das Geheimnis der toten Nonne
Ein rätselhafter, bis heute unaufgeklärter Mord an einer beliebten Schulschwester hat in einem katholischen Lyzeum in Baltimore Ungeheuerliches ans Tageslicht befördert. In einer investigativen Dokumentarserie betreibt Netflix eine fesselnde Wahrheitssuche.
X
Sachbuch "Killerfrauen"
Profiler Stephan Harbort lässt in seinem aktuellen Werk „Killerfrauen“ seine Leser erstmals in die abgründigen Seelen von Serienmörderinnen blicken.
x